Für den heutigen Tag hatte sich Jana mit einem Typen verabredet, um mit ihm nach Rottnest Island zu gehen. Da ich dort bereits bei meinem letzten Perth Besuch drei Tage verbracht habe, ließ ich die beiden alleine gehen und nutzte den Tag, um in der Stadt einige Dinge zu erledigen. Bei mir standen so wichtige Dinge, wie Wäsche waschen, Socken kaufen und meine weitere Reiseroute zu planen, an. Nachdem ich nun schon die Südküste entlang gereist war, im Nordwesten und -osten war, die Ostküste und das Outback gesehen hatte, stand nun als letztes Etappenziel die Westküste an. Darauf freute ich mich schon seit Wochen, da ich von vielen gehört habe, dass diese noch schöner sein soll als die Ostküste. Auch war die Finanzierung der Westküstentour der Hauptgrund meines fünf wöchigen Aufenthaltes in der Zucchinihölle. Sobald ich Jana am Donnerstag wieder verabschiedet habe, bin ich also bereit für die Westküste. Vorher musste ich jedoch noch die entsprechende Tour buchen, was ich heute tat.
Dazu zunächst folgende Eckpunkte, Details folgen dann später. Am Samstag (14.08.) werde ich mit dem Reiseveranstalter „Adventure Tours Australia“ von Perth aus zu einer neuntägigen Tour entlang der Westküste aufbrechen. Während der kompletten Zeit werden wir in einem Kleinbus von einem Guide geführt und auf diese Weise von Stadt zu Stadt transportiert. Allerdings ist bei dieser Reise eher der Weg das Ziel, weil wir in den neun Tagen ungefähr 4000 km zurücklegen und uns dabei immer entlang des Highways in Richtung Norden fortbewegen. Innerhalb dieser neun Tage werden wir jede Nacht in einer anderen Stadt schlafen und dabei in Hostels und auf Campingplätzen nächtigen. Wenn ich von Städten spreche, meine ich eigentlich kleine Ortschaften am Meer, denn die erste große Stadt auf dieser Tour wird Broome sein, wobei es sich dabei auch nicht gerade um eine Meteropole handeln soll, wie mir erzählt wurde. Anders als bei der Ostküste geht es also wenige um die Ortschaften entlang der Küste, sondern vielmehr um die vielen Nationalparks, die es auf dem Weg in den Norden zu erkunden gilt. Sozusagen eine Reise auf den Spuren australischer Ursprünglichkeit.
Nachdem ich diese Tour also gebucht hatte, fuhr ich mit der Bahn in die Innenstadt von Perth, um in die Bibliothek zu gehen. Nun, wo ich den genauen Termin meiner Westküstentour kannte, musste ich noch die Zeit danach organisieren. Vor allem stellte sich die Frage, wie ich von Broome, an der Westküste, wieder nach Sydney, an der Ostküste, komme, schließlich werde ich von dort aus nach Deutschland zurück fliegen.
Letztlich kam ich zu dem Entschluss, dass es am günstigsten ist, von Broome wieder mit dem Bus zurück nach Perth zu fahren und von dort aus erneut mit dem Indian Pacific drei Tage und drei Nächte zu fahren, um nach Sydney zu gelangen. Da ich vor meiner Rückkehr nach Deutschland auch noch mal in Canberra bei Monica und ihrer Familie vorbeischauen möchte, schrieb ich ihr eine Email mit meinen weiteren Reiseplänen. Nun hoffe ich, dass sie an dem von mir vorgeschlagenen Datum Zeit hat, mich noch einmal für zwei Tage bei sich aufzunehmen.
Als ich wieder im Hostel ankam, war Jana bereits von ihrem Rottnest Island Ausflug zurückgekehrt. Für diesen Abend hatte sie vor allem geplant, ihren Rucksack für die Heimreise zu packen. Zuerst machten wir uns jedoch etwas zum Abendbrot und irgendwann später am Abend fand Jana dann auch die nötige Motivation, ihre Sachen zusammen zu packen. Ich legte mich in mein Bett und beobachtete sie dabei, wie sie zunächst alle ihre Sachen so ausbreitete, dass man hätte denken können, eine Bombe hat in unserem Zimmer eingeschlagen. Es dauerte zwar eine ganze Weile, aber letztlich hatte sie wieder alles in ihrem Rucksack verstaut. Im Mülleimer lag nun ihre löchrige Jeans, die nach einem Jahr Australien endgültig ausgedient hatte und allerlei angesammeltes, von dem sie sich ebenfalls trennte. Ich für meinen Teil guckte mir das Ganze von meinem Logenplatz aus an, von wo aus ich Janas Bemühungen mit einem aufgeräumten Rucksack nach Deutschland zurück zu fliegen, kommentierte. Um es mit Janas Worten zu sagen: „Du kannst ganz schön dumme Fragen stellen“. Einer muss sie ja stellen… Ich war im Grunde einfach nur happy, Jana um mich zu haben und dabei spielte es für mich keine Rolle, wobei ich ihr zuguckte bzw. was ich, auf welche Weise auch immer, kommentierte.