Der südostasiatische Staat Brunei, im Norden der Insel Borneo gelegen, wurde vermutlich im 3. Jahrtausend v.Chr. besiedelt, wobei die ersten Einwanderer ursprünglich vom asiatischen Festland stammten. Ab dem 3. Jahrhundert n.Chr unter dem Einfluss indischer Handels- und Missionstätigkeiten stehend, etablierten sich auf Borneo zunächst kleinere hinduistische Fürstentümer.
Brunei, das im Jahre 977 seine erste Erwähnung fand und fortan der Einwanderung arabischer Kaufleute unterlag, konvertierte schließlich im 13. Jahrhundert zum Islam. Das der Überlieferung nach 1363 gegründete unabhängige Sultanat Brunei konnte in den folgenden Jahrzehnten seinen Machtbereich stetig ausweiten. So erstreckte sich dieser unter der Herrschaft des Sultans Boliah (1485-1524) nicht nur über die Küste Borneos, sondern auch über die Sulu-Inseln und Palawan (heute zu den Philippinen gehörend). Europäische Interventionen (insbesondere Großbritannien, Spanien und die Niederlande), Piraterie und innenpolitische Schwierigkeiten innerhalb des Sultanats führten allerdings alsbald zu Gebietsverlusten und schwindendem Einfluss Bruneis. Nach massiven Aufständen der Untertanen, die unter Mithilfe des Briten James Brooke erfolgreich beendet werden konnten, erhielt dieser (als Dank des Sultans) im Jahre 1838 die erbliche Herrschaft über Sarawak, eine Provinz innerhalb des Sultanats. Weitere Gebietsabtretungen an die Briten erfolgten einerseits durch einen Vertrag zur Piratenbekämpfung, der den Briten die Insel Labuan einbrachte, andererseits durch den Verkauf der Provinz Sabah an die britische „North Borneo Company“. Im Jahre 1888 erfolgte schließlich die Übernahme in den Protektoratsstatus. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem die gesamte Insel Borneo von japanischen Verbänden besetzt wurde, gehörte Brunei zum britischen Verwaltungsgebiet, allerdings nur mit beschränkter Autonomie ausgestattet. Nach der Ausarbeitung einer ersten Verfassung im Jahre 1959 erlangte das Sultanat die Möglichkeit zur inneren Selbstverwaltung. Britische Verbände mussten aber bereits drei Jahre später, nach einem Aufstand der Volkspartei Bruneis, intervenieren (formal besteht seither der Ausnahmezustand). Der Erlangung einer vollständigen inneren Souveränität folgte im Jahre 1984 schließlich auch die staatliche Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth of Nations.
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