Reisebericht: 9f Port Macquarie (04.08.-06.08.2010)

Auf Tonys Empfehlung hin, joggte ich heute Morgen durch den waldähnlichen Park, wo ich zunächst dachte, in einem Vogelpark gelandet zu sein. Die Geräuschkulisse der Vögle war Ohrenbetäubend. Nach einigen Metern hielt ich an, weil mich dann doch interessierte, welche Vögel einen solchen Krach machen. Was ich dort zu hunderten in den Bäumen hängen sah, überraschte mich. Fledermäuse über Fledermäuse, wie ich sie in der Masse noch nie zuvor an einem Ort gesehen hatte. Ein wirklich sehr beeindruckendes Bild, was sich mir dort bot. Nachdem ich den Park gleich zwei Mal umrundet hatte, weil er insgesamt nicht sehr groß, aber trotzdem ganz schön ist, wurde ich schon von weitem von Tony erspäht, der auf seiner Veranda stand und das Geschehen im Dorf beobachtete. Er erzählte mir, dass eine Ex-Freundin auch immer in diesem Park joggen gegangen sei und fragte mich, ob ich auch Koalabären gesehen habe, worauf ich ihm erklärte, dass ich darauf leider nicht achten konnte während des Joggens.

Auch zum Frühstück hatte ich die komplette Küche wieder für mich alleine, wenn man von Tony absieht, der mit dem Staubsauger durch alle Zimmer wuselte. Zwar störte seine Saugerei meine morgendliche Ruhe, aber da es das erste Mal war, dass ich in einem Hostel jemand sah, der die Zimmer saugte, konnte ich damit leben. Irgendwann war mein Frühstück dann eh beendet und so machte ich mich bei strahlend blauem Himmel auf den Weg zum Hafen von Port Macquarie. Die Temperaturanzeige der Apotheke zeigte 15° zu diesem Zeitpunkt an. Der Sonne hatte ich es zu verdanken, dass es reichte mit einer dünnen Strickjacke aus dem Haus zu gehen. Ich entschied mich sogar dafür, weiterhin meine Sandalen zu tragen, was ich  im Laufe des Tages nicht bereute. Erst als die Sonne untergegangen war, wurde es wieder ungemütlich kalt.

Vom Hafen aus lief ich die Küste entlang, wo ein Strandabschnitt dem nächsten folgte. Mein eigentliches Ziel des Tages war jedoch das Koalahospital, dass sich etwas außerhalb des Stadtzentrums befindet und wo ich spätestens bis 15 Uhr angekommen sein wollte. Also entschied ich mich, eine Weile am  Wasser entlangzulaufen und dann den Bogen zum Koalakrankenhaus zu schlagen. Nach ganzen zwei Stunden Wanderung, taten mir erstens schon ein bisschen die Füße weh und zweitens ergab sich eine gute Gelegenheit, auf direktem Weg zu den Koalabären zu gelangen.

Anders, als man es vielleicht erwarten würde, liegen die Koalabären in dem Krankenhaus nicht in weißen Betten, sondern sie befinden sich in kleinen Tiergehegen, in denen sie auch die Möglichkeit haben, auf Bäume zu klettern. Normalerweise sieht man Koalabären immer nur von hinten und zudem sitzen sie ganz weit oben in den Baumkronen. Ich hatte das Glück, einen ganz munteren Koalabären sehen zu können, der anscheinend Spaß daran hatte, den Baum in seinem Gehege immer wieder herauf und herunter zu klettern. Neben diesen Aktivitäten konnte man etwas über die Krankheiten der Koalabären erfahren und auch den Operationssaal durfte  besichtigt werden.

Im Anschluss machte ich mich wieder auf den Rückweg zum Hostel. Da der Rückweg ebenfalls einen etwas längeren Fußmarsch erforderte, war ich froh, als ich wieder auf der Einkaufsstraße von Port Macquarie ankam. Ich ging noch etwas einkaufen und lud in einem Internetcafe Berichte hoch. Den Abend verbrachte ich im Hostel, wo ich mich mit meinen beiden Zimmernachbarin unterhielt.