Lesotho: Geschichte

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Der Staat Lesotho, gelegen im Südosten des afrikanischen Kontinents, wurde bereits weit in vorchristlicher Zeit von Stämmen der San, ein nomadisches Jäger- und Sammlervolk, besiedelt, von deren Kultur bis heute unzählige Höhlen- und Felsmalereien zeugen. Im 1. Jahrtausend n.Chr. wanderten unterschiedliche Bantu-Stämme in das heutige Lesotho ein, darunter Nguni, Tswana und Sotho, die im 13. Jahrhundert schließlich die ursprüngliche Bevölkerung verdrängten und erste regionale Königreiche begründeten. Im frühen 19. Jahrhundert zogen sich etliche von der Landwirtschaft lebende Stämme in die Hochgebirgsregionen im heutigen Lesotho zurück: Hier erfolgte unter König Moshoeshoe I., der als Gründervater des afrikanischen Staates gilt, ab 1830 die Etablierung eines festen nationalstaatlichen Gebildes. Nachdem dieses sogenannte Basutoland unter den militärischen Druck der einwandernden Buren geraten war, begab sich Moshoeshoe I. unter den Schutz der Briten: 1868 geriet das Land zunächst in den Protektoratsstatus, ab 1884 wurde es schließlich englische Kronkolonie. Auch nach Gründung der Südafrikanischen Union Anfang des 20. Jahrhunderts blieb der Staat unabhängig, allerdings formierten sich in den folgenden Jahren erste Bestrebungen nach einer vollständigen Souveränität des Basutolandes. Nach Parteigründungen und Verfassungsreformen erhielt das Land zunächst die beschränkte Selbstverwaltung, 1966 wurde es dann als Königreich innerhalb des Commonwealth of Nations in die Unabhängigkeit entlassen. Einem unblutigen Militärputsch im Jahre 1986, initiiert unter Generalmajor Metsing Lekhanya, folgte zunächst eine Phase der Kooperation mit dem amtierenden König Moshoeshoe II., ab 1990 wurden dessen Kompetenzen aber auf die repräsentative Funktion beschränkt. Aus einer erneuten Verfassungsänderung und den ersten demokratischen Wahlen im Jahre 1993 ging schließlich Ntsu Mokhehle als Sieger hervor, der sich erfolgreich gegen die Macht- und Regierungsansprüche des neuen Königs Letsie III. behaupten konnte. Im Jahre 1998 kam es im Zuge von Parlamentswahlen zu Unruhen innerhalb der Bevölkerung, die zum Einmarsch südafrikanischer und botsuanischer Truppen führten. Zwei Jahre später verließ die letzte militärische Unterstützung das Staatsgebiet Lesothos. Seither befindet sich das Land auf einem stark demokratischen Kurs, insbesondere was die Einbindung der Opposition auf parlamentarischer Ebene anbelangt.

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