USA » ReisetippsWeinbaugebiet mit Geschichte: Sonoma in Kalifornien Weinprobe im Grünen: Im sonnigen Sonoma laden die Rebflächen, Wälder und Hügel zum Picknick im Freien ein. (Bild: Janover/Sonomacountry/dpa/tmn) Von Verena Wolff, dpa Sonoma (dpa/tmn) - Kalifornischer Wein ist in Europa längst salonfähig. Die edlen Tropfen von der amerikanischen Westküste stammen aber nicht nur aus dem bekannten Weintal Napa Valley. Westlich davon erstreckt sich ein weiteres Weinbaugebiet: Sonoma.
Auf knapp 4100 Quadratkilometern gibt es mehr als 250 Weingüter, viele von ihnen mit Jahrhunderte alten Wurzeln, die nicht selten bis nach Europa reichen. Allein in diesem Bezirk, der etwa so groß ist wie der kleinste US-Bundesstaat Rhode Island, gibt es 13 verschiedene Anbaugebiete für Trauben.
Jedes der Gebiete sei klimatisch verschieden, sagt der Winzer Walter Schug. Bis nach Carneros im Süden der Region etwa ziehe der Wind aus der Bucht von San Francisco, und das Klima sei recht kühl. An anderer Stelle wiederum seien Niederschläge und Nebel nicht selten.
 Farbenspiel im Herbst - das Weinbaugebiet Sonoma hat nicht nur für den Gaumen, sondern auch fürs Auge etwas zu bieten. (Bild: Janover/Sonomacountry/dpa/tmn) Der 72-jährige Schug kehrte vor fast 50 Jahren der Pfalz den Rücken und machte sich mit seiner Frau auf die Reise von Hamburg nach New York. Nach einem Trip quer durch die USA kam er schließlich dort an, wo er jetzt arbeitet und zugleich seinem größten Hobby frönt: dem Weinbau. Auf einem 20 Hektar großen Weingut produziert der Kellerwirtschaftler heute Rot-, Weiß- und Schaumweine.
Doch nicht nur Wein wird in Sonoma angebaut - dort wächst alles, was viel Sonne braucht und sich zu hochwertigen Produkten verarbeiten lässt. So säumen Oliven-, Lavendel- und Obstplantagen die Straßen. Dieses Bild erinnert allerdings weniger an Weinbaugebiete in Südfrankreich, sondern eher an Österreich: Grüne Hügel mit Kühen auf ihnen werden von Wäldern umrahmt, in denen Besucher zwischen den riesigen Redwoods den ganzen Tag lang keiner Menschenseele begegnen.
Doch so ruhig, wie das «Mondtal» heute erscheint, ging es dort nicht immer zu. Vor gut 160 Jahren, im Juni 1846, hissten rund 30 Kämpfer auf dem Hauptplatz der damals mexikanischen Garnisonsstadt Sonoma die «Bärenflagge» und deklarierten die Unabhängigkeit Kaliforniens. Es folgte ein Krieg, der zumindest im Norden des heutigen Bundesstaates ohne einen einzigen Schuss verlief, die Pazifikküste ging an die USA - und es blieb die Bärenflagge, die noch heute die Staatsflagge von Kalifornien ist.
 Der Ort Bodega Bay im Süden von Sonoma hat Filmgeschichte geschrieben: Alfred Hitchcock drehte dort den Horrorfilm «Die Vögel». (Bild: Hanson/Sonomacountry/dpa/tmn) Nicht nur der zentrale Ort des Weintals hat Geschichte geschrieben - auch der rund 80 Kilometer lange Abschnitt der Pazifikküste von Gualala im Norden bis zur Bodega Bay im Süden ist mittlerweile verewigt worden. Alfred Hitchcock war von dem Landstrich so angetan, dass er 1961 den kleinen Ort Bodega Bay mit seinen kahlen Hügeln, dem Fischerhafen und dem häufigen Nebel als Kulisse für seinen Horrorfilm «Die Vögel» aussuchte.
Zwar gibt es heute weitaus Gruseligeres im Kino, doch die Besucher sind noch immer fasziniert von Hitchcocks Klassiker. «Sie kommen in das Küstendorf, um sich die Plätze und Gebäude anzusehen, an denen Tippi Hedren von den Vögeln angegriffen wurde», sagt Tourismusmanagerin Tina Luster. Und sie wollen die Straße oberhalb der zerklüfteten Pazifikküste entlang fahren, über die Hedren mit ihrem schicken Sportwagen gerast ist. Ganz anders die Einheimischen: «Wir kommen hierher, um am Strand zu sitzen, über den Ozean zu schauen und Wale zu beobachten. »
Weitere Bilder
Weitere Reisenachrichten für Südsudan
Mehr Nachrichten für Südsudan »
Weitere Reisenachrichten in "Reisetipps"
Mehr Nachrichten in "Reisetipps" »
Noch kein Kommentar vorhanden ... |
Um Kommentare verfassen zu können, musst du dich einloggen.
|