Von Hof zu Hof auf der Schwäbischen AlbVon Bernd F. Meier, dpa Zwiefalten-Hochberg (dpa/tmn) - Jede Menge Katzen, 20 Milchkühe, 10 Mastschweine und 30 Hühner - das ist der Bauernhof von Pia und Walter Münch in Hochberg auf der Schwäbischen Alb. Drei Generationen leben dort, die Großeltern, die beiden Bauersleut' und ihre Kinder.
Im Sommer haben die Münchs Besucher in Haus und Stallungen: Bei der «Albhof-Tour» ziehen die Urlauber von Hof zu Hof und lernen dabei das Leben und Arbeiten der Bauern, Imker, Schäfer und Fischer kennen. «Wir wollen keine Bilderbuchromantik vermitteln, sondern unseren Alltag zeigen, mit seinen schönen und manchmal auch weniger angenehmen Seiten», sagt Pia Münch.
Die Landwirtin lädt in den Kuhstall ein und fragt: «Wie viel Futter frisst wohl jede Kuh am Tag, um ihre 20 Liter Milch zu geben?» Ahnungslos schütteln die Urlauber den Kopf. «Dann schaufeln Sie soviel Heu und Stroh zusammen, bis Sie meinen, es reicht aus», sagt die Bäuerin aufmunternd und drückt den Gästen sogleich Heugabeln in die Hände. Bis zu 40 Kilo Futter aus Gras- und Maissilage, Heu, Soja, Raps und Mineralstoffen häufen sich am Ende zu einem kleinen Berg.
«Unsere Albhof-Tour bietet mehr als den Urlaub auf dem Bauernhof, sie vermittelt viele neue Erfahrungen», erläutert Pia Münch. So lassen die Albhofbauern ihre Gäste beispielsweise Butter schütteln, Honig schleudern und beim Fertigen frischer Nudeln mit anpacken. Insgesamt 16 landwirtschaftliche Betriebe im Kreis Reutlingen zählen heute zur Albhof-Tour. Alle sind durch ein gut gekennzeichnetes Wander- und Radwegenetz miteinander verknüpft. Die Touren können individuell zusammengestellt oder pauschal über das Tourismusbüro Reutlingen gebucht werden.
Eines der Angebote richtet sich an sportliche Fahrradurlauber. Die «10-Höfe-Tour» verläuft in fünf Etappen über insgesamt 60 Kilometer durch die Wiesen und Wälder zwischen Münsingen und Zwiefalten. Übernachtet wird auf Bauernhöfen, in kleinen Landgasthäusern, Radlerhütten oder auf dem Heuboden. Wer Lust hat, kann gleich am ersten Abend beim Wanderschäfer Ernst Fauser in Pfronstetten das müde Haupt in einem original restaurierten Schäferkarren zur Ruhe betten - und dabei in seinen Träumen Schäfchen zählen.
Durch das einsame Hügelland führt die Route zum Imker, in den Kuhstall der Familie Münch, zur Fischzucht von Jörg Illing und zu den Sonderbucher Landeiern. Aus denen werden auf dem Hof von Anita und Rainer Bendel in Zwiefalten-Sonderbuch frische Nudeln und Eierlikör. Bendels kleines Hofprogramm unter dem Motto «Vom Hühnerei zur Nudel» erläutert den Gästen die verschiedenen Schritte der Nudelfertigung.
Wie kamen die Büffel auf die Alb? Diese Frage stellen die Reisenden in der Hohensteiner Hofkäserei an den Büffelbauern Helmut Rauscher. Der erzählt dann die Geschichte von den drei Landwirten, die eines sonntags zur Winterzeit zusammenhockten und meinten, draußen auf den Wiesen im blütenweißen Schnee würden sich die schwarzfarbenen Büffel wohl gut machen. Für die Gäste steht der Hofbesuch unter dem Motto «Vom grünen Gras zum aromatischen Käse».
Informationen: Tourismus Reutlingen, Untere Gerberstraße 5-7, 72764 Reutlingen; Telefon: 07121/93 93 53 00.
Weitere Reisenachrichten für Südsudan
Mehr Nachrichten für Südsudan »
Weitere Reisenachrichten in "Deutschlandreise"
Mehr Nachrichten in "Deutschlandreise" »
Noch kein Kommentar vorhanden ... |
Um Kommentare verfassen zu können, musst du dich einloggen.
|