Südkorea: Geschichte
Südkorea Geschichte
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Die Republik Korea, auch unter der Bezeichnung Südkorea bekannt, liegt im Osten des asiatischen Kontinents und umfasst den südlichen Teil der gleichnamigen Halbinsel. Archäologische Funde lassen auf eine Besiedlung in weit vorchristlicher Zeit schließen, wobei die ersten Bewohner der Halbinsel wahrscheinlich aus dem sibirischen oder mongolischen Raum stammten. Bereits um die Mitte des 3. Jahrtausends v.Chr. bildeten sich mit dem (legendären) Reich Choson erste staatliche Strukturen aus. Tatsächliche Spuren eines historischen Königreiches, nämlich der Dynastie Kija, lassen sich aber erst für das 1. Jahrtausend v.Chr. gesichert nachweisen. Fest steht zudem, dass weite Teile der koreanischen Halbinsel etwa 200 v.Chr. unter dem Einfluss Chinas standen; nur im Süden – auf dem Staatsgebiet der heutigen Republik Korea – etablierten sich, insbesondere nach dem Niedergang der Kija-Dynastie, autarke kleinstaatliche Territorien (vor allem Koguryo, Paekche und Silla). Mit der Übernahme der chinesischen Schriftzeichen setzte sich bereits zu Beginn des 1. Jahrtausend n.Chr. allmählich der Buddhismus als bestimmende religiöse Tradition durch. Nach der Unterwerfung von Koguryo und Paekche durch das Reich Silla fand ab Mitte des 7. Jahrhunderts die Herausbildung des Großreiches Silla statt, das seine spätere Blütezeit im 8. Jahrhundert erlebte und zumindest bis ins 9. Jahrhundert weite Teile der koreanischen Halbinsel beherrschte. Nach dessen Niedergang konnte sich das Königreich Koryo (Grundlage der Bezeichnung Korea) mit der Hauptstadt Kaesong durchsetzen. Die hier herausgebildete Wang-Dynastie, Anfang des 10. Jahrhunderts vom chinesischen Kaiser anerkannt, hatte bis 1392 Bestand. Bis dahin wurde das Königreich Koryo zunächst von den Mongolen, später auch von chinesischen Machthabern besetzt; der bisher dominierende Buddhismus wurde zugunsten des Konfuzianismus verboten. Im Schlüsseljahr 1392 begründete General Yi Songge die Dynastie Yi (bzw. Choson), die fortan mit der neuen Hauptstadt Hanyang (das heutige Seoul) eine Zeit kultureller Blüte und wirtschaftlichen Aufschwungs erlebte. Hatte sich ab dem 15. Jahrhundert bereits ein eigenes Schriftsystem in Korea etabliert, fanden rund 100 Jahre später auch katholische Einflüsse Eingang in die ostasiatische Kultur auf der Halbinsel. Zunehmend geriet das Territorium zudem in den Fokus ausländischer Invasionsbestrebungen. Konnte eine Festsetzung japanischer Verbände Ende des 16. Jahrhunderts noch verhindert werden, musste sich die Yi-Dynastie 1627 dem Volk der Mandschu (die ebenso großen Einfluss auf das chinesische Territorium ausübten), unterwerfen, was letztlich in einer Tributpflicht mündete. Trotzdem die Yi-Dynastie fortan eine rigide Politik der Abschottung gegenüber anderen Staaten führte, setzte der allmähliche staatliche Niedergang ein. 1876 wurde die Souveränität Koreas im „Kanghwado“- Vertrag von japanischer Seite anerkannt; zugleich erfolgte damit die Loslösung von der Isolationspolitik: Korea sah sich zur Freigabe etlicher Häfen gezwungen, zunächst nur für japanische Schiffe, später wurde auch mit den USA, Großbritannien, Russland und dem Deutschen Reich ähnliche Abkommen getroffen. Innere Krisen und der erste chinesisch-japanische Krieg (1894 bis 1895) um die Vorherrschaft auf der Halbinsel Korea erschütterten das Land nachhaltig. Übte Japan trotz offizieller Unabhängigkeit die Herrschaft über Korea aus, machte Russland ebenso Ansprüche