Aserbaidschan: Geschichte
Aserbaidschan Geschichte
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Der Kaukasus-Staat Aserbaidschan, gelegen auf dem asiatischen Kontinent, wurde bereits weit in vorchristlicher Zeit von nomadischen Stämmen besiedelt. Im 1. Jahrtausend v.Chr. unterlag die Region des südlichen Kaukasus den Eroberungs- und Einwanderungswellen der Meder. Etwa im 4. Jahrhundert fand auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschan mit Albani zudem die erste Staatsgründung statt, was historisch unter anderem durch Plutarch bezeugt wird. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Machtverhältnisse in der Region zwischen Persern, Griechen und Römern – letztere konnten sie das Land zeitweise als Provinz des Römischen Reiches etablieren. Nach der Zeitenwende gewannen Parther und Perser erneut rasch an Einfluss: Aserbaidschan wurde im 3. Jahrhundert dem Sassanidenreich angegliedert. Wenige Jahrzehnte später setzte die vom Nachbarland Armenien ausgehende Christianisierung der Region ein; zudem begannen unterschiedliche Volksgruppen eine ausgedehnte Siedlungstätigkeit, darunter türkische und hunnische Stämme. Mitte des 7. Jahrhundert konnten die Araber weite Teile des bis dahin vorherrschenden Perserreiches erobern und zugleich islamisieren, was zur allmählichen Zurückdrängung christlicher Elemente führte. Hatte sich bereits im 9. Jahrhundert erheblicher Widerstand der aserbaidschanischen Bewohner gegen die Fremdherrschaft gezeigt, so unterlag das Land im Mittelalter weiteren Eroberungswellen unterschiedlicher Völker: Neben Einfällen des Nachbarlandes Georgien eroberten Mitte des 11. Jahrhunderts die Seldschuken weite Teile Aserbaidschans. Es folgten im 13. Jahrhundert Überfälle der Mongolen, die sich zudem dauerhaft etablieren konnten und die Geschichte des asiatischen Staates über zwei Jahrhunderte maßgeblich bestimmten. Zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert bildete Aserbaidschan Streitobjekt zwischen Persern und dem Osmanischen Reich. Trotz langer Fremdherrschaft und häufig wechselnden Machtverhältnissen gelang es lokalen Reichen innerhalb des Landes, ihre Staatlichkeit und Unabhängigkeit im Wesentlichen zu wahren (u.a. Schirwan oder Karabach). Ausgangs des Mittelalters allerdings schienen sich die Perser endgültig in der Region festgesetzt zu haben: Die Teilreiche wurden in die Abhängigkeit gezwungen; Aserbaidschan als Provinz etabliert. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts unterlag das asiatische Land im Zuge des russisch-persischen Krieges einer Einwanderung russischer Verbände; zeitweise wurde Aserbaidschan erobert und die Unabhängigkeit einiger Teilreiche von den persischen Machthabern wiederhergestellt. Allerdings hielt dieser Zustand nur wenige Jahre: Bald schon konnten die Perser unter Nadir Schah nahezu ganz Aserbaidschan zurückerobern. Einige Jahrzehnte später führten Kriegshandlungen zwischen Persien und Russland erneut zum Einmarsch russischer Truppen. Mit dem Frieden von Turkmantschai im Jahre 1828 konnte Russland seinen Anspruch festigen, es folgten Grenzfestlegungen und ab Ende des 19. Jahrhunderts die allmähliche wirtschaftliche Erschließung Aserbaidschans. Während des 1. Weltkrieges noch von russischen Verbänden besetzt, wurde nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches die Demokratische Republik Aserbaidschan ausgerufen, die allerdings nur wenige Jahre Bestand hatte. 1920 völkerrechtlich zwar anerkannt, erfolgte noch im gleichen Jahr der erneute Einmarsch der Roten Armee, woraus die Gründung der Sowjetrepublik Aserbaidschan hervorging. Nach der Zwangsvereinigung mit den Nachbarländern Armenien und Georgien zur Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik wurden Aufstände gegen die Fremdherrschaft brutal niedergeschlagen. Ab 1936 eigenständige Sowjetrepublik, unterlag Aserbaidschan in den folgenden Jahrzehnten völlig dem russischen Einfluss – einhergehend mit der Zurückdrängung kulturell-traditioneller Strömungen, der Verfolgung Oppositioneller und einer strikten Russifizierungspolitik. Erst 1989 erklärte die aserbaidschanische Führung einseitig die Souveränität des Staates, was zeitweise zum Einmarsch sowjetischer Truppen führte. Allerdings konnte sich die staatliche Unabhängigkeit 1991 endgültig manifestiert werden. In den 1990er Jahren kam es zu militärischen Auseinandersetzungen mit dem Nachbarland Armenien um die strittige Region Berg-Karabach. Innenpolitisch zeichnete sich der Staat insbesondere aufgrund dieses Konfliktes durch höchste Instabilität aus, erkennbar etwa an den zahlreichen Putschversuchen. In jüngster Vergangenheit machte Aserbaidschan ebenfalls in politischer Hinsicht Schlagzeilen: Die Wahlen des Jahres 2003 waren von massiven Wahlfälschungs- und Manipulationsvorwürfen begleitet. Zuletzt einigten sich Armenien und Aserbaidschan im Jahre 2008 auf eine friedliche Lösung des Konfliktes um Berg-Karabach.
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Kontinent: |
Asien |
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Hauptstadt: |
Baku |
Einwohner: |
8.328.000 |
Fläche: |
86.600 km² |
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