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Halifax: Geschichte und Spuren der «Titanic»

Gelassenes Leben in Halifax
Eine Rose für Jack: Seit der «Titanic»-Verfilmung 1997 ist das Grab des Hilfsarbeiters in Halifax ein beliebtes Fotomotiv. (Bild: Rumpf/dpa/tmn)

Von Frank Rumpf, dpa

Halifax (dpa/tmn) - Die Stadt hat die Ruhe weg: Halifax an Kanadas Ostküste mag es gemütlich. Wer sich hier auf ein Bier verabredet, muss damit rechnen, ein oder zwei Stunden auf das Eintreffen seiner Freunde zu warten.


Die notorische Unpünktlichkeit der Einheimischen brachte einst schon einen königlich-britischen Truppenkommandeur zur Weißglut. Er schenkte der Stadt deshalb 1803 eine große Uhr. Bewirkt hat sie aber wenig: Die «Town Clock» tickt bis heute in einem hübschen, achteckigen Turm am Osthügel der Zitadelle vor sich hin, doch mit der Pünktlichkeit nimmt man es immer noch nicht so genau.


Im Grunde ist diese Gelassenheit einer der sympathischsten Züge der Stadt. Halifax hat sich trotz mancher Hochhäuser, 280 000 Einwohnern und der längsten innerstädtischen Hafenpromenade der Welt eine nahezu dörfliche Atmosphäre bewahrt. Kaum zu glauben, dass hier 1995 ein G7-Gipfel stattfand. Die Hauptstadt der Provinz Nova Scotia (Neuschottland) gab sich damals alle Mühe, als Weltstadt zu erscheinen. Die Wahrheit ist anders, auf den Landstraßen der Provinz begegnet man eher einem Elch als einem anderen Autofahrer, die Hauptexportgüter sind Weihnachtsbäume, Hummer und Blaubeeren.


Gelassenes Leben in Halifax
Trotz Turmuhr: Die Unpünktlichkeit der Menschen in Halifax ist legendär. (Bild: Destination Halifax/Nova Scotia Tourism & Culture/Steve Kaiser/dpa/tmn)

Als Touristenziel ist Halifax dafür umso überzeugender. Nicht nur, weil es ein guter Startpunkt ist für Touren entlang der kanadischen Atlantikküste und der Bay of Fundy mit dem höchsten Gezeitenwechsel der Erde - 16 Meter beträgt der Unterschied zwischen Ebbe und Flut. Auch die Stadt selbst bietet einiges. 1749 als britischer Militärposten gegründet, ist Halifax eine der ältesten Siedlungen der amerikanischen Ostküste. Die alte Zitadelle, die über der Innenstadt thront, verdeutlicht mit ihren Ausmaßen, wie wichtig den Engländern die Hafenstadt war. Sie diente ihnen als militärische Ausgangsbasis gegen die Franzosen und auch im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.


Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gehört das klassizistische «Government House», es ist der Sitz des offiziellen Vertreters der britischen Krone. Einen Besuch wert ist auch das «Province House» von 1819, in dem die 52-köpfige Provinzversammlung tagt. Kunstbeflissene kommen in der «Anna Leonowens Gallery» an der Granville Street auf ihre Kosten. Sie ist benannt nach der legendären Englischlehrerin des Königs von Siam - von Jody Foster im Film «Anna und der König» dargestellt. Die echte Anna Leonowens stammt zwar nicht aus Halifax, hat hier aber einige Zeit gelebt und die Kunsthochschule gegründet.


Wer sich für Filmlegenden interessiert, kommt nicht am Maritime Museum of the Atlantic vorbei. Es liegt direkt am Hafen. Hier erfahren Besucher nicht nur einiges über Piraten und das harte Leben der Atlantik-Fischer, im Mittelpunkt der Ausstellung steht die am 14. April 1912 südlich von Neufundland gesunkene «Titanic». Verschiedene Möbelstücke und andere Original-Exponate von Bord werden gezeigt.


Englisches Erbe
Die Soldaten mit Bärenfellmütze sind heute vor allem eine touristische Attraktion. (Bild: Destination Halifax/Nova Scotia Tourism & Culture/W. Hayes/dpa/tmn)

Halifax und die «Titanic»: Nicht viele Menschen wissen, dass der Untergang des Ozeandampfers mit der Stadtgeschichte eng verbunden ist. Halifax war zur Unglücksstelle der nächstgelegene größere Hafen, deshalb liefen von hier die ersten Rettungsboote aus. Sie sollten die Passagiere aufnehmen und das havarierte Schiff zurückschleppen. Doch die Hilfe kam bekanntlich zu spät, die «Titanic» lag längst vier Kilometer tief auf den Boden des Atlantiks, als die Boote aus Halifax ihr Ziel erreichten. Fast 1500 der 2200 Menschen an Bord starben im eiskalten Wasser, statt Überlebenden wurden Leichen zurück an Land gebracht. 150 Opfer der Schiffskatastrophe liegen in Halifax begraben. Ihnen ist ein Teil des Fairview Lawn Cemetery gewidmet, die Grabsteine sind in Form eines Schiffsrumpfes aufgestellt.


Darunter befindet sich auch das Grab eines Joseph «Jack» Dawson, den im «Titanic»-Film Leonardo DiCaprio verkörperte. In Wirklichkeit war Dawson kein Schwerenöter, der mit blauen Augen eine Tochter aus feinem Hause um den Verstand brachte, sondern ein Hilfsarbeiter im Maschinenraum des Dampfers. Vermutlich ist er auf der ganzen Reise keinem Passagier, geschweige denn einer Reisenden der Ersten Klasse begegnet. Regisseur James Cameron lieh sich nur Dawsons Name für seine Liebesgeschichte. Doch das hält seit dem Erscheinen des Films 1997 junge Mädchen aus aller Welt nicht davon ab, zu Dawsons schlichtem Grabstein zu pilgern und dort eine Rose abzulegen. Die Bürger von Halifax nehmen den Auftrieb - wie immer - gelassen.


INFO: Halifax

Halifax von oben
Einst britischer Militärstützpunkt: Die Zitadelle von Halifax erinnert noch heute daran. (Bild: Destination Halifax/Nova Scotia Tourism & Culture/W. Hayes/dpa/tmn)

Anreise: In der Sommersaison fliegen Condor und die kanadische Air Transat von Frankfurt/Main nonstop nach Halifax. Umsteigeverbindungen bestehen etwa mit Lufthansa/Air Canada (über Toronto und Montreal), mit Icelandair (über Reykjavík) und British Airways (über London).


Informationen: Fremdenverkehrsamt Nova Scotia, c/o Travelmarketing Romberg, Schwarzbachstraße 32, 40822 Mettmann, Telefon: 02104/79 74 54


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