Zur Bundesgartenschau nach Schwerin Leinen los zur Buga 2009 - die Schiffe der Weißen Flotte kreuzen auf den Seen von Schwerin. (Bild: Schwerin Tourismus/dpa/tmn) Von Andreas Heimann, dpa Schwerin (dpa/tmn) - Die Sonne glitzert auf dem Pfaffenteich. Am Horizont ist der Dom zu sehen. Bis vor kurzem wurde hier noch an der neuen Uferpromenade gearbeitet, die an «Schwerins Binnenalster» entlang führt.
Am kleinsten See der kleinsten Landeshauptstadt Deutschlands haben Besucher einen guten Blick auf das, was für Schwerin typisch ist: viel Klassizismus, viel Kopfsteinpflaster, viel Grün und viel Blau. In der «Stadt der sieben Seen» gab es schon bisher sehenswerte Gartenanlagen. Sieben Gärten bilden nun das Gelände der Bundesgartenschau (BUGA), die in diesem Jahr noch ein Grund mehr ist, Schwerin einen Besuch abzustatten.
Mehr als 1,5 Millionen Gäste werden vom 23. April bis 11. Oktober zur BUGA erwartet. «Sieben Gärten mittendrin» ist dann das Motto. Anders als seit vielen Jahren gewohnt, ist die Bundesgartenschau diesmal wieder direkt in der Stadt. In Schwerins Zentrum sind die Wege kurz, vom Hauptbahnhof ist der Pfaffenteich in wenigen Minuten erreicht. Am Nordufer ist das ehemalige E-Werk zu erkennen. Dass dort mal Strom produziert wurde, ist dem Neorenaissance-Gebäude nicht anzusehen - es wirkt mit seinen verspielten Türmen eher wie ein Schlösschen. «Heute wird es als eine Spielstätte des Staatstheaters genutzt», sagt Stadtführer Ingo Gundlach.
 Echte Hingucker - die Engelsfiguren im Burggarten ziehen auch bei der Bundesgartenschau viele Blicke auf sich. (Bild: Schwerin Tourismus/dpa/tmn) Typisch für Schwerin: Architektonisch war hier vieles möglich, was anderswo nicht ging. Schließlich war die Stadt lange Residenz der mecklenburgischen Herzöge, die bauen ließen, worauf sie Lust hatten. Und es gab manchen Architekten, der sich das nicht zweimal sagen ließ, vor allem Georg Adolph Demmler. Einige seiner Ideen werden erst jetzt umgesetzt: «Wo bei der BUGA der Garten des 21. Jahrhunderts ist, hatte er schon einen Volkspark geplant», erzählt Gundlach. Er bleibt auch nach der BUGA erhalten.
Das Rathaus im englischen Tudor-Stil steht am ebenso großen wie schönen Marktplatz. Hier ist die höchste Stelle der Altstadt. Besonders beliebt ist, zwischen den klassizistischen Säulen der Markthalle Kaffee zu trinken und das Geschehen auf dem Marktplatz zu beobachten. Direkt vor dem Besucher steht dann ein modernes Denkmal des Künstlers Peter Lenk. Es heißt «Die Spur des Löwen» und erinnert an Heinrich den Löwen, der die Stadt 1160 gegründet hat, die damit die älteste Stadt des Landes ist. In Rostock hört man das nicht so gerne, genauso wenig wie die Geschichte mit dem Schweriner Dom. Dessen Turm ragt hinter dem Marktplatz in den Himmel. «Er ist 117,5 Meter hoch», erzählt Ingo Gundlach, «genau einen halben Meter höher als der in Rostock.»
Schwerins Wahrzeichen aber ist nicht der Dom, sondern das Schloss, das mit seinen vielen Türmchen ein bisschen an Neuschwanstein erinnert. «Die Baugeschichte ist 1000 Jahre alt», sagt Gundlach. Seine jetzige Gestalt bekam es aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts - und wer hat das wohl maßgeblich zu verantworten? Demmler natürlich!
 Fotomotive gibt es am Schloss eine Menge - die Orangerie gehört auf jeden Fall dazu. (Bild: Schwerin Tourismus/dpa/tmn) Lange wurde das Schloss saniert. Zur BUGA sollen die Arbeiten nun weitgehend abgeschlossen sein. Auch der Schlossgarten ist komplett umgestaltet worden. «Der südliche Schlossgarten wurde seit den 1890er Jahren nicht mehr gepflegt», sagt BUGA-Sprecher Gert Steinhagen. «Wir haben ihn nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wieder hergestellt.»
Der Burggarten auf der Schlossinsel ist der einzige, der während der BUGA kostenfrei offen steht. In seinem Nordteil werden vor allem Rosen blühen. 81 000 Rosenstöcke sind auch im Garten am Marstall gepflanzt worden. Ein neuer Ponton verbindet den Ufergarten und die Marstallinsel und ermöglicht einen «Spaziergang über das Wasser» - und einen ganz neuen Blick auf das Schloss.
Informationen: Tourist-Information, Am Markt 14, 19055 Schwerin, Telefon: 0385/592 52 12  Seeblick garantiert - das Schloss in Schwerin ist ganz unabhängig von der Buga von viel Grün und Blau umgeben. (Bild: Schwerin Tourismus/dpa/tmn) Infos Begleitprogramm der Bundesgartenschau Zur Bundesgartenschau in Schwerin (BUGA) ist ein umfangreiches Begleitprogramm geplant. Unter anderem gibt es eine Reihe von kulturellen Veranstalten. Hier ein Überblick: - Beim Mecklenburgischen Chorfest am 23. und 24. Mai treten Chöre der Region auf. - Beim Jazz-Festival vom 30. Mai bis 1. Juni sind Bands mit Musik von Dixieland und Swing bis Free Jazz zu hören. - Teil der Bundesgartenschau ist am 6. und 7. Juni auch das 8. Trachten- und Volkstanzfest des Landes Mecklenburg-Vorpommern. - Mit «Meck Proms» ist das Konzert überschrieben, bei dem am 7. Juli die Mecklenburgische Staatskapelle und Gäste zu hören sind. - «Circus meets Classic» ist das Motto am 25. Juli, wenn das Ensemble des Circus Roncalli und die Mecklenburgische Staatskapelle einen Abend gemeinsam bestreiten. - Ein Blaskapellenfestival gibt es am 5. und 6. September. - Magie und Zauberei stehen am 3. und 4. Oktober unter dem Stichwort «Zauberhafte Buga» auf dem Programm.
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