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Ein bisschen Show: Weintourismus im Vaucluse

Von Andreas Heimann, dpa

Violès (dpa/tmn) - Links stehen Weinstöcke soweit das Auge reicht, rechts sind es Kirschbäume. Am Horizont ragt der gut 1900 Meter hohe Mont Ventoux in den Himmel über dem Vaucluse.


Genau darauf zu bewegt sich eine Gruppe Radfahrer, die die Steigung mühelos nehmen und den Fahrtwind genießen. Kein Wunder, besonders anstrengend ist das nicht - am Hinterrad hilft ein Elektromotor, sich durch die Landschaft im Westen der Provence zu bewegen. Und so rauschen die Reisenden vorbei an Haselnusssträuchern und Steineichen, unter denen Trüffel wachsen.


Die Region südwestlich des Mont Ventoux ist ein Biosphärenreservat. Viele Winzer bemühen sich, Landwirtschaft und Ökologie unter einen Hut zu bekommen. Aber erst in einem Teil der Weinberge wird biologisch produziert - nicht unbedingt, weil die Sturköpfe unter den Weinbauern sich dagegen wehren würden. Der Markt dafür ist schlicht noch zu übersichtlich. Aber vielen der südfranzösischen Weinbauern ist das Problem bewusst, dass Wasser ein knappes Gut sein kann und der Boden nicht unendlich geduldig ist.


Fast 80 Prozent der Weine im Vaucluse werden in Kooperativen hergestellt. Einer dieser Genossenschaften gehört das Weingut Terraventoux in Villes-sur-Auzon. Dort starten neben Führungen zu Fuß auch die Radtouren mit den E-Bikes. Den Winzern, die mitradeln, geht es nicht zuletzt darum, Verständnis für ihre Arbeit und ihre Probleme zu wecken. «Uns würde es komisch vorkommen, dafür mit dem Auto durch das Biosphärenreservat zu fahren», erklärt Jean-Marc Thibaut, der bei der Kooperative für das Thema Weintourismus verantwortlich ist.


Bei der Radtour folgt der Theorie immer gleich die Praxis: Was sie gelernt haben, dürfen die Radler beim nächsten Stopp ausprobieren - zum Beispiel in Flassan, einem Dorf nördlich von Villes-sur-Auzon: Neben dem Bürgermeisteramt plätschert der Dorfbrunnen, in dessen Fontäne sich die Gläser für die Weinprobe abspülen lassen.


So wie die Winzer in Villes-sur-Auzon haben auch viele andere im Vaucluse die Touristen für sich entdeckt. In Mormoiron zum Beispiel bietet das «Château Pesquié» die Möglichkeit, bei der Weinlese zu helfen. In Ménèrbes kann im «Maison de la Truffe et du Vin» der Weinkeller besichtigt werden, in dem deckenhoch die Flaschen lagern. Eine Ausstellung zeigt Porträtfotos der Winzer, die mal zwischen Weinfässern oder auch mal auf einem Sofa im Weinberg posieren.


In Gigondas bietet die Genossenschaftskellerei im «Caveau des Gourmets» Weinproben der besonderen Art. Eine Auswahl der 18 Weine, die von den 80 Winzern der Gemeinde produziert werden, wird im Freien zu provençalischen Spezialitäten verkostet: Auberginen mit Tomate und Knoblauch gehören dazu oder auch Schafskäse mit Feigenkonfitüre.


Auch in Rasteau, einem Dorf nordöstlich von Orange, ist der Öno-Tourismus angekommen. Das Weingut «Cave de Rasteau» gehört einer Kooperative von 80 Winzern. Auf 700 Hektar kultivieren sie vor allem Grenache, die typische Traube für einen Côtes du Rhône. «Für einen Liter Wein brauchen wir 1,4 Kilogramm Trauben», sagt Kellermeister Alexis Cornu. Spezialität der Region ist Vin Doux naturel, ein Wein mit 16 Prozent Alkohol, komplett aus Grenache noir. Ein Wanderweg führt über sechs Kilometer an den Weinbergen von Rasteau entlang.


Das Weingut Lavau liegt in Violès südlich von Rasteau. Immer mehr Touristen kommen hier zu Besuch - und es ist Aurélie Lardets Job, sie bei Laune zu halten. Die Önologin hat in Dijon studiert und gibt nun unter anderen Kurse, in denen die Teilnehmer lernen, ihr eigenes Cuvée - einen möglichst harmonischen Verschnitt - hinzubekommen.


Also auf ins Labor: Messzylinder stehen dort, Reagenzgläser und viele Flaschen Wein. Ein bisschen Show muss sein, und deshalb ziehen alle weiße Kittel über, als gehe es um chemische Analysen. «Wir machen einen Côtes du Rhône, einen Verschnitt mit den typischen Trauben aus dem Süden des Rhône-Tals», kündigt Aurélie an.


Dann wird probiert und gleich wieder ausgespuckt - ganz schön kräftig, es brennt fast ein bisschen auf der Zunge. «Viele Tanine», erklärt die Önologin. «Der Grenache gibt unserem Wein den Alkohol.» Und zum Vergleich darf danach ein tiefdunkler Syrah probiert werden. «Von ihm kommt die Farbe. Er hat weniger Tanine, schmeckt aber etwas trockener.» Der dritte ist ein Rotwein, der im Eichenfass gereift ist. «Dadurch gibt es ein besonderes Eichenaroma», sagt Aurélie. Die Frage ist nur, wie viel von welchem Wein braucht man für einen guten Côtes du Rhône? Das lässt sich nur durch Ausprobieren herausfinden.


Und so mischen die Kursteilnehmer und testen, wie gut sich viele blumige Aromen mit vielen Taninen vertragen - bis das Cuvée fertig ist, das dem eigenen Geschmack entspricht. Aus dem Messzylinder wird der Wein in eine Flasche abgefüllt. Kein schlechtes Gefühl: die erste Eigenkomposition aus Côtes-du-Rhône-Weinen in der Hand zu halten.


Infos

Vaucluse Anreise: Das Département Vaucluse liegt im Westen der Provence. Zu den wichtigsten Städten der Region gehört Orange. Der nächstgelegene Flughafen ist Avignon, der von Air France von Paris-Orly aus angeflogen wird. Nächster internationaler Flughafen ist Marseille, von wo aus es auch Direktverbindungen nach Deutschland gibt. Klima und Reisezeit: Der heißeste Monat ist der Juli. Im Hochsommer wird die Provence außerdem von Touristen belagert. In der Nebensaison ist es daher nicht nur klimatisch angenehmer. Die Temperatur fällt, wenn der Mistral-Wind das Rhônetal entlangfegt. Unterkunft: Hotels gibt es im Vaucluse in allen Kategorien, einige davon auch mit einem Schwerpunkt auf Öno-Tourismus Weitere Auskünfte: Atout France, Zeppelinallee 37, 60325 Frankfurt, Telefon: 0900/157 00 25 (für 49 Cent/Minute), Email: info.de@franceguide.com

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