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Malaysia » Traumziele

Von der Perle des Orients in die grüne Hölle Borneos

Von Christiane Oelrich, dpa

Georgetown (dpa/tmn) - In den Häusern der malaysischen Insel Penang hatten früher die Nyonya-Matronen die Hosen an. Sie beanspruchten in ihrem Haus einen eigenen Salon zum Kartenspielen.


Und ihrem Verehrer leierten sie vorzugsweise schon vor der Hochzeit einen Silbergürtel aus dem Kreuz. «Mach ihn möglichst lang, damit ich Dir viele Kinder schenken kann», flöteten die Nyonyas. Der wahre Grund für den langen Gürtel war profaner: «Die Frauen konnten dann Silber heraustrennen und Spielschulden begleichen», erzählt Lillian Tong.


Tong ist selbst eine Nyonya. So werden bis heute die Frauen genannt, die von eingewanderten Chinesen und einheimischen Malaiinnen abstammen. «Die Chinesen wollten hier ein neues Leben beginnen und begründeten eine neue Kultur», sagt die Chefin der Tourismus-Behörde, Ooi Geok Ling. Salon und Silbergürtel, die Zeugnisse dieser Kultur, sind auf Penang in einem prächtigen Museum zu sehen.


Lange lagen die Perlen der Nyonya- oder Peranakan-Kultur in Ruinen. Häuser fielen ein, Rezepte gingen verloren, Gewerbe starben aus. Die Geschichte Penangs, einst als «Perle des Orients» gefeiert, geriet fast in Vergessenheit. Doch vor zwei Jahren wurde die Inselhauptstadt Georgetown zusammen mit der Hafenstadt Malakka weiter im Süden Malaysias in den Rang eines UNESCO-Weltkulturerbes erhoben.


Lillian Tong erweckt diese Geschichte im Museum «Pinang Peranakan Mansion» mit Anekdoten aus ihrer Kindheit wieder zum Leben. «Eine echte Nyonya kaut Betelnuss», hatte ihre Oma sie gelehrt, und so saß Klein-Lillian schon mit acht, neun Jahren bei den Alten und schob sich den Betelnuss-Priem in die Backe. Die Betelnuss gab der ganzen Insel ihren Namen: «Pinang» heißt sie auf Malaiisch.


«Die Chinesen brachten als Händler Ware aus aller Welt», erzählt Tong. «Deshalb sieht man hier schottisches Eisengeländer, gotische Fenster, venezianisches Glas, englische Gemälde und italienische Möbel.» Und ein uraltes Philipps-Radio im Schlafzimmer. Glasfenster sind nach europäischer Tradition bemalt, aber mit chinesischen Motiven. Im Schrank stehen chinesische Pantoffel aus Seide, aber mit Mickey Maus- und Schneewittchen-Motiven drauf.


Heute hat Georgetown 170 000 Einwohner und viel Verkehr. Zum Glück lassen sich die Straßenzüge gut zu Fuß erkunden. Zum Beispiel die «Straße der Harmonie», die so genannt wurde, weil hier auf engem Raum und ohne Probleme eine katholische Kirche, eine Moschee, ein chinesischer und ein hinduistischer Tempel stehen. Vom historischen Multikulti zeugen die chinesischen, lateinischen, arabischen und tamilischen Schriftzeichen an den Hauswänden.


Wer dem städtischen Wirrwarr entfliehen will, fährt in den Nationalpark «Taman Negara Pulau Pinang» im Nordwesten der Insel. Joseph Teo führt seine Gäste dort durch ein Feuerwerk der Sinne. Er pflückt Gräser und Pflanzen, die nach Pfeffer, Ingwer, Minze und Curry riechen.


Wenn Teo von den Tieren in Wald und Wasser spricht, kann einem angst und bange werden: da gibt es aggressive Makake-Affen, giftige Königskobras, Hornhechte, die nachts aus dem Wasser springen und Fischer im Boot mit ihrer spitzen Schnauze stechen, giftige Quallen, und die fleischfressenden Warane, die die Quallen an den Stränden verspeisen. «Wir können alle harmonisch zusammenleben», versichert er lachend.


Noch mehr Wildnis hat Malaysia zwei Flugstunden entfernt auf Borneo zu bieten. Kuching, die Hauptstadt der Provinz Sarawak, ist ein Tor zum uralten Regenwald. Der Bako-Nationalpark ist eine halbe Stunde entfernt und per Boot oder wandernd zu erreichen. Eine Tour durch den Regenwald ist anstrengend. Durch die dichten Baumkronen ist es zwar schattig, aber die Luftfeuchtigkeit ist erdrückend. Der Schweiß tropft, aber die Eindrücke lassen die Schwüle fast vergessen.


Schon an der Kantine am Parkeingang räkelt sich eine grüne Grubenotter auf einem Blatt. Unter den Holzplanken durch die Mangrovensümpfe wuselt es bei Ebbe auf dem Waldboden. Unter dem Getier sind leuchtend orange- oder blaufarbene Krabben. «Sie wollen möglichst giftig aussehen, um nicht gefressen zu werden», erklärt der Touristenführer Selvam Nagalingam. Zikaden und Grillen zirpen von allen Seiten. Doch hinter einem dicken Stamm oder Felsbrocken ändert sich die Geräuschkulisse schlagartig - als hätten die Waldbewohner verschiedene Zimmer mit eigener Musik.


«Der Wald bietet alles, was der Mensch braucht», sagt Nagalingam - zum Beispiel Palmherzen. Andere Leckerbissen sind für Europäer gewöhnungsbedürftig. «Die Stämme bleiben liegen, um zu verrotten. Dann kommen Käfer und legen Maden hinein. Die sind eine Delikatesse.»


Nagalingam zeigt essbare Pflanzen, Kräuter, die Wunden heilen sollen, Wurzeln gegen Krankheiten und Farne, aus denen Dächer gebaut werden. Und dann gibt es die Ameisen, die sich bestens zum «Vernähen» von Schnittwunden eignen. «Man hält sie an die Wunde, sie schnappen mit ihren Fängen zu, man dreht ihnen hinter dem Kopf den Hals um und lässt den Kopf mit Fängen stecken», sagt er. Während der mehrtägigen Trecks leben Nagalingam und seine Gäste nur von Waldprodukten. «Nur Kaffee und Zucker nehme ich mit», sagt er lachend.


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