Schlossnächte: Schnarchen in alten Gemäuern Das Tor ins 18. Jahrhundert: Schloss Ossenberg bei Wesel nimmt seit dem Jahr 2004 Übernachtungsgäste auf. (Bild: Konrad Hamacher/Culture & Castles/dpa/tmn) Von Ragah Kamel, dpa Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Für manche Menschen sind Burgen und Schlösser eher düstere Orte. Für andere sind sie Schauplätze von Märchen, haben Himmelbetten und einen großen Rosengarten.
Heutzutage kann sich jeder mal eine Nacht wie Prinz oder Prinzessin fühlen. Denn in vielen Teilen Europas stehen Anwesen, die Gästezimmer vermieten. «In der Loire-Region gibt es insgesamt 800 Schlösser, 100 davon sind öffentlich zugänglich», sagt Melanie Jeschke vom Maison de la France in Frankfurt. Zum Bienvenue au Châteaux, einer touristischen Vereinigung historischer Bauten, gehören 26 private Schlösser im Loire-Tal. Einige Anwesen stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Der Katalog der Vereinigung stellt insgesamt 128 Schlösser, Herrenhäuser und Landgüter in West-Frankreich vor, die Bed & Breakfast anbieten. Übernachtungen sind laut Jeschke in einigen Häusern schon für weniger als 100 Euro buchbar.
An der deutsch-niederländischen Grenze haben sich einige Eigentümer zum Schlösserverein Culture & Castles zusammengetan. Unter dieser Marke bieten insgesamt 49 Schlösser, Burgen und Klöster Übernachtungen an. Die meisten Anwesen liegen in der deutsch-niederländischen Grenzregion.
 Moderne Einrichtung in alter Festung: Der Parador de Alarcón aus dem 8. Jahrhundert liegt etwa 200 Kilometer südöstlich von Madrid. (Bild: Paradores/dpa/tmn/) «Mittlerweile haben wir auch ein Haus in Paris und zwei in Belgien», sagt Sandra Kimm-Hamacher von Culture & Castles in Kalkar am Niederrhein. Die Gäste haben Zutritt zu den Parks und Gärten. Ein Doppelzimmer mit Frühstück ist in einigen Häusern ab 90 Euro erhältlich. Die jüngeren Häuser stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, manche wurden schon im 12. oder 14. Jahrhundert erbaut.
In Spanien nächtigen Urlauber in noch älterem Gemäuer. Die spanische Hotelkette Paradores besitzt in ganz Spanien insgesamt 91 Häuser, etwa 40 davon sind historisch. «Darunter gibt es Häuser aus dem 6. , 7. und 8. Jahrhundert», sagt Roswitha Hildebrand in Düsseldorf, die die Marke Paradores in Deutschland vertritt. Die Kette ist staatlich geführt, keines der Häuser mehr im privaten Besitz. «Es gibt auch mehrtägige Routen der Paradores wie die Route de la Plata im Süden», erklärt Leonor Castelos vom spanischen Fremdenverkehrsamt in Düsseldorf. Preislich und qualitativ gibt es große Unterschiede, denn es gebe auch Anwesen mit fünf Sternen.
Auf den britischen Inseln haben zahlreiche Häuser noch private Eigentümer. «In England gibt es allerdings kaum Schlösser, sondern mehr Herrenhäuser», sagt Wulf Scheunert vom Veranstalter Britain & Ireland Tours. Touristen fragten meist nach Häusern in Südengland und Schottland: «Dabei ist das Angebot in Nordengland und in der Mitte breiter, denn dort sind mehr alte Herrenhäuser erhalten», erklärt Kerstin Tegtmeyer von der British Travel Company in Frankfurt. Viele Anwesen sind 300 Jahre alt oder älter. Die Preisspanne liege zwischen 100 Euro und 500 Euro pro Zimmer.
 Kutschfahrt durch den Park oder Bogenschießen: Das Château de La Verrerie bietet Gästen viele Aktivitäten. (Bild: Berger/La Verrerie/CRT Centre/dpa/tmn)
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