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Pakistan: Politik und Wirtschaft

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Die Islamische Republik Pakistan wird auf Grundlage der mehrfach geänderten und außer Kraft gesetzten Verfassung als parlamentarische Demokratie mit Zweikammersystem geführt. De facto handelt es sich aber aufgrund der umfangreichen Vollmachten (Auflösung des Parlaments, Ausrufung des Ausnahmezustandes) des Staatsoberhauptes, derzeit Asif Ali Zardari, um ein Präsidialregime. Der von einem Gremium aus Nationalversammlung und Provinzversammlungen für fünf Jahre gewählte Präsident ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Das Parlament besteht einerseits aus einem Senat mit 100 Abgeordneten, andererseits aus einer Nationalversammlung, deren Repräsentanten in überwiegender Anzahl in direkter Volkswahl bestimmt werden. Neben der PPP (Pakistan People’s Party) sind vor allem die PLM (Pakistan Muslim League), die ANP (Awami National Party) und das Bündnis MMA (Muttahida Mijlis-e-Amal) von großer politischer Bedeutung. Verwaltet wird Pakistan als föderaler Bundesstaat mit den vier Provinzen Belutschistan, Nordwestliche Grenzprovinz, Punjab und Sindh. Der Hauptstadtdistrikt Islamabad sowie einige Sonderregionen stehen unter Bundesverwaltung (etwa auch Teile der Region Kaschmir, genauer Asad Kaschmir). Das asiatische Land ist Mitglied in den Vereinten Nationen, in der Islamischen Konferenz, im Commonwealth of Nations, Weltbank, IWF sowie weiteren internationalen Organisationen und Verbänden. Die Bevölkerungsstruktur umfasst unterschiedliche Ethnien: Neben Punjabis, Sindhis und Paschtunen leben hier Belutschen, Mohajirs und zahlreiche afghanische Flüchtlinge. Das jährliche Bevölkerungswachstum wird auf über 2,5 % beziffert.

Das Bruttoinlandsprodukt Pakistans betrug im Jahre 2008 rund 167 Mrd. USD. Der asiatische Staat verfügt dank reicher Vorkommen an Erdöl, Erdgas, Kohle und Erze über grundsätzlich gute Bedingungen für eine wirtschaftliche Entwicklung. Die marktwirtschaftlichen Strukturen werden von Seiten der Regierung durch Konsolidierungsmaßnahmen, Privatisierungsvorhaben und Modernisierungen im Finanz- und Verwaltungsbereich unterstützt. Dennoch: Aufgrund der politischen Instabilität und Sicherheitslage schrecken viele ausländische Investoren vor einem langfristigen Engagement in Pakistan zurück. Es bestehen horrende Defizite im infrastrukturellen Bereich (Wasser- und Energieversorgung, Transportwege), außerdem gelten soziale Faktoren (Armut, Arbeitslosigkeit und Bevölkerungswachstum) und die starke Abhängigkeit von Weltmarktpreisen und Absatzmärkten als zusätzliche Belastung. Pakistan ist in hohem Maße von internationalen Geldgebern abhängig, hinzu kommen eine hohe Korruptionsrate und Schattenwirtschaft. Als wichtigste Einnahmequelle neben den Exporten zählen insbesondere die Rücküberweisungen pakistanischer Gastarbeiter im Ausland. Ein großer Teil des Bruttoinlandsproduktes wird über die landwirtschaftliche Produktion generiert, die in einigen Regionen künstliche Bewässerung erfordert. Vor allem Baumwolle, Getreide, Reis und Mais werden angebaut, ferner auch Zuckerrohr. Von Bedeutung ist zudem die Viehhaltung (Rinder, Schafe). Potential weist derzeit vor allem der Dienstleistungssektor auf, der im Bankenwesen und innerhalb der Kommunikationsbranche bereits Entwicklungen zu verzeichnen hat. Der industrielle Zweig beschränkt sich überwiegend auf die Nahrungsmittelverarbeitung und Textilproduktion. Pakistan ist auf die Einfuhr von Konsumgütern, Maschinen, Fahrzeugen und chemischen Produkten angewiesen, im Gegenzug werden Textilien (Leder, Baumwolle, Teppiche), Töpferwaren und Nahrungsmittel ausgeführt. Haupthandelspartner sind die USA, Japan, China, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Staaten der Europäischen Union.