Reisebericht: 4. Station Perth und Umgebung (27.04.-11.05.)

Wie unterschiedlich die Esskulturen sein können, merkte ich beim Frühstück. Zusammen mit Dianne und ihrem Enkelsohn aßen wir gemeinsam jeder das, was er sich aus dem Kühlschrank geholt hatte. Während die Beiden jeweils eine Schüssel Müsli mit Joghurt vor sich stehen hatten, saß ich vor einem Teller mit zwei Scheiben Brot, die ich mit Käse belegt hatte und einer Schüssel mit Milch und Cornflakesbrocken. Da für mich gewohnheitsgemäß nach dem Frühstück nur noch das Abendbrot und nicht noch ein Mittagessen folgt, esse ich morgens meistens sehr ausgiebig. Dianne kommentierte das mit der Aussage, dass mein Frühstück typisch europäisch sei und es ihr nicht einfallen würde, morgens Brot und Käse zu essen. Da es in Australien noch viel verbreiteter ist als in Deutschland, gegen 13 Uhr Mittag zu essen, erklärte ich meinen Appetit damit, dass die Reserven bis zum Abend ausreichen müssen.

Nach dem Frühstück ging es dann mit dem Zug von Claremont nach Fremantle. Clermont ist der Ort, wo ich derzeit wohne und Fremantle ist in erster Linie ein Ausflugsziel für Perthtouristen. Beide Orte liegen etwas außerhalb von Perth, sind aber leicht mit dem Zug zu erreichen. In Perth, wie auch in Fremantle gibt es für das Stadtzentrum Buslinien, die die Fahrgäste umsonst transportieren. Die Busse heißen abgekürzt Cat-Bus und es gibt sie in verschiedenen Farben für jeweils unterschiedliche Routen. In Perth hat man z.B. die Wahl zwischen der grünen, blauen oder roten Katze. In Fremantle gibt es nur eine Katzen-Linie. In beiden Städten habe ich diese Katzen-Busse dafür genutzt, einen Überblick über die Größenverhältnisse zu bekommen. Das Beste ist, alle Katzen-Busse fahren immer nur in eine Richtung, weshalb es quasi ausgeschlossen ist, in die falsche Richtung zu fahren. Was für ein Glück!!!

In Fremantle gibt es einen sehr schönen Badestrand, viele kleine Cafés, ein altes Gefängnis, das heute als Aussichtsplattform dient, einige Museen, sehr schöne alter australische Gebäude und einen Hafen, wo Güter der ganzen Welt angeliefert werden. Dianne erzählte mir, dass man zurzeit besonders viele Neuwagen aus Asien am Hafen stehen sehen könnte, was eine Folge des letzten Sturms sei, der viele Schäden an den Häusern und Autos verursacht hatte. Sie meinte, dass dieser Sturm in gewisser Weise gut für die Wirtschaft sei, da viele Dinge neu gekauft werden bzw. repariert werden müssten.

Bevor ich wieder zurück nach Claremont fuhr buchte ich noch die Fähre nach Rottnest Island für den nächsten Tag. Ich hatte beschlossen, zwei Nächte auf dieser Insel zu verbringen und danach zurück nach Perth zu kommen, von wo aus ich neue Reisepläne schmieden werde. Am Abend verließ Dianne das Haus, um ein Konzert zu besuchen. Somit hatte ich Haus und Küche für mich alleine. Ich machte mir was zu essen, recherchierte im Internet für weitere Unternehmungen und telefonierte mit einigen Servas-Gastgebern in Perth und Umgebung. Nach ungelogen zehn Telefonaten, hatte ich jemanden gefunden, der mich am Sonntag bei sich aufnimmt. Am Sonntag werde ich nun also gegen 12 Uhr in Carlisle, ebenfalls ein Ort nahe Perth, von einer Servas-Familie erwartet.

Nun aber noch ganz kurz zu meinem DVD Abend! Also Dianne ist waehrend des Films eingeschlafen, sie kannte ihn aber auch schon. Ich hingegen war von der ersten bis zur letzten Minute dabei und fand den Film richtig klasse! Kann ich nur empfehlen!

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