Öl im Roten Meer: Reiseveranstalter ansprechenWiesbaden/Berlin (dpa/tmn) - Vor der Küste des ägyptischen Badeortes Hurghada ist an einer Förderplattform im Roten Meer Öl ausgetreten. Der Ölteppich hat an einem Abschnitt von 20 Kilometern auch Strände in und um Hurghada erreicht.
Besorgte Ägypten-Urlauber sollten sich mit ihrem Reiseveranstalter in Verbindung setzen. Das empfehlen der Tourismusrechtler Prof. Ronald Schmid aus Wiesbaden und der Deutsche Reiseverband (DRV). Die Veranstalter könnten dazu Auskunft geben, ob die Strände am jeweils gebuchten Hotel konkret von Öl-Verunreinigungen betroffen sind, sagte DRV-Sprecherin Sibylle Zeuch in Berlin. Der Ölteppich stammt aus einem Leck an einer Förderplattform. Er habe auch Strände im beliebten Ferienziel Hurghada erreicht, berichteten ägyptische Medien unter Berufung auf die ägyptische Umweltschutzagentur.
Wenn Strände verschmutzt sein sollten, liege ein Fall von höherer Gewalt vor, erläuterte Schmid, der Reiserecht an den Technischen Universität Dresden lehrt. Wenn es um einen reinen Badeurlaub geht, dürfe der Urlauber den Aufenthalt dann ohne Stornokosten absagen. Alternativ bestehe die Möglichkeit, beim Anbieter eine Preisminderung zu verlangen. Für Ägypten-Rundreisen mit zum Beispiel kulturellem Schwerpunkt gelte dieses Kündigungsrecht aber nicht, sagte Schmid dem dpa-Themendienst. Auch sollte nicht schon lange vor einem geplanten Urlaubsbeginn der Reisevertrag gekündigt werden. Besser sei es zu warten, um einschätzen zu können, wie sich die Situation entwickelt.
Bisher seien vereinzelt kleinere Ölklumpen angespült worden, sagte DRV-Sprecherin Zeuch unter Berufung auf Reiseleiter in Ägypten. Die Strände seien inzwischen gesäubert worden. Der Reiseverband behalte die Situation aber im Auge. Auch nach Angaben der staatlichen Umweltschutzagentur sind 95 Prozent der Ölklumpen an der Küste wieder weggeräumt worden. Ausgetreten sei das Öl bereits in der Woche zuvor.
Für Ägypten kommt die Verschmutzung von Stränden zu Beginn der Urlaubssaison höchst ungelegen. Die Wirtschaft des Landes hängt in hohem Maße vom Fremdenverkehr ab. Allein nach Hurghada kommen mehr als eine Million Touristen im Jahr.
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