Urlaub im Rheingau - Wo der Riesling zu Hause istVon Bernd F. Meier, dpa Oestrich-Winkel (dpa/tmn) - Bei jedem Schritt knirscht der Kies. Kerzen schimmern auf bauchigen Holzfässern. In der Luft hängt ein leichter Weingeruch hier unten, fünf Meter unter der Erde, im Weinkeller von Schloss Johannisberg im Rheingau.
Zur Schatzkammer steigen die Besucher noch tiefer hinab. Ein schmiedeeisernes Tor versperrt den weiteren Weg. «Hier lagern unsere kostbaren Raritäten: 18 000 Flaschen aller guten Jahrgänge von 1845 bis heute, Riesling-Spätlesen und Beerenauslesen», erzählt Stefan Eiser von der Johannisberger Gutsverwaltung.
Für hohe Staatsgäste und kleine Besuchergruppen öffnet sich die Kellerhalle des Weingutes, in dem 200 000 Liter Rebensaft lagern. Bereits seit 1720 baut Schloss Johannisberg auf einer Fläche von heute 35 Hektar Riesling-Weine an. Schon die Römer sollen in der vom milden Klima begünstigten Region unterhalb der Taunushöhen Wein angebaut haben. Heute dehnen sich die Weinberge auf mehr als 3000 Hektar Fläche von Lorchhausen bis ins Maintal hinein aus. Entlang des Rheins ist das Rebenland ein 30 Kilometer langer schmaler Streifen.
Der Fluss ändert im Rheingau seinen Lauf und strömt hier auf einem kurzen Stück von Osten nach Westen. Außerdem erreicht der Rhein bei Oestrich-Winkel eine Breite von fast 900 Metern. Dadurch wirkt er wie ein großer Spiegel, der die Wärme verstärkt und auf die Weinberge lenkt. Dieses Mikroklima begünstigt den Weinanbau.
Die mehr als 900 Winzer im Rheingau lassen zu annähernd 80 Prozent hochwertigen Riesling heranreifen. Die Geschichte des Weinbaus wird im Rheingauer Weinmuseum hinter den meterdicken Mauern der Brömserburg in Rüdesheim dargestellt. Weiterer Schwerpunkt der Sammlung sind kostbare Trinkgefäße aus antiker Zeit und dem Mittelalter. Nur ein paar Schritte weiter ist das beliebteste Touristenziel der Region: Durch die Drosselgasse drängeln sich jährlich etwa drei Millionen Besucher. Romantische Gasthäuser und rebenberankte Weinstuben ziehen die Gäste aus aller Welt an.
Von Rüdesheim geht es hinauf zum Niederwalddenkmal, dessen zwölf Meter große Bronzestatue der Germania an den deutsch-französischen Krieg der Jahre 1870/1871 und ans Deutsche Kaiserreich erinnern soll. Das Denkmal wurde zwischen 1877 und 1883 errichtet. Heute fahren die meisten Besucher in nur zehn Minuten mit einer Kabinenseilbahn zur Germania hinauf. Vom Niederwalddenkmal aus laden Wanderwege zu Halbtagestouren durch uralte Buchenwälder ein.
Aussichtskanzeln bieten unterwegs eine tolle Fernsicht über das Rheintal bis zu den Wäldern des Hunsrücks. Vom Jagdschloss Niederwald schweben die Ausflügler mit dem Sessellift von den Höhen hinab ins romantische Assmannshausen am Rhein. Dort reifen an steilen Berghängen die Trauben für elegante Spätburgunder.
Informationen: Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH (RTK), An der Basilika 11a, 65375 Oestrich-Winkel, Telefon: 06723/99 550, E-Mail: tourist@rheingau-taunus-info.de
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