WM-Spaß am Kap: Strand, Safari - und SkifahrenVon Ralf E. Krüger, dpa Durban (dpa) - Skifahren am Rande der Fußball-Weltmeisterschaft - Afrika macht's möglich. «Unsere Wintersaison beginnt Anfang Juni - genau richtig für die WM», sagt Caroline Rossouw vom Ski-Ressort Afri-Ski.
Die mit österreichischem Kapital gegründete Station liegt in der Gebirgswelt der majestätischen Dreitausender im Königreich Lesotho. Das ist von Südafrika umgeben und ist gerade mal ein paar Autostunden von den WM-Standorten Bloemfontein, Johannesburg, Durban und Pretoria entfernt.
Im Winter der Süd-Halbkugel ist es dort angeblich schneesicher. «Wenn nicht, helfen wir mit Schneekanonen nach», sagt Rossouw auf Afrikas größter Tourismusmesse Indaba in Durban (9. bis 12. Mai 2009). Dort präsentieren auch Afrikas Nachbarländer ihre Lockangebote für die erwarteten 400 000 WM-Touristen. Südafrika setzt auf seine gute Infrastruktur - die von schneebedeckten Bergen über Naturparks bis hin zu subtropischen Stränden reichen. Das Land hofft, 2010 trotz globaler Krise mit rund 10 Millionen Besuchern Rekorde zu brechen.
Mit einer neuen Werbekampagne gehen die Südafrikaner nun in den Endspurt, der im Juni mit der WM-Generalprobe - dem Konföderationen-Cup - beginnt. «Wir sind bereit», sagte der Leiter des nationalen Organisationskomitees, Danny Jordaan. Horst R. Schmidt, der deutsche WM-Berater am Kap, bescheinigt dem Staat schon jetzt einen Imagewandel. «Es gab gerade in Europa viele Skeptiker und Zweifler - das hat sich durch die vielen Bilder und Berichte jetzt grundlegend geändert. Bilder von fertigen Stadien und Flughäfen sprechen eine deutliche Sprache!», sagte er am Rande der Messe, die thematisch von Afrikas erster Fußball-WM dominiert war.
Südafrikas Nachbarstaaten - von Namibia bis Botsuana - meldeten sich auf dem Branchentreff alle mit interessanten Produkten «WM- fein». Mosambik erwägt sogar, beim Werben um deutsche WM-Touristen ein besonderes Erbe deutsch-deutscher Vergangenheit als Trumpf zu aktivieren. Denn dort gibt es 15 000 ehemalige Kontraktarbeiter und Studenten, die einst in der DDR gelebt haben, gute Deutschkenntnisse haben und mitunter noch Kontakte zum Ex-Gastland pflegen. Die Regierung denkt nach Angaben des Tourismusministeriums darüber nach, einige davon als Reiseleiter ausbilden zu lassen.
Dennoch gilt Mosambik als vom deutschen Tourismus weitgehend unentdecktes Ex-Bürgerkriegsland. «Zu Unrecht», sagt Isabel Estevao Marcie vom Tourismusministerium. «Wir sind der Ansicht, dass wir vor allem den Touristen im WM-Standort Nelspruit eine Menge zu bieten haben und mit unseren Stränden, unserer Kultur und der guten Küche durchaus komplementär zur Busch-Erfahrung im Krüger-Park sind.»
Urlauber könnten auf der autobahnähnlich ausgebauten Schnellstraße bequem bis in die Hauptstadt Maputo fahren - das Visum gibt es ohne Probleme an der Grenze. Macie: «Wer sich ein WM-Spiel in Nelspruit anschauen will, kann auch bequem am Indischen Ozean in Maputo übernachten.» Insgesamt gebe es dort rund 3000 Hotelbetten.
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