Schweiz » ReiseberichteZurück zu den Wurzeln: DFB-Elf-Geschichte begann in Basel Im April 1908 trat in Basel erstmals eine deutsche Fußball-Elf zu einem Länderspiel an. (Bild: Sportmuseum Schweiz/dpa/tmn) Von Sven Appel, dpa Basel (dpa/tmn) - Deutsche Fans belächeln den Schweizer Fußball manchmal. Zu Unrecht, denn Kicker aus der Eidgenossenschaft sind ein Exportschlager: Alexander Frei zum Beispiel war Torschützenkönig in der französischen Liga, bevor er zu Borussia Dortmund wechselte.
Frei spielte einst beim FC Basel, einer der Säulen des Vereinsfußballs in der Schweiz. Basel ist fußballverrückt, und in der Stadt am Rhein hat auch die Geschichte der deutschen Nationalelf begonnen - beste Voraussetzungen also, um als Gastgeber für das Eröffnungsspiel der Euro 08 und für weitere fünf Partien des Turniers zu fungieren.
Sollte das Team von Bundestrainer Joachim Löw im Juni bei der EM in Basel spielen, so wäre es eine Rückkehr zu den Ursprüngen: Am 5. April 1908 traten deutsche Auswahlkicker zum ersten offiziellen Länderspiel an - in Basel ging es gegen die Schweiz. Die DFB-Elf verlor ihr erstes Spiel mit 3:5. Der Schiedsrichter soll im blauen Anzug und mit einem Zylinder auf dem Kopf gepfiffen haben.
 Zum St. Jakob-Park gehört eine «Mantelbebauung» mit Einkaufszentrum und Seniorenwohnungen. (Bild: Basel United AG/dpa/tmn) In den St. Jakob-Park, das Stadion des FC Basel, passen 40 000 Zuschauer. Entworfen wurde es von Jacques Herzog und Pierre de Meuron. Die Architekten haben auch die neue Arena in München geplant und zeichnen für Pekings Olympiastadion verantwortlich. Doch vor allem tagsüber, wenn die Fassadenbeleuchtung nicht zur Geltung kommen kann, wirkt der St. Jakob-Park von außen unscheinbar. Das liegt auch an der sogenannten Mantelbebauung. Wer an der Haltestelle St. Jakob-Park aus der Tram aussteigt, sieht auf der anderen Straßenseite einen silbergrauen Klotz: Eine Seniorenresidenz wurde direkt an die Arena herangebaut. Zur Mantelbebauung gehört auch ein Einkaufszentrum unter dem Stadion.
An Spieltagen mit dem eigenen Wagen ins Zentrum zu fahren, ist keine kluge Entscheidung. Denn zur EM werden mehr als 100 000 Besucher erwartet, und Basel hat nur etwa 160 000 Einwohner. Wer keine Eintrittskarte fürs Spiel bekommt, kann die Partie auch auf Großleinwänden in den Fanzonen verfolgen. Laut Bosshardt sollen rund 10 000 Fans hoch über dem Rhein auf dem Münsterplatz feiern können.
Auf der anderen Seite des Flusses liegt beiderseits der Mittleren Rheinbrücke die Fanzone «Riviera». Für die Fans dort werde man auf der Brücke zwei Großleinwände installieren, so Bosshardt. Die größte Kapazität hat die Kaserne am Rheinbord, die heute ein Kulturzentrum ist. Etwas außerhalb gelegen, in Liestal/Bubendorf, befindet sich das «9. Stadion» - eine vor allem für Familien gedachte Fanzone.
 Das auf das 16. Jahrhundert zurückgehende Gebäude gehört zu den Attraktionen der Stadt. (Bild: Stadtmarketing Basel/dpa/tmn) Damit Fans, die über Nacht bleiben wollen, eine Unterkunft finden, muss sich die Stadt wohl noch einiges einfallen lassen - auch weil es für zwei Tage eine zeitliche Überschneidung mit der «Art Basel» gibt. Überlegt wird, Fans auf Hotelschiffen auf dem Rhein unterzubringen. Die Euro-Verantwortlichen versuchen zudem, Gastfamilien zu gewinnen.
Etwas Zeit in der Stadt zu verweilen, lohnt sich auf jeden Fall. Peter Knäbel, der lange für den FC St. Pauli, den VfL Bochum und den 1. FC Nürnberg gespielt hat, kommt ins Schwärmen: «Die Museen sind Weltklasse», sagt Knäbel, heute beim FC Basel Technischer Leiter der Nachwuchsabteilung. Werke von Matisse, Picasso, Warhol, Rauschenberg und Miro finden Besucher etwa im Museum der Fondation Beyeler.
Insgesamt ist die Innenstadt sehr lebendig: Am Barfüsserplatz und am Marktplatz reihen sich Cafés und Restaurants aneinander. Boutiquen und Konditoreien sind in vielen kleinen Straßen wie dem Spalenberg und dem Nadelberg zu finden. Und wer auch an spielfreien Tagen nicht ohne Fußball kann, sollte im Sportmuseum vorbeischauen, in dem eine Ausstellung über den Schweizer Fußball zu sehen ist. Der ist nicht zu unterschätzen; immerhin wurde die U17 der Schweiz 2002 Europameister.
 Der Barfüsserplatz gehört zu den Orten in Basel, die besonders stark von EM-Touristen besucht werden dürften. (Bild: Appel/dpa/tmn) INFO: EM-Stadt Basel EM-SPIELE: In Basel werden folgende Begegnungen ausgetragen: 7. Juni: Schweiz - Tschechische Republik (18. 00 Uhr); 11. Juni: Schweiz - Türkei (20. 45 Uhr); 15. Juni: Schweiz - Portugal (20. 45 Uhr); 19. Juni: Viertelfinale Sieger A - Zweiter B (20. 45 Uhr); 21. Juni: Viertelfinale Sieger C - Zweiter D (20. 45 Uhr); 25. Juni: Halbfinale (20. 45 Uhr)
INFORMATIONEN: Basel Tourismus, Aeschenvorstadt 36, CH-4010 Basel, Telefon von Deutschland: 0041/612/68 68 70, E-Mail: info@basel. com  Auch während der Fußball-EM wird sich in Basel vieles am Rheinufer abspielen. (Bild: Stadtmarketing Basel/dpa/tmn)
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