Als ich heute Morgen aufwachte, guckte ich direkt in das Gesicht eines Typen, der sich auf der anderen Seite des Ganges, ebenfalls zum Schlafen auf den Boden gelegt hatte. In der Nacht hatte ich davon nichts mitbekommen, weil ich auch im Zug mit meinen Ohrstöpseln schlafe und wahrscheinlich nicht mal mitbekommen würde, wenn der Zug entgleist. Nachdem ich meinen Schlafsack wieder zusammengerollt und verstaut hatte, begann ich mit dem zweiten Buch, dass ich mir für diese Zugfahrt organisiert hatte. Diesmal war es ein etwas dickeres Buch, weshalb ich hoffte, nicht gleich nach sechs Stunden damit durch zu sein. Am Ende des Tages hatte ich von dem Roman „Drachenläufer“ aber ebenfalls schon über 100 Seiten gelesen. Was das angeht, weiß ich gar nicht was mit mir los ist. Normalerweise langweile ich mich schon nach den ersten zwei Seiten und ziehe es dann doch lieber vor, aus dem Fenster zu gucken. Nun schon den zweiten Tag in Folge mit der Nase in einem Buch zu stecken, dass nichts mit der Uni zu tun hatte, war eine neue Erfahrung für mich.
Da wir heute nur in Cook für insgesamt 30 Minuten den Zug verlassen konnten, gelang es mir Dank des Buches, den Tag ziemlich schnell vergehen zu lassen. Als pünktlich um 22:00 Uhr die Lichter im Zug ausgeschaltet wurden, hörte ich über mein wiedergewonnenes Handy noch etwas Musik, bis ich müde genug zum Schlafen war.