China gehört zu einer der ältesten Zivilisationen und Hochkulturen der Welt. Die geschichtlichen Aufzeichnungen reichen ungefähr 3000 Jahre zurück und charakterisieren die chinesische Geschichte als eine Zeit zahlreicher Umbrüche und Fortschritte. Sie ist unterteilt in eine Vielzahl von Dynastien, die nacheinander, aber teilweise auch parallel in China existiert haben. Diese Vielzahl von Dynastien, gliedert die chinesische Geschichte zwar, macht sie aber durch ihre gleichzeitig existierenden Dynastien auch sehr unübersichtlich. Im Laufe der Zeit hat sich die Bevölkerungsgruppe der Han-Chinesen in China durchgesetzt. Die chinesische Geschichte geht auf die drei Gottheiten Fuxi, Shennong und Huangdi zurück, die später zu Kaisern ernannt wurden. Historische Belege für die Existenz dieser Gottheiten gibt es allerdings nicht.
Sie haben vor ungefähr 5000 Jahren gelebt. Die ältesten Dynastien Chinas sind die Xia, die Shang und die Zhou Dynastie, die von ungefähr 2200 vor Chr. bis 256 vor Chr. dauerten. Aus der Xia Dynastie gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen, da erst in der Shang Dynastie eine eigene Schrift entwickelt wurde. Am wohl bekanntesten aus dieser Zeit sind die Shang-Bronzen, aus Bronze und Jade hergestellte Objekte. Abgelöst wurde die Shang Dynastie von der Zhou Dynastie. Diese gliedert sich in westliche und östliche Zhou, die Frühlings- und Herbstanalen und die Zeit der Streitenden Reiche. Diese Zeit ist gekennzeichnet durch viele politische und militärische Neuerungen und zahlreiche Kriege. Aber auch durch die philosophischen Denkschulen, die damals ihre Blütezeit hatten. Sie wird deshalb auch „Zeit der hundert Schulen“ genannt. Durch die dezentrale Regierungsart des Kaisers war diese Dynastie zum Scheitern verurteilt und wurde von der Qin Dynastie abgelöst. Zu dieser Zeit regierte Qin Shihuangdi, der sich zum ersten Kaiser Chinas krönen ließ. Sein Regierungsstil war geprägt durch rücksichtslose Härte. Am bekanntesten aus dieser Zeit ist die Terrakottaarmee, die eine seiner Grabbeigaben war. Sie ist heute noch in Xi'an zu besichtigen und aufgrund ihre zahlreichen Soldaten aus Stein, die alle individuell gestaltet sind, ein Besuch wert. Nach dem Tod von Qin Shihuangdi gab es einen Volksaufstand und die Han Dynastie wurde gegründet. Auch diese Dynastie gliedert sich wieder in viele verschieden Dynastien. Während dieser Zeit gab es viele militärische und wirtschaftliche Errungenschaften. Seitdem nannte man die Chinesen Han-Chinesen. Abgelöst wurde die Han Dynastie von der Zeit der drei Reiche, die sich alle drei parallel entwickelten und in verschiedene Regionen Chinas existierten. Später wurden sie von der Jin Dynastie abgelöst. Die südlichen und nördlichen Dynastien, die von ungefähr 420 bis 589 nach Chr. bestanden, verbreiteten den Buddhismus in China. Zu dieser Zeit entstanden zahlreiche Klöster. Die im Anschluss folgende Sui Dynastie war zwar sehr kurzlebig, vereinigte aber das Land nach einer fast 300-jährigen Teilung. Die anschließende Tang Dynastie stellte einen Höhepunkt der chinesischen Kaiserzeit dar. Die chinesische Dichtkunst hatte hier ihre Blütezeit, besonders unter dem Dichter Li Bai. Durch die fünf Dynastien und zehn Königreiche, die darauf folgten, wurde China wieder geteilt, bis der Kaiser der Song Dynastie China wieder vereinte. Diese Zeit ist geprägt durch den Reformer Wang Anshi, der umfassende Wirtschaftsreformen vornahm. So wurde der Seehandel ausgeweitet und Papiergeld gedruckt. Nach dieser Zeit folgte ein Abschnitt der Fremdherrschaft, die von ca. 907 bis 1368 nach Chr. dauerte. Sie endete mit einem Aufstand der Chinesen und der Zurückdrängung der Mongolen nach Norden. Um zu verhindern, dass die Mongolen wieder in China einfallen, ließ der Kaiser der Ming Dynastie die Große Mauer bauen, die man auch heute noch im Norden Chinas besteigen kann. Die Dynastie endete mit dem Aufstand der Eunuchen, der nur mit Hilfe der Mandschu beendet werden konnte. Nach dem Sturz der Ming Dynastie gründeten die Mandschu 1644 die Qing Dynastie, die letzte chinesische Dynastie. Durch die Niederlage der Chinesen bei den Opiumkriegen 1840 mit England, verloren sie Hongkong an die Engländer. So wurden die Herrscher der Qing Dynastie immer mehr geschwächt. Auch der Taiping Aufstand von 1850 und der Boxeraufstand 1898-1901 trugen dazu bei. Die Dynastie endete mit der Ausrufung der Republik durch Sun Yatsen am 1. Januar 1912. Yuan Shikai wurde Präsident. Nach dem Tod Yuan Shikais 1916 fiel das Land in einen Bürgerkrieg zwischen Kommunisten und Nationalisten. Nach dem Krieg mit Japan und dem zweiten Weltkrieg, kam es zu erneuten Konflikten zwischen Kommunisten und Nationalisten. Nachdem 1949 die Gruppe um Mao Zedong die Japaner besiegt hatte, konnten die Kommunisten sich durchsetzen und die Nationalisten vertreiben. Am 1. Oktober 1949 wurde von Mao Zedong die Volksrepublik China ausgerufen. In den Jahren unter Mao hatte China viel zu leiden, z.B. durch Maos Kampagnen gegen Staatsfeinde („Lasst hundert Blumen blühen“). Auch die Kulturrevolution und der Große Sprung nach vorn haben bis heute tiefe Spuren in China hinterlassen. Sie haben nicht nur der Wirtschaft, sonder auch den Chinesen an sich geschadet. Als Mao Zedong 1976 starb, nahm Deng Xiaoping die Belange Chinas in die Hand.