Belgien » ReiseberichteRadeln nach Zahlen: Im Sattel durch Limburg Immer den blauen Hinweisen folgen: Insgesamt 20 000 solcher Schilder sind entlang der Limburger Radwege aufgebaut. (Bild: Wintmolders/TV Limburg/dpa/tmn) Von Bernd F. Meier, dpa Hasselt (dpa/tmn) - Mehr als 2000 Kilometer Fahrradrouten bilden in der belgischen Provinz Limburg ein dichtes Netz. Suchen auf Landkarten ist bei den Touren überflüssig: Die Radtouristen orientieren sich an den Ziffern auf insgesamt 20 000 blauen Schildern.
«96-97-98-91-71» - was sich liest wie eine Telefonnummer, listet in Wirklichkeit die Knotenpunkte einer Fahrradstrecke auf, die von Limburgs Provinzhauptstadt Hasselt bis hin zu Belgiens größtem Freilichtmuseum in Bokrijk führt. Vor Beginn der Tour werden die zweistelligen Ziffern auf einem Notizzettel vermerkt, der mit einem Kunststoffband wie ein Armreif am Unterarm steckt - und los geht's.
Ab Mitte der 90er Jahre entstand das Fahrradnetz in der Region in Ostflandern, die zuvor vom Bergbau geprägt war. Heute erinnern nur noch einige Fördertürme und begrünte Abraumhalden an diese Zeit. Dem Bergbau entstammt allerdings die Idee des Knotenpunkt-Netzwerkes für Fahrradrouten. «Der Bergbauingenieur Hugo Bollen fragte sich: Kann ein solches Ziffernsystem, wie es unter Tage im Bergbau üblich war, nicht auch für die Radler über Tage nützlich sein?», erzählt Marc Verstraten vom Tourismusbüro der Provinz.
 Landkarte überflüssig: In Limburg müssen Radler nur die Knotenpunkte ihrer Route heraussuchen und auf einem Zettel vermerken. (Bild: Meier/dpa/tmn) Mehr als 300 Landgasthöfe und Cafés in Limburg tragen inzwischen das Qualitätssiegel «Fahrradfreundliche Betriebe». Sie halten nicht nur einen Fahrrad-Reparatursatz bereit, sondern akzeptieren auch den Verzehr von mitgebrachtem Proviant. Wer von den Gästen auf seiner Tour Schlaglöcher entdeckt, kann dies über ein gebührenfreies Servicetelefon kundtun (innerhalb Belgiens: 0800/969 67).
Von April bis Oktober ist Zweiradsaison. Ebene Routen führen entlang der Maas, sportliches Radeln ist im hügeligen Haspengau angesagt. Viele Ausflüge starten in Hasselt. Eines der beliebten Ziele bei Radtouren in Limburg ist die Domäne Bokrijk mit Belgiens größtem Freilichtmuseum. Auf dem weitläufigen Areal sind seit 1958 mehr als 100 Dorf- und Gebäude-Ensembles als «Klein-Flandern» aufgebaut worden. Auch Teile der Altstadt von Antwerpen wurden wieder errichtet. Altes Mobiliar ist hier zu bewundern, und wie zu alter Zeit wird in manchen Häusern gewebt, gesponnen, gekocht und gebacken.
«Viele der Gebäude standen schon kurz vor dem völligen Verfall. Durch das Freilichtmuseum bewahren wir ein Stück flämischer Kultur und Geschichte vom Mittelalter bis etwa zum Jahr 1910», erzählt die Gästebetreuerin Liesbeth Schepers.
 Schöne Farben, akkurate Formen: Bei Schloss Alden Biesen lockt auch der Garten zahlreiche Touristen an. (Bild: Meier/dpa/tmn) Ein weiteres oft besuchtes Ziel ist in Rijkhoven-Bilzen das im 16. Jahrhundert errichtete Wasserschloss Alden Biesen, dessen Ursprünge ins Jahr 1190 zurückreichen. Jahrhundertelang gehörte das Schloss, eine der größten Anlagen zwischen Loire und Rhein, dem Deutschen Orden. Der heutige Backsteinbau hinter den Wassergräben mit den Scheunen und dem französischen Garten ist aber jung: Er entstand nach einem verheerenden Brand des alten Schlosses ab 1971 als vollständiger Nachbau auf Grund historischer Pläne und Fotos.
Informationen: Tourismus Flandern-Brüssel, Cäcilienstraße 46, 50667 Köln, Telefon: 0221/270 97 70, E-Mail: info@flandern. com; Toerisme Limburg, Willekensmolenstraat 140, B-3500 Hasselt, Telefon aus Deutschland: 0032/11/23 74 50.
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