Jugendherbergen erhalten mehr Zulauf von Familien Im Sauerland entstand 1909 die Idee für Jugendhergen - drei Jahre später eröffnete dort die erste Herberge in Deutschland auf der Burg Altena. (Bild: DJH/dpa/tmn) Hamburg (dpa/tmn) - Die Jugendherbergen in Deutschland erhalten immer mehr Zulauf von Familien. In den Monaten Januar bis Juli 2008 sei die Zahl der Übernachtungen von Familien im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um rund acht Prozent gestiegen.
Das sagte Bernd Dohn, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH), bei der Vorstellung eines Jubiläumsprogramms für 2009 in Hamburg. Die Jugendherbergen feiern im kommenden Jahr mit bundesweiten Aktionen die Geschichte ihrer Entstehung vor 100 Jahren.
«Wir haben unser Angebot inzwischen stärker auf Eltern ausgerichtet», sagte Dohn. So böten Herbergen vermehrt Familienzimmer mit kindgerechter Ausstattung und getrennte Bereiche für Eltern an, in denen sie nicht von lärmenden Schulklassen gestört werden. Auch gebe es mehr Restaurants in den Herbergen, die erwachsenen Gästen ein gemütliches Ambiente bieten sollen.
Bei Schulklassen verzeichneten die Jugendherbergen dagegen in den ersten sieben Monaten 2008 einen leichten Gästerückgang um ein Prozent. Dieser Trend hält schon länger an: Während der Anteil der Familien in den Herbergen von 2005 bis 2007 um rund 1,5 Prozentpunkte auf fast ein Sechstel (16 Prozent) wuchs, ist der Anteil der Schüler in dieser Zeit um einen Punkt auf rund 41 Prozent gesunken.
«Das hat zum einen demografische Gründe: Es gibt heute eben weniger Jugendliche als früher. Und wegen der Verkürzung des Gymnasiums auf zwölf Stufen gibt es weniger Klassenfahrten - deswegen müssen wir uns etwas umstellen», sagte Dohn. Beim Angebot für Jugendliche setzten die Herbergen aber weiter auf Traditionelles: Sport, Natur und Bildung stehen im Vordergrund. «Wir wollen auch künftig nicht nur Fun bieten und keine billige Bettenburg für Backpacker sein, sondern mehr als das. »
2009 sind den Angaben zufolge vier neue Herbergen in München, Bochum sowie im oberbayerischen Bad Tölz und rheinland-pfälzischen Kaub geplant. Damit steigt die Zahl von bisher 556 Häusern in Deutschland auf 560. Die Idee zur Einrichtung von Jugendherbergen hatte der Lehrer Richard Schirrmann am 26. August 1909. 1912 eröffnete auf der Burg Altena im Sauerland die erste Herberge.
Auf dem Jubiläumsprogramm für 2009 steht ein Familienfest mit Konzerten auf Burg Altena am 26. August, bei dem eine Sonderausstellung zur Geschichte der Jugendherbergen gezeigt wird. Außerdem sind drei bundesweite Aktionen in rund 200 Herbergen geplant: So startet am 26. April eine Tischtennis-Meisterschaft im Rundlauf mit 100 Turnieren. Anfang September sind nächtliche Lesungen geplant, und Ende Oktober sollen an 50 Orten Bäume gepflanzt werden.
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