Benin: Politik und Wirtschaft

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Benin wird auf Grundlage (geänderten) Verfassung aus dem Jahre 1990 als Präsidialdemokratie mit Mehrparteiensystem geführt. Das für fünf Jahre direkt gewählte Staatsoberhaupt, gleichzeitig Regierungschef und Oberbefehlshaber der Armee, ist mit umfangreichen Kompetenzen zur Regierungsführung ausgestattet. Seit dem 06.04.2006 ist Präsident Thomas Boni Yayi im Amt, der keiner Partei angehört. Die nächsten Präsidentschaftswahlen finden laut Verfassung im Jahre 2011 statt. Das Einkammerparlament setzt sich aus 83 Abgeordneten zusammen, deren Amtszeit vier Jahre beträgt. Die nächste Wahl ist ebenfalls für 2001 angesetzt. Zwar existiert eine umfangreiche Parteienlandschaft, vielfach auch Allianzen, dennoch nimmt diese im politischen Geschehen des Landes keine bedeutende Rolle ein. Zu den wichtigsten Parteien gehören die PRD (Parti du Renouveau Démocratique), FCBE (Force Cauris pour un Bénin Emergent), ADD (Alliance pour une Dynamique Démocratique) und einige weitere. Benin ist ferner Mitglied in den Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union, Weltbank, IWF und andere internationalen Verbänden. Verwaltet wird das Land über die Einteilung in 12 Départements (Alibori, Atakora, Atlantique, Borgou, Collines, Couffo, Donga, Littoral, Mono, Ouémé, Plateau und Zou), darüber hinaus etabliert sich stetig eine kommunale Verwaltungsebene. Die Bevölkerung Benins umfasst unterschiedlichste ethnische Gruppen, darunter Fon, Adja, Yoruba, Bariba, Fulbe und Dendi. Das Bevölkerungswachstum liegt bei jährlich rund 2, 9 %.

Benin erwirtschaftete im Jahre 2006 ein Bruttoinlandsprodukt von etwa 3, 6 Mrd. USD. Es zählt aufgrund seiner strukturellen wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten zu den ärmsten Staaten der Erde. Neben dem niedrigen Pro-Kopf-Einkommen und der geringen Lebenserwartung zählt die hohe Kindersterblichkeit zu den gravierensten Problemen. Daneben sind wichtige wirtschaftliche Reformen, vor allem die Privatisierung großer Unternehmen, bisher noch nicht umgesetzt worden. Gleiches gilt für das ineffektive Justiz- und Verwaltungswesen. Zwar weist Benin seit Jahre ein geringes, aber stetiges Wirtschaftswachstum auf, doch behindert insbesondere die Schattenwirtschaft eine nachhaltige Entwicklung entscheidend. Zu den bedeutendsten Sektoren gehört zum einen die Landwirtschaft, in der mehr als zwei Drittel der Bevölkerung ihr Auskommen finden. Für den Eigenbedarf werden Mais, Hirse, Maniok und Süßkartoffeln angebaut, aber auch Viehzucht (Rinder, Schafe, Ziegen, Geflügel) und Fischerei betrieben. Für den Export relevant sind vor allem Baumwolle, Kakao, Kaffee, Erdnüsse und Palmöl. Zum anderen ist der Dienstleistungssektor von großer Wichtigkeit. Benin ist ein klassisches Transitland, das durch den Hafen in Cotonou über einen bedeutenden Warenumschlagplatz verfügt (insbesondere für Kraftfahrzeuge). Der westafrikanische Staat verfügt ferner mit Diamant- und Kalkvorkommen über Bodenschätze, die allerdings kaum abgebaut werden. Die Industrie ist mit Ausnahme einiger Betriebe zur Baumwoll- und Zementverarbeitung kaum entwickelt. Gravierende Probleme bestehen im ökologischen Bereich, der durch massiven Holzeinschlag, Überfischung und Luftverschmutzung gekennzeichnet ist. Haupthandelspartner Benins, das vor allem Nahrungsmittel, Maschinen und Energie importieren muss, sind die umliegenden afrikanischen Staaten, aber auch Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Libyen und Indonesien.

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