Japan » ReiseberichteHauptstadt der Sterneköche: Sushi und mehr in Tokio Feinstes Sushi: Die japanische Küche ist eine der raffiniertesten weltweit. (Bild: JNTO/dpa/tmn) Von Thomas Gross, dpa Tokio (dpa/tmn) - Die Japaner hegen einige merkwürdige kulinarische Bräuche - so essen sie schon zum Frühstück Muschelsuppe, und sie lieben kalten Kaffee aus Dosen. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die japanische Küche eine der raffiniertesten weltweit ist.
Neuerdings gibt es dies auch Schwarz auf Weiß: Der «Guide Michelin» verteilte Ende 2007 an Tokios Restaurants 191 Sterne, das sind fast doppelt so viele wie in Paris. Damit ist die japanische Hauptstadt nun auch offiziell die Gourmet-Kapitale der Welt.
Doch auch jenseits der sternengekrönten Gastronomie ist Tokio ein Tummelplatz für Genießer. Die japanische Küche ist leicht, setzt auf frische Zutaten und verzichtet weitgehend auf Fett. Nach Schätzungen gibt es in Japans Hauptstadt mehr als 300 000 Gaststätten - zum Beispiel Soba-Restaurants, wo es nur Nudelsuppen gibt, oder Shabu-Shabu-Lokale, wo Kellner hauchdünn geschnittenes, obszön teures Rindfleisch servieren, das in einem Kupferkessel am Tisch gegart wird.
Daneben gibt es noch die unzähligen Delikatessen-Restaurants, die sich auf eine einzige Spezialität konzentrieren: Mal servieren sie alles vom Huhn - Leber, Flügel, Füße oder Brust, gegrillt, gedünstet oder als Kloß -, mal tischen sie die ungiftigen Teile des hochgiftigen Kugelfisches auf. Die Köche in diesen Lokalen brauchen eine spezielle Lizenz, denn wenn auch nur ein Zipfelchen des giftigen Fleisches gegessen wird, endet der Gaumenkitzel tödlich.
Für Fisch-Liebhaber bietet sich die Gegend rund um den Fischmarkt Tsukiji an, den größten der Welt, der morgens schon vor 4. 00 Uhr öffnet. Es gibt mehr als 1600 Stände, an denen alles verkauft wird, was irgendwo in den Weltmeeren zu Hause ist und gegessen werden kann: Muscheln und Fische, Krabben und Krebse, Schildkröten und Walfleisch. Fischhändler drängen durch die Gänge, vorbei an Aquarien und Bottichen, in denen das Meeresgetier seinem letzten Stündlein entgegendämmert. An jeder Ecke werden Fische befühlt und gedrückt, geköpft und ausgenommen, zerteilt und geschuppt.
Besonders interessant ist der Teil des Marktes mit den Thunfisch-Auktionen. In Reih und Glied liegen hier vereiste und nummerierte Thunfisch-Leiber auf dem Boden, umringt von Händlern, die die Fleischqualität durch Zerreiben einer Faser zwischen den Fingern testen. Je fetter und heller ein Thunfisch, desto teurer ist er.
Eine Sehenswürdigkeit sind auch die Lebensmittelabteilungen der großen Kaufhäuser wie Takashimaya oder Mitsukoshi. Hier gibt es aufwendig gestaltete Stände, an denen durchweg Delikatessen verkauft werden - von feinsten Pralinen über klebrig-weiche Reiskuchen bis zu ausgesuchten Tee- und Sake-Sorten.
Lohnenswert ist ein Abstecher in die Obstabteilung, wo polierte und als Geschenk verpackte Früchte verkauft werden, und zwar zu Preisen, die man eher in einem Juweliergeschäft erwarten würde. Für die Japaner ist es dagegen nicht ungewöhnlich, gut 20 Euro für einen einzelnen roten Apfel hinzublättern. Da ist es - mit Blick auf die Reisekasse - ziemlich praktisch, dass es in ganz Japan einen Brauch nicht gibt: Es wird kein Trinkgeld gegeben.
Informationen: Japanische Fremdenverkehrszentrale, Kaiserstraße 11, 60311 Frankfurt; Telefon: 069/203 53.
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