Hallo ihr lieben zu Hause!
Ich schreibe heute aus der Provinz 'Shaanxi' in China. Ich habe ein paar Tage frei und meine Reise führt mich für 5 Nächte nach Xi'an. 'Was machst du denn 5 Tage in Xi'an?' war neben 'Und du reist alleine?' die meist gestellte Frage. Ausspannen und die Zeit genießen- was ich auch wirklich gemacht habe :)
Nachdem ich kein allzu kaltes Wetter mehr gewoehnt bin, muss ich gestehen, dass ich bei etwa 10 Grad mit 4 Schichten und Windjacke unterwegs bin. Den Pulli hab ich auch beim Schlafen noch uebergezogen ;)
In der Stadt habe ich den Drum- und Bell Tower besichtigt, leckeres Essen von den Straßenverkäufern probiert und bin bei Sonnenschein auf der Stadtmauer 13 km mit dem Rad gedüst.
Am dritten Tag hieß es dann ab zu einem UNESCO Welterbe: der Armee aus mindestens 8000 teracotta Soldaten, die vor etwa 2200 Jahren gefertigt wurden. Der erste Emporer, der die Minderheiten in China geeint hat und die Chinesische Mauer erweitern hat lassen, wollte unbedingt sicher stellen, daß ihm nach seinem Tod auch noch jemand zur Seite steht. Um sein Geheimnis zu wahren, wurden die Künstler nach Fertigstellung ihrer Figur umgebracht. Wie unser Tour Guide immer wiederholte: He just was crazy!
Beeindruckend anzusehen ist es aber schon...
Um nach Kultur auch etwas Natur zu erfahren, fuhr ich heute zum Heiligen Berg Huashan. Was als eine eher ruhige Partie geplant war, stellte sich allerdings als ganz schöne Herausforderung heraus.
Gleich in der Früh habe ich den Bus zum Bahnhof nicht gefunden und bin eine halbe Stunde zu Fuß marschiert. Endlich angekommen frage ich mich zum Bus nach Huashan durch, ende aber in einer chinesischen Reisegruppe, die ganz verwirrt war was eine Weisse hier macht und noch dazu gar kein Chinesisch versteht. Am Zielort angekommen löse ich mich von der Gruppe, bemerke aber dass uns der Bus am falschen Eingang des Naturparks abgesetzt hat. Etwas unsicher klinke ich mich bei zwei jungen Chinesen ein, die auf den Berg wandern wollen. Na da bin ich doch dabei und habe keine Ahnung was mir bevorsteht!
Nach einer Weile trennen sich unsere Wege und ich werde bald darauf von einem alten Chinesen begleitet, der aus voller Seele chinesische Volkslieder singt. Irgendwann bin ich dann mit zwei anderen Jungs unterwegs- sie sprechen aber kein einziges Wort Englisch und können mir daher auch nicht erklären wie weit es noch zum Nordgipfel ist wo die Gondel ins Tal fährt. Ich bin also daran umzukehren, was mir logischer erscheint als ewig weiterzugehen ohne zu wissen wann ich wo ankommen werde, als mich jemand fragt: what, you want to turn around? You already have half way! Also ziehe ich mit diesem älteren Paar aus Hong Kong (leben in LA) weiter und erklimme die Nordspitze nach schweißtreibenden 4.5 Stunden. Huch, für den Ausblick hat sich's jedoch auf jeden Fall gelohnt!
Ein Tag bleibt noch in Xi'an. Was soll das Programm für morgen sein? Ausschlafen, Spatzen (Muskelkater) auskurieren und zur Massage gehen, bevor es am Donnerstag wieder zurück nach Shanghai geht.
Fotos: auf Anfrage, China Gvernment hat picasa (Foto Website) geblockt ...
Bis bald,
Julia