Verschärfte Sicherheitskontrollen auf MallorcaBerlin/Hannover (dpa/tmn) - Urlauber auf Mallorca müssen sich nach den Anschlägen vom Sonntag (9. August) auf verstärkte Sicherheitskontrollen einstellen. Das gelte zum Beispiel für den Flughafen von Palma, sagte Sibylle Zeuch, Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes (DRV) in Berlin.
«Sicherheitshalber sollte man etwas mehr Zeit mitbringen.» Einen Anspruch darauf, Reisen nach Mallorca aus Angst vor möglichen weiteren Terrorakten der ETA abzusagen, gebe es aber nicht. Die Reiseveranstalter könnten zwar von sich aus die Möglichkeit zum kostenlosen Stornieren oder Umbuchen auf andere Ziele anbieten. Das ist aber bislang nicht so.
Nach den Anschlägen auf der spanischen Ferieninsel müssten Touristen dort mit keinen nennenswerten Einschränkungen rechnen, sagte TUI-Sprecherin Anja Braun in Hannover. Von Urlaubern auf Mallorca habe es zwar eine Reihe von besorgten Anfragen gegeben, aber vor allem nach möglichen Verspätungen bei den Rückflügen. Beim Flugverkehr gebe es jedoch keine Behinderungen. «Auch die Transfers zum und vom Flughafen ins Hotel laufen reibungslos.» Beim Callcenter des Veranstalters in Hannover habe es bisher vereinzelt Anrufer gegeben, die sich nach Stornierungsmöglichkeiten erkundigt hätten.
Ähnlich lautet die Einschätzung von Neckermann: Anrufer wollten zwar Informationen zur Lage auf Mallorca, von Stornierungswünschen in größerem Umfang sei bislang aber nichts bekannt, sagte Matthias Brandes, der Sprecher des Veranstalters, in Oberursel. Kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen seien nicht möglich. «Es gelten die üblichen Buchungsbedingungen.» Diesen Rechtsstandpunkt teilen auch Veranstalter wie FTI oder Alltours.
Dass die Anschläge der ETA die Deutschen ähnlich stark verunsichern könnten wie die von Luxor, Bali oder Djerba, hält der DRV für unwahrscheinlich: Es gebe keine Anzeichen dafür, dass sich das Buchungsverhalten spürbar ändern wird, sagte DRV-Sprecherin Zeuch. «In diesem Fall sind keine Urlauber zu Schaden gekommen.» Es sei die Strategie der ETA, keine Anschläge auf Touristen zu verüben. Das Ziel sei zwar, Angst und Schrecken zu verbreiten, aber nicht, ausländische Urlauber zu treffen.
Zwar sei es wahrscheinlich, dass die Nachfrage schwanken und es Tage mit spürbar weniger Buchungen geben wird, sagte Angela Winter, Sprecherin von FTI in München. Aber drastische Buchungsrückgänge seien unterm Strich unwahrscheinlich. Davon geht auch Alltours aus: «Ich kann mir zwar vorstellen, dass sich einzelne überlegen, ob sie jetzt nach Mallorca fliegen», sagte die Sprecherin des Veranstalters Alexandra Hoffmann in Duisburg. «Aber Mallorca ist des Deutschen liebste Urlaubsinsel und wird es auch bleiben.» Marktführer TUI schließt sich dem an: Die Urlauber seien in der Lage, solche Risiken wie aktuell einzuschätzen und ließen sich davon nicht von einer Reise abhalten, sagte Anja Braun.
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