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TravelingWorld » Ozeanien » Australien » Reiseberichte » 8. Cairns (30.05.-06.06.2010) » Mein früheres Leben als Housekeeper (03.06.)

Reisebericht: 8. Cairns (30.05.-06.06.2010)

Mein früheres Leben als Housekeeper (03.06.)

erstellt um 05:45 Uhr am 11.06.2010

Während des Frühstücks erhielt ich eine SMS von Katharina, die ich in Alice Springs kennengelernt hatte und dann mit ihr zusammen nach Darwin weitergereist bin. Sie teilte mir mit, dass sie inzwischen auch in Cairns angekommen sei und wollte wissen, wie mein Hostel sei und ob sich wegen meiner Jobsuche schon etwas Neues ergeben hat. Da sich das alles eh nicht mit einer SMS erzählen lässt, verabredeten wir uns für den Nachmittag an der Esplanade.

Ich hatte zunächst noch etwas Wichtiges bezüglich meiner Jobsuche zu erledigen. Von meiner Zimmernachbarin, die aus Frankreich kommt, habe ich erfahren, dass ein großes Hotel in Cairns Housekeeper und Cleaner sucht. Sie selbst hatte ihre Bewerbungsunterlagen dort schon vor zwei Tagen abgegeben und war nun zum Probearbeiten eingeladen worden. Soweit sie informiert war, sucht dieses Hotel noch immer Arbeitskräfte, weshalb ich sie fragte, ob sie mich mitnehmen kann, damit ich ebenfalls meine Bewerbungsunterlagen abgeben könne. Von ihrer Seite sei das kein Problem, es gebe nur einen Haken. Das Hotel würde generell nur Leute zum Probearbeiten  einladen, die schon einmal in einem Hotel gearbeitet haben. Als ich die Französin fragte, ob sie denn Erfahrungen hätte, meinte sie, dass sie ihren Lebenslauf ein klein bisschen den Anforderungen des Hotels angepasst hätte. Sie sagte, sie hätte schließlich nichts zu verlieren. Wenn sie nach dem Probearbeiten genommen wird, hat ihre „Erfahrung“ wohl ausgereicht, wenn nicht, dann nicht. Da das irgendwie plausibel klang und meine bisherige Jobsuche im Fruitpicking-Bereich nicht gerade erfolgreich verlaufen war, habe ich kurzer Hand beschlossen, es mit der Hotelbranche zu versuchen.

Um kurz vor 10 Uhr ging es dann zusammen mit der Französin in Richtung Hotel. Im Gepäck hatte ich meinen überarbeiteten Lebenslauf, der nun um folgenden Punkt erweitert war:

▪            housekeeper during the summer of the last two years

             at the hotel “Zum Ochsen” 

 

Die Frau an der Rezeption des Hotels nahm meinen Lebenslauf etwas genervt entgegen und packte ihn in eines der Ablagefächer. Dann verabschiedete sie mich wieder, ohne einen Kommentar zu meinem Anliegen abzugeben. Da ich von der Französin wusste, dass man mich gegebenenfalls angerufen wird, belästigte ich die wenig sympathische Frau von der Rezeption auch nicht weiter mit Nachfragen. Nun konnte ich erst mal nichts weiter tun, als zu hoffen, dass das Hotel wirklich noch freie Stellen hat und mich zum Probearbeiten einlädt.

 

Nun hatte ich Zeit, mich mit Katharina zu treffen. Wir verabredeten uns für einen Spaziergang an der Esplandade, wo ich sie kurze Zeit später dann auch traf. Es waren keine fünf Minuten vergangen, da kamen wir, wie sollte es anders sein, an einem Kriegsdenkmal vorbei. Natürlich ist mir klar, dass es geschichtlich gesehen Sinn macht, diese Denkmäler in der Nähe des Meeres aufzustellen, da sich über das Meer nun ein einmal ein Großteil der Kriegshandlungen abspielen. Trotzdem bin ich noch immer der Meinung, dass es hier eindeutig zu viele davon gibt und manchmal das paradiesische Bild so manch einer Strandpromenade etwas zerstören.

