Händel zu Ehren - Halle feiert seinen großen Sohn Den Blick in Richtung England gerichtet: Das Händeldenkmal auf Halles Marktplatz zeigt den Komponisten in der Tracht seiner Zeit. (Bild: Thomas Ziegler/Stadt Halle/dpa/tmn) Von Detlef Berg, dpa Halle (dpa/tmn) - Damit es ihm die englischen Besucher glauben, hat Helmut Zimmermann immer eine Kopie des Taufregisters parat. «Schauen Sie, hier ist genau verzeichnet, dass Georg Friedrich Händel am 24. Februar 1685 in dieser Kirche in Halle getauft wurde», sagt er.
«Die meisten Engländer denken, dass er ein Landsmann von ihnen sei.» Zimmermann, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Marktkirche, gibt Touristen gern Auskunft über den größten Sohn der Stadt. Schließlich war es diese Kirche, in der Händels musikalische Karriere begann, die ihn später bis nach London führte. Sein Todestag jährt sich 2009 zum 250. Mal.
Unter dem Motto «HÄNDEL - der Europäer» erklingen das ganze Jahr über seine Meisterwerke an den authentischen Stätten seiner Jugend. Das wichtigste Datum ist der 19. April - genau am 250. Todestag veranstaltet Halle Händel zu Ehren einen «Special Day» in der Marktkirche. Das Konzert ist eine Rekonstruktion der Händel-Gedächtnisfeier von 1784 in der Westminster Abbey.
 Im Zentrum der Stadt: Auf dem Marktplatz von Halle mit der Marktkirche treffen sich 14 Gassen und Straßen. (Bild: Thomas Ziegler/Stadt Halle/dpa/tmn) Weil der Jubilar fast ein halbes Jahrhundert in England lebte, hat Königin Elisabeth II. zusammen mit Bundespräsident Horst Köhler die Schirmherrschaft der Händel-Festspiele übernommen, die in diesem Jahr vom 4. bis zum 14. Juni stattfinden. Neben der frühen Kammermusik und der italienischen Kantate prägen Händels Opern das Festspielprogramm. Traditionsgemäß wird auch sein bekanntestes Werk «Messias» mit dem Halleluja-Chor zu den Festspielen aufgeführt.
Wer auf Händels Spuren Halle entdecken möchte, kann sich einer thematischen Stadtführung anschließen. «Wir beginnen den Rundgang mit dem Stadtgottesacker», sagt Konrad Giesau. Beeindruckend sind die Mauern mit 94 Schwibbögen. Nach innen sind diese Bögen als Arkaden zu sehen, in denen sich Grüfte befinden. Unter dem Bogen 60 sind die Gräber von Händels Eltern. «Das musikalische Talent kommt wohl von seiner Mutter», sagt Giesau. «Der Vater, Barbier und Leibarzt von Herzog August von Sachsen, war völlig unmusikalisch und hatte für seinen Sohn ein Jura-Studium vorgesehen.» Der Herzog, dem die Musikalität des jungen Händel auffiel, entschied, dass er in Musik unterrichtet wird.
Auf dem Rundgang darf ein Besuch im Händel-Haus nicht fehlen. Im stattlichen Eckhaus «Am Schlamm» in der Großen Nikolaistraße erblickte Händel am 23. Februar 1685 das Licht der Welt und lebte hier bis 1703. Der Gebäudekomplex ist seit 1937 ein Museum. Im Jubiläumsjahr präsentiert sich die Händel-Ausstellung in neuer Gestaltung: An die Stelle des chronologischen Ablaufes treten pro Raum einzelne Themenschwerpunkte wie «Persönlichkeit und Schaffen» oder «Der Staatskomponist». Eröffnung ist am 14. April.
 Der Geburtsort: Das Händelhaus in Halle wird im April zum 250. Todestag von Georg Friedrich Händel wieder eröffnet. (Bild: Thomas Ziegler/Stadt Halle/dpa/tmn) Nur wenige Gehminuten entfernt liegt der Marktplatz, in dessen Mitte ein Standbild Händels thront. In der Tracht des 17. Jahrhunderts blickt der Komponist in Richtung England. Mit dem Marktplatz verbunden sind auch die fünf Türme, die die berühmte Silhouette der Stadt bilden. Dazu gehören die ungleichen Turmpaare der Marktkirche, die ursprünglich zwei hintereinander liegenden Gotteshäusern entstammen. Der fünfte Turm ist der 84 Meter hohe Rote Turm, fertig gestellt 1506.
Erst zehn Jahre alt ist dagegen die Händel-Halle. In ihr wird am 22. Oktober das Abschlusskonzert des Händel-Festjahres mit Cecilia Bartoli stattfinden. «Es ist mir eine große Ehre, im Jubiläumsjahr in Händels Geburtsstadt aufzutreten», sagt der gefeierte Opernstar.
Informationen: Tourist-Information, Marktplatz 13, 06108 Halle, Telefon: 0345/122 99 84  Musikgeschichte erleben: Der Kammermusiksaal im Händelhaus in Halle wird auch für museumspädagogische Zwecke genutzt. (Bild: Stiftung Händel-Haus/dpa/tmn)
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