Der Jemen wird auf Grundlage der mehrfach geänderten Verfassung aus dem Jahre 1994 als parlamentarisch kontrolliertes Präsidialsystem geführt. Das auf sieben Jahre gewählte Staatsoberhaupt, gleichzeitig Oberbefehlshaber der Streitkräfte und mit umfangreichen Kompetenzen zur Regierungsführung ausgestattet, ist derzeit Ali Abdullah Saleh (letzte Wahl 2006). Neben dem Präsidenten existiert ein Parlament mit insgesamt 301 Abgeordneten, deren Amtszeit sechs Jahre beträgt. Die nächste Parlamentswahl ist für das Jahr 2011 angesetzt. In Ansätzen besteht mit dem Konsekutivrat (Madschlis al-Schura) eine zweite Institution, deren Mitglieder vom Präsidenten ernannt werden. Von politischer Bedeutung ist einerseits die Regierungspartei Allgemeiner Volkskongress, andererseits das Oppositionsbündnis Joint Meeting Parties, unter anderem mit der Islah-Partei, der Sozialistischen Partei und der Nasseristischen Partei. Jemen wird über die Einteilung in 21 Gouvernements verwaltet, wobei Tendenzen zur Zentralisierung bestehen.
Das Land ist ferner Mitglied der Vereinten Nationen, der Weltbank, des IWF, der Arabischen Liga und vielen weiteren internationalen Verbänden. Die Bevölkerung setzt sich überwiegend aus Arabern zusammen, daneben gibt es kleine Minderheiten von Europäern, Afrikanern und Asiaten. Das derzeitige Bevölkerungswachstum liegt bei jährlich rund 3 %.
Das Bruttoinlandsprodukt Jemens lag im Jahre 2008 bei rund 23 Mrd. USD. Insgesamt zählt der Staat zu den ärmsten Ländern auf dem asiatischen Kontinent. Die wirtschaftliche Entwicklung stagniert seit etlichen Jahren, zudem hat Jemen mit tiefgreifenden sozialen Schwierigkeiten zu kämpfen: Neben der geringen Lebenserwartung und dem Mangel an qualifizierten Fachkräften ist dies insbesondere die Bevölkerungsarmut. Erschwerend kommt hinzu, dass eine wirtschaftliche Diversifikation, bedingt auch durch die mangelhaft ausgebaute Infrastruktur und fehlende Investitionen, bisher nicht stattgefunden hat. Jemen ist daher in hohem Maße vom dominierenden Erdöl- und Erdgassektor abhängig, wobei die Ressourcen unter Beibehaltung der gegenwärtigen Fördermenge in wenigen Jahren erschöpft sein dürften. Eine landwirtschaftliche Nutzung des Landes ist aufgrund der klimatischen Voraussetzungen nur bedingt möglich und umfasst nur einen Bruchteil der Gesamtfläche. Angebaut werden Kaffee, Tabak, die Droge Kath, Getreide, Obst und Gemüse. Darüber hinaus sind Viehhaltung (Rinder, Schafe, Ziegen, Esel und Kamele) und Fischfang von gewisser Bedeutung. Die Industrie konzentriert sich überwiegend auf die Erdöl- und Erdgasverarbeitung. Jemen ist auf den Import von Nahrungsmitteln, Maschinen und Fahrzeugen angewiesen – im Gegenzug werden Erdöl und Erdgas, Felle und Tabakwaren ausgeführt. Haupthandelspartner sind die Nachbarländer der arabischen Halbinsel, zudem die USA, Indien und China.
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