Singapur baut das höchste Riesenrad der Welt Höher als viele Wolkenkratzer der Umgebung: Der neue «Singapore Flyer» bringt seine Gondeln bis in 165 Meter Höhe. (Bild: Singapore Flyer/dpa/tmn) Von Christiane Oelrich, dpa Singapur (dpa/tmn) - «Goethe stieg immer auf den höchsten Turm, ehe er ein Gedicht über eine Stadt schrieb», sagt Florian Bollen. Sollte es mal einen Dichter vom Kaliber Goethes nach Singapur verschlagen, so hat Bollen für ihn eine spektakuläre Aussichtsplattform parat.
Bollen lässt in dem südostasiatischen Stadtstaat ein Riesenrad bauen, das höher als jedes andere in der Welt ist. Der «Singapore Flyer» geht am 1. März in Betrieb - mehr als eine halbe Million Tickets sind schon einige Wochen im Voraus gebucht.
Gemütlich langsam schwingen die sieben Meter langen gläsernen Aussichtskapseln bis auf 165 Meter Höhe. Das entspricht etwa der 42. Etage in einem Hochhaus. Von dort sind die Wolkenkratzer der Stadt, der Hafen, die Küsten und bei gutem Wetter auch die Nachbarländer Malaysia und Indonesien zu sehen. Eine Runde dauert 37 Minuten. Um die Besucher zum Verweilen zu animieren, hat der Betreiber eine ganze Miniaturstadt um das Riesenrad herum gebaut.
Von der Singapurer Promenade direkt am Wasser geht es über Rampen und durch Tunnel in einen dreistöckigen Konsumpalast mit Geschäften und Restaurants. Ein tropischer Regenwald mit Wasserfällen ist das Zentralstück des Atriums, von dessen Boden dann hoch oben die Einstiegsrampe zu sehen ist. «Top of the wheel, top of the world - oben auf dem Rad, oben auf der Welt» lautet Bollens Slogan.
Das Riesenradfieber packte den Deutschen in London. Dort lebte der frühere Filmproduzent, als das 135 Meter hohe Riesenrad «London Eye» an der Themse Silvester 1999 eingeweiht wurde. Die Begeisterung seiner Familie und ihrer Gäste brachte ihn auf die Geschäftsidee. Seitdem baut Bollen nur noch Riesenräder: nach Singapur inzwischen auch in Peking und Berlin. Wenn die Projekte fertig sind - in Peking schon Ende 2009 -, ist Singapur nur noch der «kleine Bruder»: Das Rad am Berliner Zoo soll ebenso wie das Pekinger Rad höher werden.
Die «Singapore Flyer»-Betreiber haben ein ganzes Feuerwerk von Vorschlägen, wie aus der 37-Minuten-Runde ein unvergessliches Erlebnis werden soll: mit einem Heiratsantrag zum Beispiel - oder gleich mit einer ganzen Hochzeit. Die Glaskapseln können gemietet werden, und zwar für umgerechnet rund 500 Euro pro Runde. Für einen Zuschlag gibt es Schnittchen und Cocktails. Empfänge für Firmen und ihre Gäste richtet der «Singapore Flyer» ebenfalls aus. Selbst ein - fast - «fliegendes Klassenzimmer» kann eingerichtet werden.
Die Tickets für umgerechnet rund 15 Euro für Erwachsene werden mit einer genauen Einstiegszeit ausgegeben. Die Wartezeit können sich die Besucher in den Geschäften und Restaurants vertreiben. 28 Passagiere passen in jede der 16 Tonnen schweren klimatisierten Kapseln, 28 Kapseln hängen am Riesenrad. Der Aus- und Einstieg erfolgt, während sich das Rad langsam weiterdreht. Bollen rechnet mit zehn Millionen Besuchern im Jahr, doppelt so vielen wie in London. Mehr als eine halbe Million haben sich schon Tickets vorgebucht. 20 Prozent der Plätze werden allerdings erst an der Tageskasse zu bekommen sein.
Informationen: Singapore Tourism Board, Hochstraße 35-37, 60313 Frankfurt; Telefon: 069/920 77 00; E-Mail: info@stb-germany. de.
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