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«Toskana des Nordens»: Die Weinregion Saale-Unstrut

Von Heidemarie Pütz, dpa

Naumburg/Freyburg (dpa/tmn) - «Toskana des Nordens» nannte der Jugendstil-Künstler Max Klinger die Umgebung seines Refugiums in Großjena an der Unstrut. Mit weiten Blick auf die Domstadt Naumburg erholte er sich hier in den Jahren nach 1903 in seinem Weinberghäuschen.


Mehr als ein Jahrhundert später finden Besucher die Einschätzung des Künstlers über das auf dem 51. Breitengrad gelegene Weinanbaugebiet Saale-Unstrut bestätigt. Anmutig winden sich alte Steil- und Terrassenlagen oberhalb der Flussauen. Und bei manchem Winzer werden altbekannte Rebsorten zur Offenbarung.


Edelacker, Göttersitz, Paradies - die Nordlichter unter Deutschlands Weinlagen tragen verheißungsvolle Namen, einige schon seit langem. Das in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg gelegene Gebiet blickt auf eine mehr als 1000 Jahre alte Weingeschichte zurück. Als ältester Nachweis für den Weinbau in der Region gilt eine Schenkungsurkunde von Kaiser Otto III. aus dem Jahr 998 an das Kloster Memleben. Im späteren Mittelalter waren es vor allem Mönche des Klosters Pforta, einer 1137 nahe dem heutigen Bad Kösen angesiedelten Zisterzienserabtei, die den Weinbau vorantrieben.


Während der Blütezeit zu Beginn des 16. Jahrhunderts betrug die Anbaufläche an Saale und Unstrut bis zu 10 000 Hektar. Kriege, Missernten, politische Unbill und nicht zuletzt der Einfall der Reblaus im Jahr 1887 machten der Weinseligkeit jedoch ein Ende. Von 1960 an wurde der Weinbau zwar gefördert, aber erst die Wende mit der Privatisierung brachte eine deutliche Veränderung. Inzwischen umfasst die Rebfläche rund 680 Hektar. «Ziel sind 780», sagt Siegfried Boy, Weinbaupräsident der Region. Er freut sich, dass er noch 100 Hektar Rebrechte in petto hat - ein Geschenk von Rheinland-Pfalz.


Entlang der rund 60 Kilometer langen Weinstraße Saale-Unstrut laden mittlerweile mehr als 50 Privatwinzer, die Winzervereinigung Freyburg, das Landesweingut Kloster Pforta und die Rotkäppchen-Mumm Sektkellerei zum Verkosten ein. Der Weg zieht sich von Memleben entlang der Unstrut bis nach Freyburg und Großjena. Von der Unstrutmündung geht es die Saale aufwärts über Naumburg bis nach Bad Sulza.


Das Zentrum der regionalen Weintradition liegt im Städtedreieck von Freyburg im Schutz der Neuenburg, der Domstadt Naumburg und der Kurstadt Bad Kösen. Wanderer finden ein reichhaltiges Wegenetz. Viel ist allerdings - wenig fußfreundlich - asphaltiert und gleichzeitig Radwanderweg.


Kulturinteressierte sollten der 1012 erstmals erwähnten Stadt Naumburg mindestens einen Tag widmen. Die Stadt verdankt ihre Bekanntheit dem spätromanisch-frühgotischen Dom St. Peter und Paul, der die Altstadt mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern überragt. Jährlich wandeln rund 150 000 Besucher in der Kathedrale auf den Spuren des «Naumburger Meisters», der hier im 13. Jahrhundert sein Hauptwerk schuf. Dazu gehören der Westlettner mit dem lebendigen Passionsrelief, der einst die steinerne Schranke zwischen Chorraum und dem Kirchenschiff der Laien bildete, und die Stifterfiguren, darunter das berühmte Paar Uta und Ekkehard.


Der Philosoph Friedrich Nietzsche verbrachte im 19. Jahrhundert Teile seines Lebens hier. Naumburg erschien ihm damals groß und laut. Davon kann heute nicht mehr die Rede sein. Der kulturelle Reichtum kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Altstadt von Leerstand und viele Menschen von Arbeitslosigkeit bedroht sind.


Auf 14 Kilometern führt der Weg von Naumburg am idyllischen «Blütengrund», wo sich Saale und Unstrut vereinigen, vorbei nach Freyburg. Unterwegs beeindruckt in der natürlich gewachsenen Terrassenmauer des Steinauers Weinbergs ein steinernes Bilderbuch: ein Sandsteinrelief aus dem 18. Jahrhundert, das zwölf überlebensgroße biblische Szenen zum Weinbau und zur Jagd zeigt. Auf dem Klinger-Weinberg in Großjena fand der Jugendstil-Künstler seine letzte Ruhestätte - so, wie er sich das gewünscht hatte.


In der reizvoll von Weinbergen umgebenen und von der Neuenburg bekrönten Stadt Freyburg klärt der Herzogliche Weinberg über die Arbeit des Winzers in Steillagen auf. Heute als Schauweinberg genutzt, ist die Anlage 1774 als barocker Weingarten mit dem für die Region typischen Weinbergshaus als Mittelpunkt entstanden.


Mit viel Mut und hartem Einsatz haben die Winzer nach der Wende Erstaunliches geleistet. Wer von Freyburg aus die Unstrut flussaufwärts an den Schweigenbergen vorbei wandert, lernt in dem Dorf Zscheiplitz die Erfolgsgeschichte eines mitteldeutschen Winzers kennen. Mit dem Wiederaufbau des ehemaligen Klosterguts haben sich Bernard und Kerstin Pawis für ihre Weine ein einmaliges Ambiente geschaffen. Mit ihren Tropfen spielen sie seit 2001 in der obersten Liga mit, dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter. Ein Müller-Thurgau, die häufigste unter den mehr als 30 Rebsorten der Region, aus dem Hause Pawis ist ein Hochgenuss.


Information: Saale-Unstrut-Tourismus, Lindenring 34, 06618 Naumburg, Telefon: 03445/23 37 90

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