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Türkei » Reiseberichte

Mythos Troja lockt Besucher an die Dardanellen

Von Carsten Hoffmann, dpa

Troja (dpa/tmn) - Ein großes hölzernes Pferd erinnert am Eingang zur Grabungsstätte von Troja an die Legende um die Zerstörung der antiken Stadt. Vor allem die Kinder lassen es sich nicht nehmen, über eine Leiter in den Bauch des 20 Meter hohen Rosses einzusteigen.


Ähnlich sollen es die griechischen Kämpfer gemacht haben, während das Heer einen Rückzug vortäuschte. Die Trojaner brachten das Pferd in die Stadt, die im Nordwesten der heutigen Türkei liegt - und besiegelten ihren Untergang. So beschreibt es der griechische Dichter Homer in seiner «Odyssee»: «Denn das Schicksal beschloss Verderben, wann Troja das große Hölzerne Ross aufnähme, worin die tapfersten Griechen alle saßen, und Tod und Verderben gen Ilion brachten.»


Es ist auch dieser Mythos, der Besucher nach Troja lockt. Viele unter den Hunderttausenden von Touristen reisen nach einer Übernachtung in der etwa 30 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Canakkale an, in der es Hotels unterschiedlicher Kategorien rund um den Hafen gibt. Oder sie kommen mit den zahlreichen Reiseunternehmen, die Fahrten aus Istanbul und aus den Touristenzentren am Mittelmeer nach Troja anbieten.


«Die Geschichte vom Trojanischen Pferd als Kriegslist ist einfach und gut. Fast jeder hat davon schon einmal gehört», sagt der Leiter des Grabungsteams, der Tübinger Professor Ernst Pernicka. An diesem Ort könne man dem Mythos nicht entkommen. Im Frühsommer steht die Grabungsstätte in einem Meer aus duftenden Kräutern, aus dem Mohnblumen als rote Punkte hervorstechen. Die Topografie des Umlandes beflügelt die Fantasie, und der Besucher kann sich ein Schlachtengetümmel gut vorstellen, auch wenn es für den Trojanischen Krieg keine archäologischen Beweise gibt.


Die Archäologen haben einen Rundgang angelegt, der die Entwicklung der Stadt am Beispiel der verschiedenen Siedlungsschichten erklärt. Auf Zerstörungen folgten der Wiederaufbau und Erweiterungen. Im Zentrum gab es eine Burg mit Palästen, dazu eine Unterstadt für die Bevölkerung. Bis ins 5. Jahrhundert hinein war der Ort etwa 3500 Jahre lang bewohnt, dann erneut vom 12. Jahrhundert an. Im 14. Jahrhundert wurde Troja endgültig verlassen. In den Grabungsstätte lassen sich die Zeitabläufe wie bei einem geschichteten Kuchen aufblättern, sagen die Archäologen.


Troja verdankte seinen besonderen Reichtum der Lage an den Dardanellen, die als Meerenge das Mittelmeer mit dem Marmarameer verbinden und weiter zum Schwarzen Meer hin führen. In alten Zeiten mussten die Schiffe wegen der Strömungen und vorherrschenden Windrichtung vor Troja auf günstige Bedingungen warten. Die Küste ist heute etwa sechs Kilometer von Troja entfernt, in der Bronzezeit reichte eine Bucht aber bis nahe an die Stadt heran.


Der Brite Frank Calvert hatte dort als erster nach den Überresten Trojas gegraben. Der deutsche Antikenforscher Heinrich Schliemann suchte von 1871 an und grub erste Ruinen aus. Unter dem deutschen Archäologen Manfred Korfmann wurden seit 1988 viele neue Erkenntnisse über Troja gewonnen. Nach dem Tod Korfmanns vor vier Jahren wurde Pernicka sein Nachfolger.


Beim Rundgang kommen die Besucher auch an einer mit Steinplatten gepflasterten Rampe vorbei, die zu einem Eingang der Burg aus der Epoche von «Troja II» führt. Links des Tores fand Schliemann im Mai 1873 den «Schatz des Priamos», einen aus etwa 8000 Teilen bestehenden Goldfund. Der Antikenforscher kam zu dem Schluss, der Schatz müsse aus der Zeit des trojanischen Königs Priamos aus Homers «Ilias» stammen und brachte ihn heimlich außer Landes. Spätere Forschung ergab aber, dass die Funde aus einer früheren Epoche stammen müssen.


Seit der Entdeckung Trojas auf einem in der Türkei Hisarlik genannten Hügel im 19. Jahrhundert versuchen Wissenschaftler die Geheimnisse der Stadt zu ergründen. Derzeit suchen sie nach der Fortsetzung eines Verteidigungsgrabens, dessen Verlauf entscheidend für die Bestimmung der Größe Trojas ist. Um diese Frage und die Bedeutung Trojas in alter Zeit gab es vor einigen Jahren einen erbittert ausgetragenen Streit zwischen deutschen Wissenschaftlern.


«Die archäologischen Befunde lassen auf ein regionales Zentrum mit außerordentlich mächtiger, doppelter Verteidigungsanlage schließen», sagt Pernicka. «Wenn die Unterstadt auf mindestens 25, vielleicht 35 Hektar relativ dicht bebaut war, was sich nun immer mehr abzeichnet, lebten hier einige tausend, vielleicht bis zu zehntausend Menschen.»


Informationen: Kulturabteilung des Türkischen Generalkonsulates, Baseler Straße 35-37, 60329 Frankfurt; Telefon: 069/23 30 81.

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