200 Jahre Mendelssohn: Leipzig feiert Traditionsreicher Ort: Im Musiksalon des Mendelssohn-Museums werden nach wie vor jeden Sonntag Konzerte gegeben. (Bild: Gewandhaus/Gert Mothes/dpa/tmn) Von Claudia Bell, dpa Leipzig (dpa/tmn) - Johann Sebastian Bach, die Thomaskirche und ihre Thomaner: Häufig werden diese Begriffe mit Leipzig in Verbindung gebracht. Tatsächlich begegnet einem auf Schritt und Tritt, als Statue oder auf Hinweistafeln der ernst dreinblickende Meister Bach.
Im kommenden Jahr spielt aber nicht Bach die erste Geige in der Leipziger Musikszene; vielmehr ist es der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy, dessen Geburtstag sich am 3. Februar 2009 zum 200. Mal jährt. Während der «Mendelssohn-Festtage» (21. August bis 18. September) stehen 30 Konzerte und Musikveranstaltungen mit ganz besonderen Künstlern auf dem Programm.
So verleihen Pianisten wie Katia und Marielle Labèque, Maurizio Pollini oder Lang Lang (Sonderkonzert im Februar) dem Festival Glanz. Gleiches gilt für den Geiger Daniel Hope, den Cellisten Mischa Maisky, den RIAS Kammerchor oder auch das Kammerorchester Basel.
 Leipzig verehrt seinen berühmten Kapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy: Für keinen anderen Komponisten gibt es so viele Denkmäler in der Stadt. (Bild: LTM/dpa/tmn) Im Jahr 1835 hatte Mendelssohn als 26-Jähriger den Dirigierstab am Pult des Gewandhaus-Orchesters übernommen und dieses bis wenige Monate vor seinem Tod im Jahr 1847 geleitet. Er gilt als der bedeutendste Gewandhauskapellmeister. Das liegt unter anderem daran, dass er das städtische Musikleben grundlegend reformierte, indem er sein Orchester unter städtisches Patronat stellte und dafür sorgte, dass die Musiker fest angestellt wurden und Gehälter bezogen.
Während seiner zwölfjährigen Amtszeit bildete er das berühmte Orchester zu einem der bedeutendsten Ensembles heraus. Außerdem gründete er die älteste deutsche Musikschule, das Leipziger Konservatorium, das heute den Namen Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendelssohn Bartholdy» trägt. «Welch kurzes, aber sinnvolles Leben für Verständigung und Harmonie unter den Menschen», schrieb der von 1970 bis 1996 amtierende Gewandhauskapellmeister Kurt Masur über seinen Amtsvorgänger. «Es gab nichts, was ihn nicht interessierte, und es gab beinahe nichts, wofür er nicht auch begabt war. »
Bis heute zeigt sich Mendelssohns große Beliebtheit unter anderem darin, dass es in der Stadt Leipzig für keinen anderen Komponisten mehr Denkmäler gibt. 1997 wurde sein Wohn- und Sterbehaus in der Goldschmidtstraße 12 nach umfangreicher Sanierung als kulturelle Begegnungsstätte und weltweit einziges Mendelssohn-Museum eröffnet. Noch heute finden sonntags - wie zu früheren Zeiten - Konzerte im berühmten, lindgrün gestrichenen Musiksalon statt.
 Mendelssohn machte das Gewandhaus-Orchester zu einem der erfolgreichsten Ensembles - von 1835 bis 1847 hatte er als Kapellmeister die Leitung. (Bild: LTM/dpa/tmn) Mendelssohns Nachfolger als Gewandhauskapellmeister stehen in einer großen Tradition und haben bis heute einen respektablen Ruf zu verteidigen. Seit 2005 steht der Mailänder Riccardo Chailly auf dem Dirigentenpult. Mit einem Zuschuss in Höhe von 370 000 Euro seitens der Stadt Leipzig soll den Festtagen zu größerem internationalen Renommee verholfen werden. Schließlich sei die Stadt ihrem berühmten Kapellmeister Mendelssohn Bartholdy verpflichtet, sagt Gewandhausdirektor Schulz: «Wir müssen ihn einfach mit einem solchen Festival ehren - wenn nicht wir, wer dann?»
Informationen: Leipzig Tourist Service, Richard-Wagner-Straße 1, 04109 Leipzig, Telefon: 0341/710 42 60 und online. Karten zu den Mendelssohn-Festtagen gibt es beim Gewandhaus, Augustusplatz 8, 04109 Leipzig, Telefon: 0341/127 04 49 und online.
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