Zypern: Sehenswürdigkeiten von Nikosia

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Nikosia ist die Hauptstadt der Republik Zypern und der Türkischen Republik Nordzypern. Völkerrechtlich gehört Nikosia zur Republik Zypern. Seit jedoch die türkischen Streitkräfte im Jahre 1974 in den nördlichen Teil der Stadt einfielen und die Türkische Republik Nordzypern im Jahre 1983 ausgerufen wurde, übt die Republik Zypern keinerlei Hoheitsrechte mehr im nördlichen Teil Nikosias aus. Seitdem ist die Stadt geteilt, eine „Grüne Linie“, die Green Line, trennt den südlichen zypriotischen Teil vom nördlichen türkischen Teil. Die Grenze wird von der United Nations Peacekeeping Force in Cyprus überwacht, die bereits Mitte der 1960er Jahre eigens für die Deeskalation zwischen den griechischen und türkischen Truppen auf dem Inselstaat gegründet wurde. Seit 1989 ist Nikosia die einzige von einer Grenzmauer geteilte Stadt der Welt. Die Ledrastraße verläuft durch die Altstadt Nikosias, größtenteils im südlichen Gebiet der Stadt. Durch den Umstand, dass sie von der Stadtteilung direkt betroffen ist, gilt sie als Symbol der Einheit. Die Ledrastraße selbst ist sehr belebt, hier finden sich zahlreiche Restaurants und Geschäfte weltweit vertretener Handelsketten. Seit 2008 existiert ein Grenzübergang, der es Fußgängern ermöglicht, in die international nicht anerkannte Türkische Republik Nordzypern zu gelangen. Zu beachten ist allerdings, dass ein Pass vorgelegt werden muss und ein Visum erteilt wird, da die Türkische Republik Nordzypern den Grenzübertritt als Einreise wertet. In der südlichen Altstadt finden sich verstreut etliche kleine Handwerksbetriebe und traditionelle Geschäfte. Die Altstadt wird seit dem 16. Jahrhundert von der fast 5 km langen venezianischen Festungsmauer mit elf Bastionen umschlossen. Dem Famagusta-Tor, das zu venezianischer Zeit das Haupttor zur Innenstadt war, sollte man ebenfalls einen Besuch abstatten. Nach Restaurationsarbeiten finden hier heute kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Theateraufführen und Ausstellungen statt. Mit der Erbauung des Befreiungsdenkmals auf der Podokataro-Bastion feierten die Zyprioten ihre erlangte Unabhängigkeit und das Ende der Kolonialherrschaft unter Großbritannien. Ebenfalls sehenswert ist der Erzbischöfliche Palast, der im neubyzantinischen Stil erbaut wurde. Der im Jahre 1960 erbaute Komplex bildet das Zentrum der orthodoxen Kirche auf der Insel. Ein Seitenflügel des Palastes beherbergt das Ikonenmuseum. Mit über 150 Exponaten findet sich hier eine der weltweit bedeutendsten Ikonensammlungen. Das älteste und größte archäologische Museum ist hingegen das Cyprus Museum. Seine Gründung geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück und wurde von christlichen sowie muslimischen Geistlichen gefordert, da Zypern zu der Zeit geradezu archäologisch ausgeraubt wurde. Viele historische Gegenstände fanden ihren Weg auf selten legale Weise in internationale Museen. Kunstraub war praktisch an der Tagesordnung. Beschlagnahmte Exponate wurden der Sammlung zugeführt und sind heute im Cyprus Museum ausgestellt, dessen Schwerpunkt auf der Griechischen und Römischen Antike sowie der Bronzezeit liegt. Weit über die Grenzen Zyperns hinaus dürfte das „Idol von Pomos“ bekannt sein. Das Alter der kleinen weiblichen Figur mit ausgebreiteten Armen und angewinkelten Beinen, die ihr Ebenbild um den Hals trägt, wird auf 5000 Jahre geschätzt und wurde beim Dorf Pomos gefunden. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um ein Fruchtbarkeitssymbol handelt. Das „Idol von Pomos“ ist auch auf den zypriotischen 2-Euro-Münzen abgebildet.

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