Pünktlich um 9:00Uhr bin ich am Southern Cross in den Zug gestiegen. Zunächst erwartete mich eine Stunde Bahnfahrt. Danach bin ich in einen Reisebus umgestiegen. Diese Fahrt dauerte noch einmal drei Stunden. Jedoch gehört diese Fahrt mit dem Bus entlang der Great Ocean Road schon mit zum eigentlichen Ausflug. Fast die komplette Zeit über fährt man direkt an der Steilküste entlang und hat dabei einen wunderschönen Blick auf das Meer.
Als ich mir heute Morgen in der Hostelküche mein Lunchpaket für den heutigen Tag fertig machte, stellte sich heraus, dass ich nicht die Einzige war, die diese Tour für heute geplant hatte. Zumindest bis zu unserer Ankunft in Apollo Bay war ich also in Gesellschaft einer Freiburgerin. Da diese jedoch die Nacht zuvor, auf Grund der Samstagabendlichen Hostelparty, kaum geschlafen hatte, holte sie diesen während der Fahrt nach. Kurz gesagt, unsere Kommunikation war nicht gerade das, was man als anregend bezeichnen kann. Zumindest die Bahnfahrt über war mir das eigentlich egal, da sie mir gestattete, in ihrem Reiseführer, der doppelt so dick ist wie meiner, zu lesen. Als ich mir meinen Reiseführer in Deutschland gekauft hatte, bin ich noch davon ausgegangen, „nur“ die Ostküste bereisen zu können/wollen. Demzufolge, hatte ich mir auch nur einen Reiseführer für die Ostküste gekauft. In mein kleines Notizbuch, was ich noch am Flughafen von meiner Mutter geschenkt bekommen hatte und das sich schon mehrmals als sehr nützlich erwiesen hat, habe ich mir also einige Dinge zu den Städten der Westküste, die ich noch bereisen möchte, raus geschrieben.
Um kurz vor Eins waren wir dann in Apollo Bay angekommen. Der gemeinsame Weg meiner Reisebegleiterin und mir endete an dieser Stelle. Sie beschloss, sich erst mal ein Hostel zu suchen, um etwas Schlaf nachzuholen. Da ich bereits nach 3 ½ Stunden wieder zurück nach Melbourne musste, um den letzten Zug zu bekommen, lief ich direkt, nachdem ich mir einen Straßenkarte aus der Touristeninformation geholt hatte, los. Erst die eine Seite am Strand entlang, geradewegs den nächsten Berg hinauf. Ich lief 45 Minuten eine gefühlte 100% Steigung hinauf, die mich trotz meiner eigentlich ganz guten Kondition völlig ins Schwitzen brachte. Was tut man nicht alles für DAS perfekte Foto. Oben angekommen waren die Strapazen schnell vergessen. Der Schweiß hatte sich für diesen Panoramablick wirklich gelohnt. Einem Holzpfeiler und der Selbstauslösungsfunktion meiner Kamera ist es zu verdanken, dass auf dem heutigen Foto mal nicht nur mein Kopf sehen ist. Nach einer kurzen Phase des Genießens ging es wieder hinab zum Strand. Ein wunderschöner Strand, soweit das Auge reicht. Nur ganz wenige Menschen und im Vergleich zu Melbourne, wo ich nur wenige Stunden zu vor noch gewesen war, herrlich ruhig! Letztlich reichte meine Zeit sogar noch dafür aus, die andere Seite des Strandes, bis zum Hafen des kleinen Ortes Apollo Bay, abzulaufen. Nach meinen 3 ½ Stunden Aufenthalt hatte ich das Gefühl, alles Wichtige gesehen zu haben, sodass ich mich glücklich und zufrieden in den Bus setzen konnte. Um 20.30Uhr war ich dann wieder im Hostel.