Der Staat Vietnam befindet sich in Südostasien, direkt an der Küste des Südchinesischen Meeres, welches sich parallel zwischen Osten und Süden der Republik erstreckt. Im Westen schließen sich die Nachbarländer Kambodscha und Laos, im Norden ferner die Volksrepublik China an. Landschaftlich lässt sich Vietnam in mehrere Regionen einteilen: Im Norden befindet sich die Region Tonking (gelegen am gleichnamigen Golf), ein weitläufiges Bergland, das mit dem Fan Si Pan Höhen von über 3140 m über dem Meeresspiegel erreicht. Prägend ist hier überdies der Rote Fluss, der die Region aus China kommend von Nordwest nach Südost durchzieht und am Golf von Tonking ein breites Delta bildet; an seinen Ufern liegt auch die Hauptstadt des Landes, Hanoi. In südlicher Richtung schließt sich die Region Annam an (auch als annamitischer Küstenstreifen bezeichnet): Der schmale Landstreifen zwischen Südchinesischem Meer und der Grenze zu Laos weist ebenfalls Bergland (mit Höhen von stellenweise fast 2600 m über dem Meeresspiegel) und eine dichte Besiedlung auf. Im Süden Vietnams liegt schließlich Cochin-China, das einerseits von breiten Hochebenen, andererseits vom Delta des Flusses Mekong eingenommen wird. Klimatisch verzeichnet Vietnam unterschiedliche Bedingungen.
Während im Norden subtropisches bis tropisches Wechselklima vorherrscht, ist der Süden durchgängig tropisch geprägt. Bei durchgängig hohen Temperaturen werden im ganzen Land Niederschlagsmengen zwischen 1500 mm und 4000 mm erreicht. Vietnam unterliegt regelmäßig heftigen Wirbelstürmen und Überschwemmungen, zuletzt auch im Jahre 2009.
Vietnam gehört zu den Ländern mit einer äußerst artenreichen Pflanzen- und Tierwelt. Allerdings haben die Folgen des Vietnamkrieges bis heute spürbare Folgen hinterlassen: Zahlreiche Regionen sind infolge des Abwurfes giftiger Chemikalien nahezu entwaldet; eine Aufforstung ist nur unter Umständen möglich. Heute weist Vietnam, auch aufgrund illegaler Rodung und dem Siedlungsbau, auf der Gesamtlandesfläche nur noch eine Bewaldung von rund 40 % auf. Während die Küstenbereiche überwiegend von Mangrovenwäldern eingenommen werden, finden sich im Landesinneren Reste tropischen Regenwaldes mit zahlreichen Edelhölzern, in den Höhenlagen ferner Nadelwälder unterschiedlicher Ausprägung. Die Faune Vietnams wird von Leoparden, Elefanten, Tigern und unzähligen Affenarten bestimmt, darunter Gibbons, Makaken und Languren. Darüber hinaus zählen Wildrinder, Bären, Warane und das seltene Java-Nashörner zu den Bewohnern des Landes. Fledermäuse sind hier ebenso anzutreffen wie giftige Schlangenarten und kleine Nagetiere. Besonders einzigartig ist mit Sicherheit die Vogelwelt: Kraniche, Nashornvögel, Eisvögel, Eulen, Reiher, Fasane und nicht zuletzt Schlangenadler gehören zu den Vertretern dieser Spezies. Allerdings haben die massiven Umweltschädigungen der vergangenen Jahrzehnte den Lebensraum vieler Tiere erheblich beschränkt; es ist daher damit zu rechnen, dass etliche Arten in den folgenden Jahren aussterben werden (unter anderem das Java-Nashorn, welches in Vietnam nur rund ein Dutzend Exemplare umfasst).