Den heutigen Tag nutzte ich dafür, mich in Cairns umzusehen und zu planen, was ich die nächsten Tage mache. An der Esplanade musste ich feststellen, dass die Lagune wegen Bauarbeiten Zurzeit leider gesperrt ist und auch das Meer wegen herumschwimmenden Krokodilen nicht betreten werden sollte. Da ich aber eh nicht vor hatte, am Strand herum zu liegen, konnten die Krokodile meinetwegen weiter schwimmen. Wirklich schön ist die bergige Landschaft ringsherum um Cairns, die der Esplanade eine Märchenhafte Atmosphäre verleihen. Der kleine Hafen, an dem täglich mehrere Boote zum Great Barrier Reef aufbrechen, liegt nur gute fünf Minuten von meinem Hostel entfernt und auch die Esplanade ist sozusagen direkt um die Ecke. Obwohl es hier viele Luxushotels und Ferienwohnanlagen gibt, ist das relativ überschaubare Stadtzentrum wenig aufgetakelt. Ohne den Hafen und die wunderschöne Esplanade wäre Cairns eigentlich ein ziemlich unscheinbarer Ort. Mir gefällt diese Alltäglichkeit auf jeden Fall sehr gut. Besser als ein luxuriöser Ferienort, in dem man sich Tag für Tag wie ein Teil eines großen Theaterstücks fühlt.
In der Besucherinformation nutzte ich die Möglichkeit, mich von einer Nürnbergerin, die seit 1973 in Australien lebt, beraten zu lassen. Ich hatte mir einen ganzen Katalog an Fragen überlegt, die ich ihr nacheinander stellte. Ich hatte zuvor fast zwei Stunden an der Esplanade gesessen und sämtlich Angebote miteinander verglichen, um schon mal eine Vorauswahl treffen zu können. Mit dieser ging ich dann zur Besucherinformation. Ich wollte vor allem wissen, was der Hauptunterschied zwischen den verschiedenen Anbietern ist. Das Problem ist, dass es in Cairns fast in jeder Straße mindestens zwei Reiseagenturen gibt, die ihre Angebote an den Mann bringen wollen. Von Cairns aus wollte ich unbedingt zwei Dinge machen – Schnorcheln im Great Barrier Reef und durch den Regenwald laufen. Die Frau aus der Besucherinformation gab mir den Rat, mit einem Boot mitzufahren, das etwas weiter raus fährt, da die Schnorchelstellen dort besonders schön seien. Da sie zudem ein Angebot hatte, was auf wenige Plätze begrenzt war, stand schnell fest, dass ich bereits morgen auf Schnorcheltour gehen würde.
Auch für meinen Ausflug in den Regenwald hatte sie eine Empfehlung, der ich nicht entgegenzusetzen hatte. Da ich mir schon vorher überlegt hatte, eine Nacht im Regenwald verbringen zu wollen, suchte sie mit mir zusammen noch eine geeignete Unterkunft aus, die sie mir dann auch direkt buchte. Ich fühlte mich bei ihr wirklich gut beraten und war am Ende glücklich, nun fast die komplette Woche in Cairns verplant zu haben.
Nachdem ich die Besucherinformation wieder verlassen hatte, lief ich noch ein wenig durch das Stadtzentrum und kaufte ein paar Lebensmittel für den morgigen Schnorchelausflug ein. Am frühen Abend war ich dann wieder im Hostel, wo ich mir erst mal etwas zu essen machte. An dieser Stelle muss ich unbedingt mal erwähnen, dass ich mich hier in Australien nicht nur von Nudeln, Keksen und Cornflakesbrocken ernähre, wie es anscheinend manchmal aus meinen Berichten herüber gekommen ist. Um alle, die sich deshalb schon Gedanken gemacht haben zu beruhigen, ich esse auch sehr viel Obst, Gemüse, Käseprodukte und sogar relativ regelmäßig Fleisch. Das „Problem“ ist also nicht was ich esse, sondern eher, dass ich zu viel esse.