USA » ReiseberichteBalloon Fiesta: Viel heiße Luft über New MexicoVon Verena Wolff, dpa Albuquerque (dpa/tmn) - Sie alle müssen früh aufstehen, gestartet wird in Albuquerque im Morgengrauen. Doch das hält die Ballon-Fans nicht davon ab, sich rechtzeitig rund um das Launch Field der «Balloon Fiesta» einzufinden.
Die größte Stadt des US-Bundesstaates New Mexico ist bei dem Fest vom 3. bis 11. Oktober neun Tage lang voller Ballon-Begeisterter - die einen wollen den bunten Gefährten zuschauen, die anderen am Himmel schweben.
Während Hunderte Ballons in die Luft gehen, ist das Treiben auf dem Jahrmarkt drumherum - bei wenigen Grad über Null mitten in der Wüste - schon sehr geschäftig. Auf dem Feld haben 208 Ballons Platz, gleichzeitig zu starten. Bei den Mass Ascensions, den Massenstarts, wird zweimal hintereinander gestartet. Das alles verläuft in geordnetem Chaos und unter den gestrengen Augen der «Zebras», der Aufpasser in den schwarz-weiß gestreiften Trikots.
Neben den Frühstartern gibt es die Ballonfahrer, die zu anderen nahe gelegenen Startplätzen fahren und von dort aus in die Luft gehen. Zu ihnen gehört Russ Lucas, der es mit seinem Ballon «Cloud Dancer» an diesem Morgen ruhig angehen lässt. Russ, seine Frau und zwei Freundinnen sitzen mit Thermoskannen voller dampfendem Kaffee in ihrem Truck und schauen dem Treiben zu.
Denn da ist an diesem Morgen etwas Besonderes los: Die «Special Shape Balloons» haben die Aufmerksamkeit aller. 84 Gefährte sind gemeldet, deren Aussehen nichts mit gemeinen Heißluftballons zu tun hat. Ein fliegendes Schloss steht da, furchteinflößende Drachen, ein Halloween-Haus und das Brandenburger Tor.
Dass es etwas länger dauert, diese extravaganten Gebilde startklar zu machen, stört Russ nicht. Im Gegenteil: «Ich finde das schräg, was die Leute alles machen», sagt der 53-Jährige, der in Minnesota sein Hobby zum Beruf gemacht hat und dort Ballonfahrten anbietet. Er allerdings bleibt lieber bei seinem roten Schirm mit den kleinen weißen Rauten - allzu viel Abenteuer muss auch nicht sein.
Aus Dutzenden Ländern kommen Ballonfahrer und -begeisterte schon seit Jahrzehnten nach Albuquerque: Zum 38. Mal findet 2009 die Balloon Fiesta statt. Neun Tage dauert die Veranstaltung, die alljährlich fast eine Million Zuschauer anzieht.
Nicht immer läuft alles wie vorgesehen in der Wüste im Süden der Vereinigten Staaten. «Das Wetter muss mitspielen und vor allem der Wind», sagt Kathy Leyendecker, Sprecherin der Fiesta. Problematisch wird es, wenn es zu stark weht - dann werden die Ballons abgetrieben. Den Spezialballons macht der Wind an diesem Morgen keinen Strich durch die Rechnung. Alle können wie geplant abheben. Ziel des frühmorgendlichen Aufstiegs ist jedoch nicht das schnellste Erreichen eines Punktes. «Man fährt dahin, wo es einen hintreibt», sagt Russ.
So elegant der Aufstieg ist, so rumpelig ist oft die Landung. Denn der Ballon stürzt - mehr oder weniger - aus geringer Höhe ab. Und dann müssen Partner zur Stelle sein, um den unhandlichen Weidenkorb wieder zu verladen. Die Farmer und Hausbesitzer rund um Albuquerque nehmen die Fiesta mit Humor - nicht selten empfangen sie Ballonfahrer, die in ihrem Vorgarten landen, mit einer kalten Cola.
Informationen: New Mexico Tourism Department, Widenmayerstraße 32, 80538 München, Telefon: 089/23 23 26 515
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