Niederlande: Politik und Wirtschaft

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Die niederländische Staatsform ist eine parlamentarische Monarchie. Das Staatsoberhaupt ist der jeweilige König bzw. Königin. Seit Mai 1980 ist die Königin der Niederlande Beatrix, Prinzessin von Oranje-Nassau, deren Profil auf der Länderseite der niederländischen EURO-Münzen dargestellt ist. Der Regierungssitz der Niederlande ist, nicht wie in anderen europäischen Ländern üblich in der Hauptstadt, sondern in Den Haag. Der niederländische Regierungschef ist der Ministerpräsident. Er wird vom Monarchen ernannt und führt den Vorsitz im Kabinett. Derzeitiger niederländischer Ministerpräsident ist Jan Peter Balkenende. Das Parlament (Staten-Generaal) besteht aus zwei Kammern. Die 75 Mitglieder erste Kammer (Eerste Kamer) werden von den Provinzialregierungen für vier Jahre gewählt, besitzen aber nur Ablehnungs- und Zustimmungsrecht. In der zweiten Kammer (Tweede Kamer) sitzen 150 Abgeordnete, die vom Volk ebenfalls für vier Jahre gewählt werden. Da das Verhältniswahlrecht es auch kleineren Parteien ermöglicht in die Parlamente einzuziehen ist die niederländische Parteienlandschaft sehr breit aufgestellt. Die wichtigsten politischen Parteien gehören dem Lager der konservativen, sozialdemokratischen, rechtsliberalen, unternehmerorientierten, linksliberalen und ökologischen Parteien an.

Mit einer Quote von gut zwei Drittel im niederländischen Bruttosozialprodukt macht der tertiäre Sektor, also der Dienstleistungsbereich den Hauptwirtschaftsbereich der Niederlande aus. Er besteht aus den beiden Standbeinen Transport / Logistik und Finanzwesen. Etwa zehn Prozent am Bruttosozialprodukt macht die Agrarwirtschaft aus. 56 Prozent der Gesamtlandesfläche werden agrarwirtschaftlich genutzt. Der primäre Sektor ist nicht nur sehr produktiv, sondern auch extrem exportorientiert. Hauptsächlich werden Fleisch, Gemüse, Butter, Käse und weitere Milchprodukte exportiert. Neben den Ackerbauprodukten wie Weizen, Kartoffeln und Zuckerrüben liegt ein weiterer Schwerpunkt auf die Gartenbauprodukte Tomaten, Gurken aber auch Blumen und Blumenzwiebeln. Da die Niederlande nur gering bewaldet sind spielt die Forstwirtschaft eine geringe Rolle. Mehr Bedeutung hingegen kommt der Fischerei, als traditionellem Gewerbe, zu. Die wichtigsten Meerestiere in der Fischereiwirtschaft sind Hering, Kabeljau, Scholle, Seezunge, Makrelen, Muscheln sowie Garnelen. Hauptsächlich wird die benötigte Energie aus fossilen Brennstoffen erzeugt. Waren die Niederlande in vergangenen Zeiten für ihre vielen Windmühlen bekannt, so gewann diese natürliche Energiegewinnung im Zeitalter von Umweltschutz und erneuerbarer Energien wieder an Bedeutung. Zu Beginn der 1990er Jahre wurden mehr als 630 moderne Windmühlen installiert. Die wichtigsten Produkte der Industrie sind Maschinen, Chemikalien und Nahrungsmittel. Weitere wichtige Industrieprodukte sind Getränke, Tabakwaren, Baumaterialien, Schiffe, raffiniertes Erdöl, Gummi- und Plastikwaren und Druckereierzeugnisse. Berühmt ist auch die Diamantschleiferei in Amsterdam. Neben der Hauptstadt Amsterdam sind Eindhoven und Rotterdam wichtige Produktionsstandorte.

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