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Türkei » Reisetipps

Istanbuler Imbiss: «Makrelen-Döner» aus Norwegen

Imbissboot
Die Imbissboote, die im Hafen des traditionellen Istanbuler Stadtteils Eminönü ankern, machen gute Geschäfte. (Bild: Hahn/dpa/tmn)

Von Julia Hahn, dpa

Istanbul (dpa/tmn) - Wenn die Sonne über dem Goldenen Horn aufsteigt, schmeißt Salih Bozkus die ersten Fische auf den Grill. Seiner Familie gehört eines von drei Imbissbooten, die im Hafen des traditionellen Istanbuler Stadtteils Eminönü ankern.


Von hier aus spannt sich die alte Galata-Brücke in das moderne, westlich geprägte Beyoglu-Viertel. Während sich oben der Morgenverkehr über den Asphalt schiebt und die Angler ihre Haken prüfen, wirbt Bozkus unten bereits um die ersten Gäste. Seine Spezialität ist Fisch im Brötchen, auf Türkisch «Balik Ekmek», dazu gibt es grünen Salat mit Zwiebeln.


Auf beiden Seiten der Brücke drängen sich Einheimische und Touristen auf die vielen Fähren, die Eminönü mit der asiatischen Seite der Stadt verbinden. Die hungrigen Passagiere sind Bozkus' Geschäft, seine Fischbrötchen eine Goldgrube. «Sie kommen alle hier vorbei, und kaum einer geht ohne ein Balik Ekmek», sagt Bozkus und lenkt eine Reisegruppe an einen der kniehohen Tische vor seiner schwimmenden Imbissbude.


In virtuellen Tagebüchern und Internetforen schwärmen Touristen aus aller Welt vom «Makrelen-Döner» aus dem Bosporus. Er gehöre zum Istanbul-Aufenthalt wie das Feilschen zum Basar-Besuch. Das war nicht immer so. Zwar hat das Fisch-Sandwich in Istanbul eine Jahrhunderte lange Tradition, doch kam der touristische Erfolg erst in den 50er und 60er Jahren, als Fischer und Angler begannen, ihre Ausbeute am Südende der Galata-Brücke und im Hafen von Eminönü zu verkaufen, vom Roststand auf der Straße oder später vom Profi-Grill auf dem Boot.


Im Jahr 2004 war damit vorerst Schluss: Die Fisch-Verkäufer mussten ihre Imbisse dichtmachen. Zu sehr fürchtete der Istanbuler Denkmalschutz um das historische Erbe der alten byzantinischen Siedlung Eminönü. Die Fischer verschmutzten die historischen Docks, hieß es, und das trübe auch den Blick auf die nahen Moscheen, auf das Basarviertel und die Galata-Brücke, wurde argumentiert. Erst 2007 wurde den Fischern eine neue Anlegestelle vor der Brücke angeboten. Salih Bozkus' Familie ersteigerte eines von drei Booten, die unterhalb der Süleymaniye-Moschee und des Gewürzbasars ankern.


Der geschichtsträchtigen Umgebung haben sich die Fischverkäufer von Eminönü angepasst. Leuchtreklamen werben für die «Historischen Fischbrötchen», Kostüme und osmanisches Dekor machen die Boote und Angestellten zu einer Touristenattraktion. Auch eine eigene Webseite gehört zur Werbestrategie. Umgerechnet rund 25 000 Euro Miete kostet die schwimmende Grillstation im Jahr. Eine Investition, die sich lohnt, sagt Bozkus: Fast 3000 Fischbrötchen verkaufen er und seine Brüder an einem Wochentag, für rund zwei Euro das Stück.


«Palamut-Fisch aus dem türkischen Mittelmeer, das Original, bitte schön», schreit Bozkus und versucht die Kollegen vom Boot nebenan zu übertönen. Zur Mittagszeit sind fast alle seiner Tische besetzt, die Filets brutzeln im Akkord. Dass der Fisch hier aber schon lange nicht mehr frisch aus dem Bosporus kommt, wissen nur wenige Gäste. In Eminönü hat die Globalisierung das türkische Traditionsbewusstsein eingeholt: Die Filets werden tiefgefroren aus Norwegen importiert.


«Das ist viel billiger. Außerdem verwenden wir eine spezielle Sorte Makrelen, und die gibt es hier nicht mehr», sagt Bozkus und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Schon seine Großväter haben Fisch verkauft - doch das große Geschäft macht jetzt er.



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