Reisebericht: 8. Cairns (30.05.-06.06.2010)

Während ich im Regenwald gewesen war, hatte Katharina noch einmal einige Farmen in Queensland angerufen, um herauszufinden, ob es doch noch irgendwo einen Job für uns gibt. Da sich das Hotel, bei dem ich mich mit meiner 1A Qualifikation beworben hatte, anscheinend nicht für mich interessierte, war ich erfreut zu hören, dass Katharina ein Working Hostel ausfindig gemacht hat, das noch freie Betten hat. Sie hatte längere Zeit mit der Besitzerin dieses Hostels telefoniert und sich erklären lassen, dass es zwar freie Betten gibt, aber das wir direkt nach unsere Ankunft mit der Arbeit anfangen könnten, sei nicht garantiert. Natürlich wurde der Zyklon wieder genannt, der bewirkt hatte, dass die Ernte auch in Ayr wesentlich später beginnt, als die Jahre zuvor. Immerhin wurde Katharina die Hoffnung gemacht, dass es nun nicht mehr sehr lange dauern kann, bis die Ernte beginnt. Nun lag es an uns zu entscheiden, ob wir Cairns verlassen wollen, um uns auf die doch recht ungewisse Reise nach Ayr zu machen. Die Fahrt mit dem Bus dauert immerhin 7 Stunden und kostet uns zudem Geld, was wir eventuell umsonst investieren würden.

Wir überlegten sehr lange und versuchten alle Eventualitäten abzuwägen. Letztlich kamen wir zu dem Entschluss, dass es ein Versuch wert sei. Irgendwann mussten wir diesen Schritt wohl einfach wagen, wenn wir in diesem Leben noch an einen Job rankommen wollten. Nachdem diese Entscheidung getroffen war, riefen wir zuerst noch einmal in dem Working Hostel in Ayr an, um unsere Ankunft für den nächsten Tag zu bestätigen und um auf diese Weise zwei Betten zu reservieren. Man sagte uns, dass wir noch einmal anrufen sollen, wenn wir angekommen sind, dann würde man uns von der Bushaltestelle abholen. Nun, da das geklärt war, erstellten wir eine Liste mit Dingen, die wir nun noch mit zum Abend erledigen mussten. Wichtig war es, das Busticket nach Ayr zu buchen, was direkt als erstes erledigten. Da wir nicht wussten, welche Einkaufsmöglichkeiten wir in Ayr vorfinden würden, zogen wir im Anschluss durch die Geschäfte, um uns günstige Arbeitskleidung für die Feldarbeit zu besorgen.  Ich kaufte geschlossene Stoffschuhe, damit ich mir nicht meine guten Joggingschuhe bei der Arbeit ruinieren muss, zwei T-Shirts aus der Männerabteilung, weil es dort am günstigsten war und eine einfach Stoffhose. Außerdem brauchten wir noch Guthaben für unsere Handys, da wir ja nicht völlig von der Welt abgeschnitten sein wollten und eine Packung Waschpulver. Zurück in unseren Hostels gaben wir Bescheid, dass wir am nächsten Morgen abreisen würden. Da der Bus nach Ayr bereits um 7 Uhr startet, checkte ich schon heute aus. Das bedeutete, dass ich mein Pfandgeld für den Zimmerschlüssel und mein Küchengeschirr schon heute wiederbekam und die Anweisung erhielt, den Zimmerschlüssel am Morgen einfach unter der Tür der Rezeption durchzuschieben. Das klang einfach und war zudem sehr unkompliziert. 

Ab frühen Abend schienen alle Vorbereitungen für unsere Abreise erledigt. Für diesen Tag trennten sich unsere Wege an dieser Stelle, weil Katharina ja noch immer in einem anderen Hostel schläft. Auch werden wir mit zwei verschiedenen Busunternehmen nach Ayr fahren, was daran liegt, dass ich an meinen Busspass von Greyhound gebunden bin, den ich bereits vor einigen Wochen gekauft hatte, um damit die Ostküste herunterzufahren. Da Ayr südlich von Cairns liegt, konnte ich diesen Pass nun das erste Mal verwenden, weshalb mir für die Fahrt nach Ayr keine extra Kosten entstanden sind. Da Katharina keinen Busspass besitzt und sich das Ticket nach Ayr erst kaufen musste, hat sie sich logischer Weise für das Busunternehmen entschieden, dass das günstigste Ticket angeboten hat. So werden wir also getrennt voneinander nach Ayr fahren und trotzdem fast zeitgleich dort ankommen, da auch der Bus mit dem Katharina fahren wird, gegen 7 Uhr startet.

Den Abend nutzte ich dazu, von MC Donalds aus meine Mails zu checken und natürlich, um einige Berichte hochzuladen. Schließlich kann ich ja nicht wissen, wie es mit den Internetzugangsmöglichkeiten in Ayr aussieht. Danach packte ich nur noch meine Sachen zusammen, damit ich morgen möglichst geräuschlos um 6:30 Uhr das Hostel verlassen kann.