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Reisebericht: 2. Station Melbourne (14.04.-22.04.)

Melbourne bei Nacht (17.04.)

erstellt um 14:09 Uhr am 18.04.2010

Heute war es wieder sehr warm. Wenn ich mich hinsetzte, entschied ich mich für eine Bank im Schatten und beim vielen Laufen durch die Stadt kam ich richtig ins Schwitzen. Kurios erscheinen mir bei diesen Wetterverhältnissen die Dicken Boots, die überall in den Schaufenstern rumstehen und angepriesen werden. In diesen Momenten werde ich immer wieder daran erinnert, dass hier bald Winter ist – kaum vorstellbar!

Diejenigen, die heute eine Email von mir bekommen haben, wissen ja schon, dass ich heute in der Nationalbibliothek war. Obwohl es sich dabei um ein wirklich sehr beeindruckendes Gebäude handelt, war mein kulturelles Interesse heute jedoch zweitrangig. In meinem Reiseführer hatte ich gelesen, dass man in der Bibliothek umsonst ins Internet kommt, was ich nun heute ausprobierte. Es hat auch tatsächlich geklappt. Zwar war die Verbindung sehr, sehr langsam, aber besser als gar nichts.

Außerdem war ich beim Bahnhof, um das Zugticket zu kaufen, mit dem ich morgen (Sonntag) entlang der Great Ocean Road zum Apollo Bay fahren möchte. Von vier möglichen Schaltern war einer geöffnet. Dem entsprechend lang war die Warteschlange. Auch sonst unterschied sich der Service nicht weiter von dem der Deutschen Bahn. Der Schalter, an dem ich mich angestellt hatte, nannte sich Serviceschalter. Als ich endlich dran war, spürte ich sofort eine gewisse Unfreundlichkeit. Unbeirrt davon, stellte ich meine Frage. Ich wollte wissen, ob ich mit dem Ticket, was sie mir empfohlen hatte, auch an einem beliebigen Bahnhof aussteigen kann um dann zu einem späteren Zeitpunkt in einen der nächsten Züge wieder einzusteigen. Nachdem sie die Augenverdreht hatte, wofür offenbar genügend Zeit war, erklärte sie mir, was das kosten würde. Ich fragte daraufhin nach, ob ich mit diesem Ticket auf jeden Fall am Abend wieder zurückfahren könnte. Schließlich wollte ich nicht noch einmal die gleiche Summe aufbringen, um wieder nach Hause zu kommen. Diese Frage war anscheinend zu viel. Sie machte mich wenig freundlich auf die wartende Schlange aufmerksam und sagte, ich solle mir das erst noch mal überlegen und dann wiederkommen. Als ich es wagte zu sagen, dass ich noch eine letzte Frage hätte, merkte ich, wie sie innerlich immer unruhiger wurde.

Naja..letztlich brabbelte sie noch etwas davon, dass ich mich doch klarer ausdrücken sollte. Mal davon abgesehen, dass sie wohl mitbekommen haben muss, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist, hat sie mir ja auch kaum Zeit gelassen hatte, mich deutlich zu artikulieren. Alles was zählt ist, dass ich es geschafft habe, dieser äußerst sympathischen Frau das Ticket zu entlocken.

Ein anderes Beispiel, das zeigt, dass Melbourne eigentlich sehr Touristenfreundlich ist, sind die Busse, in denen man nichts zahlen muss, um mitfahren zu können. Sie nenne sich Touristen Shuttle. Der Busfahrer erzählt ein paar Dinge zu den Sehenswürdigkeiten, an denen vorbeigefahren wird und nach dem Ende der Tour mit diesem Bus hat man eine Vorstellung von den Entfernungen innerhalb Melbournes bekommen und kann sich überlegen, ob man zu Fuß weiter geht oder wieder mit einem Bus, der Straßenbahn oder dem Zug fährt – diesmal jedoch gegen Bezahlung.

Da ich ansonsten nur noch am Abend noch ein Mal losgegangen bin, um die Skyline Melbournes bei Nacht zu sehen und zu fotografieren, was übrigens wirklich lohnenswert ist, erzähle ich noch etwas von meinem Hostelleben. Fast täglich zieht jemand aus „meinem“ Achtbettzimmer aus und jemand anderes wieder ein. Dass ein Bett über Nacht leer bleibt, habe ich bisher noch nicht erlebt. Gestern Abend ist z. B. ein Australier von der Ostküste (nähe Brisbane) zu uns gestoßen. Er erzählte, dass er in Melbourne für ein Jahr die Schule der Armee besuchen wird und da diese erst in ein paar Tagen beginnt, schläft er solange nun im Hostel. Viele Reisende kommen aus den verschiedensten Regionen Asiens. Aus Deutschland habe ich bisher weniger Leute getroffen, als ich erwartet hatte. Der europäische Anteil ist gut über alle Länder verteilt. Jedoch muss man sagen, dass es sich nach meinen bisherigen Beobachtungen ausschließlich um Westeuropäer handelt.

Ich sitze übrigens gerade mit meinem Netbook vor meinem Zimmer. Hier stehen mehrere Sofas, ein Fernseher, ein paar Computer und es ist zudem der Durchgangsraum von der Rezeption zur Hostelküche. Mit anderen Worten, hier ist immer etwas los. Ich habe mir eine Steckdose gesucht, einen Stuhl geschnappt und nun sitze ich hier mitten im Allgemeinen abendlichen Trubel und verfasse meine Zeilen an euch. Eine Zimmernachbarin von mir hat sich z. B. gerade samt ihres Koffers, den sie vor sich ausgebreitet hat, auf dem Boden vor unsere Zimmertür gesetzt und sortiert dort ihre sieben Sachen. Im Fernseher läuft die tausendste Wiederholung der einen und auch einzigen DVD die hier herumliegt. Da ich ja nun schon ein paar Tage hier bin, kann ich den Text nun langsam auswendig. Aber so ist das nun mal, wenn jeden Tag neue Leute anreisen und diesen Film dann halt das erste Mal gucken. Wer den Film ebenfalls schon kennt sitzt zu dieser Zeit oben in der Küche, wo Gesellschaftsspiele gespielt werden oder wenn jemand seinen IPod zur Verfügung stellt, auch Musik gehört wird. Natürlich essen in diesem Moment auch welche ihr Abendbrot. Zum Teil wird sogar sehr aufwendig gekocht, wofür ich jedoch bisher noch nicht die Muße hatte.

Nun noch etwas zu meinem Luxusapartment. Direkt hinter der Wand, an dem mein Bett steht, befindet sich eine Nachtbar. Demzufolge gibt es gratis Musik bis spät in die Nacht. Übertroffen wird dieser Geräuschpegel nur noch von dem Wasserrohr, das durch das Zimmer verläuft. Jedes Mal, wenn jemand der 79 Hostelbewohner die Toilettenspühlung drückt, erklingt im Rohr ein Wasserfall. Zum Glück habe ich meine Ohropax! Meistens bin ich nach meinen Unternehmungen jedoch eh so müde, dass ich gut einschlafe und mich das alles nicht weiter stört. Alles zusammen gesehen hat das sogar einen gewissen Scharm, wie ich finde.

 

 

 

 

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