Spanien » Gesundheit auf ReisenSchweinegrippe: Desinfektionstücher statt Sangría-EimerDüsseldorf (dpa/tmn) - Sangría aus dem Sammeleimer: In Zeiten der Schweinegrippe ist das im Spanienurlaub keine gute Idee. Reisemediziner raten vom gemeinsamen Berauschen ab und empfehlen Urlaubern stattdessen, eine Ladung Desinfektionstücher mitzunehmen.
«Das ist ganz praktisch für unterwegs, denn nicht überall hat man die Möglichkeit, sich mit fließendem Wasser die Hände zu waschen», sagte Michael Knappik vom Centrum für Reisemedizin (CRM) am Donnerstag (23. Juli) in Düsseldorf. Theoretisch könne jede Türklinke und jeder Einkaufswagen mit Viren behaftet sein.
Regelmäßiges Händewaschen gilt ohnehin noch immer als der wichtigste Hygieneratschlag, um eine Ansteckung zu vermeiden. «Sich möglichst wenig mit den Händen ins Gesicht zu fassen, bringt zusätzlichen Schutz», erläutert Knappik. Keine Sorge machen müssten sich Urlauber in Lokalen - das Geschirr komme in der Regel aus Spülmaschinen und sei daher unbedenklich. Auch durchgegarte Speisen gelten als gänzlich unbedenklich. Allerdings rät der Reisemediziner davon ab, mit mehreren Menschen aus einem Glas oder einem gemeinschaftlichen Kübel zum Beispiel mit Sangría zu trinken.
In der vergangenen Woche waren vermehrt deutsche Spanienurlauber nach ihrer Rückkehr erkrankt, laut CRM vor allem junge Reisende, die aus den Party-Zentren in Mallorca und Lloret de Mar zurückkamen. «Viele Menschen auf engem Raum - das bietet den Viren ideale Bedingungen», sagt Knappik und empfiehlt deshalb außerdem, größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Reiserückkehrer müssten nicht gemieden werden, nur dürfe der Kontakt nicht allzu eng sein. «Risikopersonen wie Schwangere oder chronisch Kranke sollten ein bisschen vorsichtig sein» - sie umarmen und küssen heimkehrende Urlauber lieber nicht.
Der Reisemediziner weist darauf hin, dass die meisten Erkrankungen sehr mild verlaufen und innerhalb einer Woche ausheilen. Antivirale Medikamente seien auch in Spanien vorhanden. Risikopersonen sollten bei ersten Grippeanzeichen aber sofort zum Arzt gehen. Dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten in Solna (Schweden) zufolge wurden bis Mittwochnachmittag (22. Juli) in Spanien 1486 Krankheits- und 4 Todesfälle bestätigt. In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Berlin derzeit rund 2500 Erkrankungsfälle registriert.
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