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Den Donner der Büffel fühlen: Besuch in South Dakota

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Büffel sind ganz schön groß - und schnell: Beim Buffalo Roundup werden sie von Cowboys auf Pferden und in Pickups getrieben. (Bild: South Dakota Tourism/dpa/tmn)

Von Heike Schmidt, dpa

Custer (dpa/tmn) - Zuerst kann man sie hören, weiß Bob Lantis und tippt sich mit schwieligen Fingern auf beide Ohren, so dass der ausgebeulte Cowboyhut verrutscht. Dann erzählt er vom dröhnenden Stakkato donnernder Hufe, von schnaubenden Pferden und knallenden Peitschen.


Von zotteligen Fellrücken, dicht an dicht, die sich wie eine schwarzbraune Welle über Hügelkämme ergießen. «Der Buffalo Roundup ist eine von diesen Sachen, die die Seele tief berührt», sagt der hagere Cowboy mit den grauen Bartstoppeln leise.


Seit mehr als 35 Jahren treibt Bob Lantis in jedem Herbst die Büffelherde im Custer State Park zusammen. Zehntausend Menschen sind an diesem Septembermorgen in aller Frühe aufgestanden und zu den zentralen Zuschauerflächen in South Dakotas größtem Naturschutzgebiet geströmt. Wo sonst nur Grashalme rascheln, sprießen jetzt Hot-Dog-Buden aus dem Boden.


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Trotz der Weite des Landes hört man sie zuerst - die donnernden Hufe der heran rennenden Büffel beim Buffalo Roundup. (Bild: Schmidt/dpa/tmn)

Für die Cowboys ist der Roundup eine nostalgische Notwendigkeit. Doch über die Jahre hat sich das Ereignis zu einem Geheimtipp für Touristen gewandelt. Darum ist der Auftrieb nicht weniger echt. Vielleicht wird dem Wilden Westen nirgends ein besseres Denkmal gesetzt als in South Dakota.


Durch die Mitte des Bundesstaates fließt der mächtige Missouri. Fruchtbares Farmland und von Wald gesäumte Gletscherseen erstrecken sich im Osten. Im Westen erhebt sich ein Mittelgebirge mit tiefen Canyons. Dazwischen liegen Weideland und endlose Prärie. Nur 780 000 Menschen - fast jeder Zwölfte ist übrigens ein Indianer - wohnen in South Dakota.


«Gateway to the Black Hills», also «Tor zu den Schwarzen Hügeln», ist der Spitzname von Rapid City im Südwesten, wo sich die wichtigsten Ziele für South Dakota-Besucher ballen. Auch der Custer State Park liegt in den Black Hills. Durchflochten von fischreichen Bächen, getupft mit spiegelglatten Seen, bewohnt von Koyoten, Murmeltieren, Pumas und Weißwedelhirschen werden die Black Hills als «Taschenausgabe der Rocky Mountains» beschrieben.


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Wildwest-Romantik mit Buffalo-Burgern: Die Stadt Wall liegt an der Nordgrenze der Badlands. (Bild: South Dakota Tourism/dpa/tmn)

Der bekannteste Gipfel ist der Mount Rushmore - oder was davon übrig geblieben ist, nachdem 400 Bergarbeiter zwischen 1927 und 1941 fast eine halbe Million Tonnen Granit absprengten, um vier kolossale Präsidentenköpfe in seine Südseite zu hauen: die 18 Meter hohen Profile von George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln. Das Nationaldenkmal feiert Amerika als «Symbol der Freiheit», so mancher Ureinwohner versteht es jedoch ganz anders.


Denn eigentlich ist dies Lakota-Land, einst garantiert durch Verträge mit der US-Regierung. 1874 wurde dann das erste Gold in den Black Hills entdeckt und jedes Abkommen nichtig. Bald wimmelte es von bleichgesichtigen Glücksrittern. In Keystone kann man noch heute entlang des Battle Creek nach Nuggets sieben.


Um die Weißen daran zu erinnern, dass der «rote Mann auch große Helden hat», ersann Häuptling Henry Standing Bear eine Antwort auf den Mount Rushmore: Das Crazy Horse Memorial. Knapp 30 Kilometer von den Präsidentenköpfen entfernt wird der legendäre Oglala-Krieger jetzt ebenfalls in einer Bergskulptur verewigt, deutlich größer als die Präsidentenschädel. 1948 begannen die Arbeit - bis zur Vollendung werden wohl noch Jahrzehnte vergehen.


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«Mako Sica» - «schlechtes Land» nennen die Lakota die Mondlandschaft des Badlands National Park. (Bild: South Dakota Tourism/dpa/tmn)

An die Geschichte der Indianer erinnert die Wounded-Knee-Gedenkstätte, ein verwahrlost wirkender Friedhof mit Massengrab für 300 Lakota. Bonbons liegen auf Grabsteinen, Plastikblumen stecken in Colaflaschen. Der Friedhof thront auf einer Kuppe inmitten sanfter Hügel. Schwer vorzustellen, dass dieser Ort Schauplatz eines schrecklichen Blutbades war. Im Wounded Knee Museum von Wall, etwa zwei Autostunden nördlich, ist die traurige Geschichte nachzulesen: Soldaten des 7. US-Kavallerieregiments fürchteten einen Aufstand und massakrierten die Indianer an einem kalten Dezembermorgen 1890.


Wall liegt auf einem natürlichen Damm aus sonnenverbrannten Klippen, die die Nordgrenze zu den berüchtigten Badlands bilden. Herzstück ist der Badlands National Park, eine Mondlandschaft aus steinernen Zinnen und Steelen, Monolithen und Schluchten.


Der Kontrast zu den grünen Hügeln im Custer State Park könnte kaum größer sein. Durchs Fernglas sind allmählich ein paar schwarze Punkte im nächsten Tal zu entdecken. Das Dröhnen wird lauter und lauter. Staub wirbelt auf, als eine Gruppe Bisons plötzlich auftaucht, getrieben von Cowboys. Als das letzte Gatter zuschnappt, wischt sich Bob Lantis den Schweiß von der Stirn. «Und», fragt der alte Cowboy dann, «did you feel the thunder?» - «Hast Du den Donner gefühlt?» Und damit meint er mehr als nur stampfende Hufe.


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Aus Mount Rushmore wurden die Profile von Georg Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln gemeißelt. (Bild: South Dakota Tourism/dpa/tmn)

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