Bunte Budenstadt - Der Erfurter Weihnachtsmarkt Zwei Kirchen als Kulisse: Erfurts Weihnachtsmarkt spielt sich zu Füßen des Mariendoms und der Stiftskirche Sankt Severi ab. (Bild: Stadt Erfurt/Szyszka/dpa/tmn) Von Horst Heinz Grimm, dpa Erfurt (dpa/tmn) - Zu Füßen des monumentalen mittelalterlichen Mariendoms und der Stiftskirche Sankt Severi in Erfurt liegt jedes Jahr in der Adventszeit eine leuchtende Budenstadt.
In diesem Jahr findet der Weihnachtsmarkt zum 158. Mal vom 26. November bis 22. Dezember statt. «Wir erwarten wie im Vorjahr etwa zwei Millionen Besucher», sagt Renate Klein von Erfurt Tourismus. Das bedeute eine stattliche Zahl im Verhältnis zu den 200 000 Einwohnern der thüringischen Landeshauptstadt.
Händler bieten in mehr als 200 Holzhäuschen auf dem vier Hektar großen Platz traditionellen Weihnachtsschmuck aus dem Erzgebirge, Christbaumkugeln aus Glas sowie Töpferwaren und Blaudrucktextilien aus Thüringen an. Etwas merkwürdig mag der Name «Puffbohnen» klingen, von denen weihnachtliche Varianten in den Verkaufsständen liegen. Die Erfurter bauten schon im Mittelalter dicke Bohnen an und trugen, so die Legende, stets einen kleinen Vorrat davon bei sich. «Puffbohne» wurden die Erfurter daraufhin bald genannt. Heute ist es die Bezeichnung für kleine kunsthandwerkliche Arbeiten in Bohnenform.
Fehlen dürfen auf dem Markt neben Glühwein nicht die beliebten Thüringer Bratwürste und die «Erfurter Schittchen»: «Diese Weihnachtsstollen wurden schon 1329 urkundlich erwähnt», erzählt Janine, Verkäuferin an einem der Stände. «Und sie werden gekauft wie warme Semmeln. » Ein eigener Schutzverband sorgt dafür, dass nur qualitativ einwandfreie Stücke dieses mit viel Zucker und Butter gebackenen Christbrotes auf den Tresen kommen.
Der Markt entfaltet seinen Charme erst richtig nach Einbruch der Dunkelheit. Dann kommt die 20 Meter hohe beleuchtete und geschmückte Weihnachtstanne zur Geltung. «Als eine Attraktion steht seit 2005 eine zwölf Meter hohe Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge hier», sagt Gerd Kuhlmei vom Marktamt. Das eigens für Erfurt gefertigte Unikat zeigt auf ihren fünf Etagen weihnachtliche Szenen. Kinder können in einem Märchenwald ihren Träumen nachhängen sowie auf Karussells und mit einem Riesenrad fahren.
Die Krippe mit 14 fast lebensgroßen, von Hand geschnitzten Figuren bleibt auch zu sehen, wenn auf dem riesigen Platz die Lichter erlöschen und die Buden abgebaut werden. Sie übersiedelt dann in den Dom, wo sie vom Heiligen Abend an bis zum 2. Februar steht. Zu dem gotischen Gotteshaus führt eine breite Treppe mit 70 Stufen hinauf. Es ist seit 1994 Kathedrale des Bistums Erfurt, gegenüber liegt die ebenfalls katholische Stiftskirche Sankt Severi.
Die weihnachtliche Atmosphäre zieht sich vom Markt weit in die Straßen und Gassen der mittelalterlichen Altstadt. Historiker nennen sie eine der besterhaltenen im Lande. Erfurt besaß als wichtiger Handelsplatz an der «Königstraße» zwischen Frankreich und Russland sowie zwischen Ostsee und Italien einen Ruf. Zahlreiche historische Gebäude erinnern an diese Zeit.
Einmalig ist die im 13. Jahrhundert errichtete 120 Meter lange Krämerbrücke über die Gera. Mit ihren noch ständig bewohnten 32 Häusern ist sie die «längste Brückenstraße Europas», erklärt Gerd Kuhlmei. In den Ladengeschäften bieten viele Kunsthandwerker Weihnachtliches an.
Informationen: Erfurt Tourismus, Benediktsplatz, 99084 Erfurt, Telefon: 0361/664 00
Weitere Reisenachrichten für Südsudan
Mehr Nachrichten für Südsudan »
Weitere Reisenachrichten in "Reisetipps"
Mehr Nachrichten in "Reisetipps" »
Noch kein Kommentar vorhanden ... |
Um Kommentare verfassen zu können, musst du dich einloggen.
|