auf das ostasiatische Land geltend. Nach dem russisch-japanischen Krieg (1904 bis 1905), den wiederum Japan für sich entscheiden konnte, geriet Korea zunächst in den Status eines japanischen Protektorats; fünf Jahre später wurde das Land als Generalgouvernement geführt, ab 1929 dann als Provinz. Zwar vollzog sich unter der japanischen Herrschaft eine schnell fortschreitende industrielle Entwicklung (Modernisierungen in der Landwirtschaft, Erschließung der Rohstoffvorkommen, doch ging diese einher mit der grausamen Unterdrückung der koreanischen Kultur und Tradition. Seit dem Jahr 1919 bestand eine Exilregierung, ebenso kämpften kommunistische Partisanenverbände im Norden der Halbinsel aktiv gegen die japanische Fremdherrschaft. Diese konnte allerdings erst nach dem 2. Weltkrieg beendet werden. Während der Norden des Landes gemäß der Vereinbarung der Siegermächte fortan unter russischer Vorherrschaft stand, besetzten amerikanische Verbände den südlichen Teil der Halbinsel. Über die Garantie der koreanischen Unabhängigkeit hinaus sollten beide Landesteile nach Beschluss der Vereinten Nationen einer Wiedervereinigung unterliegen, was allerdings durch den aufkommenden Kalten Krieg und den Einfluss der Sowjetunion in Nordkorea nicht gelang. So proklamierte der Süden 1948 schließlich die Republik Korea, wenige Wochen später wurde dann die Demokratische Volksrepublik Korea ausgerufen. Nach dem Abzug der amerikanischen und sowjetischen Truppen aus beiden Landesteilen brach mit dem Angriff nordkoreanischer Verbände im Jahre 1950 der Koreakrieg aus, dessen militärischer Verlauf zu Millionen Opfern führte und nach langwierigen Verhandlungen erst 1953 beigelegt werden konnte. Der von den USA massiv unterstützte Süden entwickelte sich nach dem Koreakrieg nur schleppend; Präsident Syngman Rhee führte zudem ein autoritäres Regime, belastet von Misswirtschaft, Korruption und der Unterdrückung oppositioneller Bewegungen. Nach Studenten-Unruhen im Jahre 1960 zunächst zum Rücktritt gezwungen, ging Syngman Rhee schließlich ins Exil. Zwar wurde sodann die Zweite Republik ausgerufen und parlamentarische Institutionen etabliert, doch schon ein Jahr später beseitige ein Militärputsch die demokratischen Bestrebungen. Unter General Park Chung Hee gab Südkorea den Alleinvertretungsanspruch für Gesamt-Korea auf, es etablierten sich aber bis zur Ermordung des Staatspräsidenten 1979 erneut diktatorische Elemente. Erst Ende der 1980er Jahre unternahm Südkorea neue Anläufe hin zur demokratischen Entwicklung, maßgeblich veranlasst durch internationalen Druck. Seit Beginn der 1990er Jahre entspannte sich das Verhältnis zu Nordkorea allmählich; zudem wurden beide Staaten in die Vereinten Nationen aufgenommen und handelten einen Nichtangriffspakt aus. Nach umfassenden Wirtschaftsreformen unter Kim Young Sam bestanden gar Absichten zur Wiedervereinigung beider Landesteile. Die Beziehung zwischen Nord- und Südkorea verschlechterten sich Ende der 1990er Jahre allerdings erneut. Unter dem Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Kim Dae Jung (Amtsantritt im Jahre 1997) wurden die Bemühungen um Aussöhnung mit dem kommunistischen Nachbarland deutlich verstärkt – der Versöhnungskurs führte 2007 zu Verhandlungen über einen möglichen Friedensvertrag.
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Kontinent: |
Asien |
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Hauptstadt: |
Seoul |
Einwohner: |
49.025.000 |
Fläche: |
99.392 km² |
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