Noch immer völlig begeistert vom schnorcheln ging es heute nach Kuranda, einem kleinen Dorf direkt im Regenwald. Die Fahrt mit dem Bus dorthin dauerte 45 Minuten. In Kuranda gibt es drei verschiedene Märkte, auf denen jede Menge Handwerk, Schmuck und Lederwaren angeboten werden. Natürlich gibt es auch ein großes Angebot an Lebensmitteln, die zum Teil direkt vor Ort hergestellt werden. So konnte ich z.B. bei der Herstellung von Bonbons zugucken.
In einer abgelegenen Ecke eines der Märkte habe ich eine Echse entdeckt, die ich zunächst für eine Plastikechse gehalten habe, wie sie da so herum stand. Als ich jedoch sah, dass sie ganz langsam ihren Kopf bewegt, näherte ich mich der Echse ganz langsam, um ein Foto zu machen.
Bevor ich die Märkte abklapperte, machte ich einen Spaziergang entlang des Flusses, der durch den Regenwald führt. Ich lief einen ausgeschilderten Wanderweg entlang, der mich direkt zu einem Wasserfall führen sollte. Von diesem Wanderweg aus konnte ich die Seilbahn beobachten, die das Dorf Kuranda mit dem Wasserfall verbindet. Steigt man ihn diese Seilbahn ein, was ich jedoch nicht gemacht habe, kann man direkt über den Baumgipfeln des Regenwaldes entlangfahren. Während ich so durch den Wald lief, überholte ich an einer stelle einen Mann, der gerade dabei war die Landschaft zu fotografieren. Kurz darauf überquerte ich den Fluss, wo ich einen Moment stehen blieb, um ebenfalls ein Foto zu machen. Da kam der Mann wieder an mir vorbeigelaufen und meinte: „Bei der Rucksackmarke handelt es sich doch bestimmt um eine Deutsche“. Ich antwortete: „Erwischt!“ Er zeigte mir, dass sein Rucksack von der gleichen Firma sei, woraus er schloss, dass ich auch aus Deutschland komme. Wie sich herausstellte, kommt er ebenfalls aus Berlin. Er wollte von mir wissen, ob es in der Umgebung von Kuranda noch andere Wanderwege gibt, was ich ihm jedoch auch nicht beantworten konnte. Er war an diesem Tag schon an dem Wasserfall gewesen, wo ich noch hinwollte, weshalb er mir sagen konnte, dass sich der Weg dorthin zurzeit nicht wirklich lohnt. Der Grund war das fehlende Wasser auf Grund der Trockenzeit. Daraufhin beschloss ich, eine andere Route einzuschlagen, da mir ein Wasserfall ohne Wasser nur wenig spektakulär erschien. Die nächsten paar Hundert Meter liefen wir dann zusammen weiter. Wir unterhielten uns über unsere Reisepläne und natürlich über Deutschland. Als wir an der Bahnstation der Regenwaldbahn ankamen, trennten sich unsere Wege wieder. Zum Abschied stellte sich der Mann noch mit seinem Namen vor und wünschte mir eine gute Weiterreise. Sein Name ist Michael, weshalb ich, als er mir seinen Namen sagte, zu ihm meinte, dass mein Vater auch so heißt. Daraufhin sagte er, dass es vom Alter her wahrscheinlich auch mein Vater sein könnte. Als ich dann noch meinte, dass ich das wohl nicht mehr erfahren würde, hatte unser Gespräch endgültig eine komische Wendung genommen – Was man manchmal für Zeug redet!
Meine Wanderroute durch den Regenwald von Kuranda war nach dieser Begegnung auf jeden Fall beendet, weshalb ich mich auf den Weg zu den Märkten machte. Gegen 15 Uhr nahm ich den Bus zurück nach Cairns, wo ich den Tag im Hostel ausklingen ließ.