Deutsche reisen kürzer und günstigerHamburg (dpa/tmn) - Die deutschen Urlauber verreisen kürzer und geben dabei weniger Geld aus. Das zeigt die 27. Deutsche Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, die am Mittwoch (9.2.) in Hamburg vorgestellt wurde.
Die durchschnittliche Reisedauer verringerte sich der zufolge 2010 im Vergleich zum Vorjahr um einen halben Tag auf 12,5 Tage. Die gesamten Ausgaben für den Urlaub sanken binnen Jahresfrist um fast 100 Euro von 1038 auf 944 Euro.
In den vergangenen 30 Jahren habe sich die durchschnittliche Dauer des Urlaubs jedes Jahrzehnt um etwa zwei Tage verkürzt, erklärte der Leiter der Stiftung, Prof. Ulrich Reinhardt. 1980 waren es noch 18,2 Tage. Wenn diese Entwicklung sich fortsetzt, könne die Reisedauer bis zum Ende dieses Jahrzehnts unter 10 Tage fallen. Im Inland reisen die Deutschen schon jetzt im Schnitt nur noch 10,2 Tage.
Die Entwicklung der Reiseziele im vergangenen Jahr bestätigt, dass die Urlauber verstärkt auf die Kosten achten. Großer Gewinner der Saison war Kroatien, das seinen Anteil von 1,7 auf 3,3 Prozent fast verdoppelte. Mit 65 Euro pro Tag gaben die Urlauber in dem Land an der Adria weniger aus als in allen anderen beliebten ausländischen Zielen. Nur Urlaub in Deutschland ist mit 64 Euro pro Tag noch günstiger. Dabei sind alle Nebenkosten, etwa für Souvenirs oder Trinkgeld, eingerechnet.
Bei Fernreisen scheinen die Kosten dagegen kaum eine Rolle zu spielen. Trotz der Kosten von 96 Euro pro Tag flogen 11,6 Prozent der Befragten im vergangenen Jahr zu exotischen Zielen. 2009 waren es nur 10,2 Prozent. Für 2011 planen 9,8 Prozent eine Fernreise - mehr als nach Spanien (8,8 Prozent).
Dieses Ergebnis unterstreicht den Trend, den Prof. Reinhardt eine «Spaltung in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft von Mobilen und Immobilen» nennt. Von den Personen mit weniger als 1500 Euro Monatseinkommen gönnten sich 2010 nur 31 Prozent eine mindestens fünf Tage lange Reise, wohingegen 79 Prozent der Besserverdiener verreisten. Von allen 4000 Befragten ab 14 Jahren sagten 52 Prozent, dass sie im vergangenen Jahr mindestens fünf Tage Urlaub machten.
Infos Deutsche reagieren auf Reisewarnungen Hamburg (dpa) - Krisen in Gebieten wie Ägypten oder Tunesien zeigen Wirkung bei deutschen Urlaubern: Fast jeder zweite Bundesbürger passt sein Reiseverhalten den Terror- und Reisewarnungen an, wie aus der 27. Deutschen Tourismusanalyse hervorgeht. Nur 13 Prozent der Befragten gaben an, sich von Krisen nicht beeinflussen zu lassen. Für 24 Prozent käme eine Änderung des Reiseziels infrage und 13 Prozent würden eine Stornierung der Reise in Erwägung ziehen. 8 Prozent würden die Reisezeit ändern und 3 Prozent gegebenenfalls andere Verkehrsmittel nutzen. Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten gab an, nur in risikoarme Regionen wie zum Beispiel Deutschland zu reisen. Bei den beliebtesten Auslandsreisezielen der Deutschen lag im vergangenen Jahr mit einem Anteil von 12,9 Prozent wieder Spanien an der Spitze. An zweiter Stelle lag Italien (6,7 Prozent), es folgten die Türkei (6,6 Prozent) und Österreich (4,1 Prozent). In Deutschland lag Bayern mit einem Anteil von 8,1 Prozent weiter vorn.
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