 

Katharina berichtete ich von meiner Bewerbung im Hotel und das ich nun schon mehrmals bei einem Farmer in Atherton angerufen habe, aber er mich immer auf die nächste Woche vertröstet, weil er Zurzeit keine Arbeit habe, sich das aber wöchentlich ändern könnte. Katharina ist momentan auch auf Jobsuche und hatte ebenfalls schon einige Farmer im Norden Australiens (Queensland) angerufen, was bisher jedoch auch erfolglos blieb. Immer wieder heißt es, das durch den Zyklon, der vor einigen Wochen viele Felder an der Ostküste verwüstet hat und zudem für außergewöhnlich viel Regen gesorgt hat, diese Saison anders verläuft als die der letzten Jahre. Zum einen beginnt die Erntesaison wesentlich später (ca. ein Monat) und zum anderen werden wahrscheinlich weniger Arbeitskräfte benötigt. Alles in allem nicht die besten Voraussetzungen um mal eben auf die Schnelle einen Erntejob für einen Monat zu finden. Wen wundert es da, dass wir „armen“ Backpacker nun schon anfangen unseren Lebenslauf aufzumotzen, um an einen Hoteljob zu gelangen.

 

Nach unserem Spaziergang ging Katharina zu ihrem Hostel zurück, um sich ihre Abendbrot zu holen, was sie sich dann in dem Hostel, wo ich eingecheckt hatte, zubereitete. Wir aßen zusammen unser Abendbrot und gingen danach zum Nachtmarkt, der in Cairns jeden Abend von 16:00-23:00 Uhr stattfindet. Dabei handelt es sich um einen kleinen Markt, der in einer Art Lagerhalle stattfindet. Neben handwerklichem kann man dort günstige Massagen bekommen, lebendige Schlangen anfassen und bewundern und natürlich auch zu Abend essen. Da ich für die nächsten zwei Tage einen Ausflug nach Cape Tribulation geplant habe, der bereits morgen um 07:30 Uhr beginnt, blieben wir nicht sehr lange auf dem Markt.

Zurück in meinem Hostel wurde ich bereits erwartet. Auf dem Weg vom Badezimmer zu meinem Bett überholte mich eine schnellen Fußes eine sehr dicke Kakerlake. Auch meine Füße fingen, wie man sich vorstellen kann, in diesem Augenblick an, sich schneller zu bewegen. Außer mir war in diesem Moment noch eine andere deutsche im Zimmer, die ich etwas angeekelt fragte, was wir nun machen sollen. Sie meinte, auf jeden Fall nicht drauftreten, was ich aber eh nicht vorgehabt hatte, weil sie sonst ihre Eier abschmeißen würde und das führe dazu, dass wir sehr bald noch mehr Kakerlaken im Zimmer hätten. Als die Kakerlake dann noch anfing, die Wände hochzukrabbeln, stand für mich fest, dass ich garantiert nicht gar nichts gegen dieses Tier unternehmen werde. Also überlegte ich mir, was ich in Deutschland bei Gefahren aus der Insektenwelt normalerweise tue. Schnell hatte ich den Plan gefasst, mir ein Glas zu besorgen und die Kakerlake darunter gefangen zu halten. In Berlin bleiben Tiere für gewöhnlich dann so lange in meiner Glasgefangenschaft, bis Wolfgang von der Arbeit kommt und sich des Problems annimmt. Hier konnte ich zwar nicht darauf bauen, dass Wolfgang am Abend kommt, aber die Idee mit dem Glas fand ich trotzdem gut. Ein Glas war schnell gefunden, weshalb ich mit dem Kakerlakenfang beginnen konnte, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, weil diese Tiere unglaublich schnell sein können. Letztlich habe ich jedoch den Wettlauf gewonnen und somit konnte ich einigermaßen beruhigt schlafen gehen. Das Glas mit der Kakerlake hatte ich in eine Ecke geschoben und hoffte nun darauf, dass sich einer der männlichen Zimmerbewohner um das Problem kümmern würde. Ich fand, mein Job war an dieser Stelle erledigt.

 

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