Kanada » ReisetippsGletscher bis zum Horizont: Im Kluane Nationalpark Der kleine Ort Haines Junction in Yukon ist das Tor zum Kluane-Nationalpark. (Bild: Yukon Tourism & Culture/dpa/tmn) Von Verena Wolff, dpa Haines Junction (dpa/tmn) - Der Blick aus dem Wasserflugzeug bietet ein eindrucksvolles Bild. Er zeigt Eisfelder, so weit das Auge reicht, zerfurchte Ebenen sowie Berge, an denen das Eis zu hängen scheint.
Die paar Wolken am dunkelblauen Himmel können der Sonne nicht Einhalt gebieten. Sie bringt das Eis im Kluane-Nationalpark in Yukon im Nordwesten Kanadas zum Glitzern. Und sie sorgt dafür, dass Kanadas höchster Berg, der Mount Logan, am Horizont ins rechte Licht gerückt wird. Mit 5959 Metern ist er der höchste Kanadas und nach dem Mount McKinley in Alaska auch der zweithöchste Gipfel in ganz Nordamerika. Die Alpen erscheinen dagegen fast wie ein Mittelgebirge.
Doch der Mount Logan wirkt, zumindest aus dem kleinen Flugzeug heraus, lange nicht so imposant wie mancher Alpengipfel. «Er steht mitten in den riesigen Gletschergebieten der St. Elias Mountains an der Grenze zu Alaska», sagt Pilot Denny. Und weil die Gletscher nicht ebenerdig sind, ragt auch der Berg nicht soweit hinaus.
 Der Trip zu den Gletscherfeldern gehört zu den Höhepunkten eines Aufenthaltes im Südwesten Yukons. (Bild: Verena Wolff/dpa/tmn) Erst im Jahr 1890 wurde der Berg im ewigen Eis von den Weißen entdeckt und ein Jahr später nach dem Geologen Sir William Edmond Logan benannt. Rund 35 Jahre sollten vergehen, bis zwei Kanadier ihn bezwangen. «Inzwischen gibt es ein Dutzend Wege auf den Gipfel», sagt Denny. Dennoch gilt die Besteigung als eine der schwersten Strecken Nordamerikas. Auch wenn die Weißen erst zur Zeit um 1900 die Schönheit im Südwesten des Yukon entdeckten: Für die Ureinwohner waren die riesigen Gletschergebiete alles andere als unerforscht. Schon vor etwa 5000 Jahren siedelten dort die ersten Stämme.
Nicht nur der Beinahe-Sechstausender gehört zu den natürlichen Superlativen in dem Nationalpark, den Kanadas Regierung 1972 eingerichtet hat. Der Park an sich sucht ebenfalls seinesgleichen: «Wir haben hier das größte nicht-polare Eisfeld der Welt», sagt der Pilot. Zusammen mit den Wrangell-St. Elias und Glacier Bay National Parks in Alaska sowie dem Tatshenshini Alsek Park in der südlich angrenzenden kanadischen Provinz British Columbia bildet der Kluane das größte von der Unesco bestimmte Weltnaturerbe. Bereits seit 1980 besitzt das rund 22 000 Quadratkilometer große Gebiet diesen Status.
Eis und Schnee sind die vorherrschenden Elemente. Richtig bewusst wird dem Besucher die Größe aber erst, wenn das kleine Wasserflugzeug an der Kante eines der Gletscherfelder entlang fliegt. Immer wieder ertönt ein Krachen und Tosen, und immer wieder fallen riesige Brocken ins Meer. Vom Wasser aus sieht das Gletscherfeld aus wie eine Wand von Eisbergen. «Rund 1000 Fuß, also mehr als 300 Meter, dick ist das Eis hier», sagt Pilot Denny.
 In kleinen Booten nähern sich die Touristen dem glitzernden Eis im Kluane-Nationalpark. (Bild: Yukon Tourism & Culture/dpa/tmn) Vom Flugzeug aus stechen auch die zahlreichen Seen ins Auge, die in einem nahezu unwirklichen Türkis zwischen den riesigen weißen Feldern strahlen. Zu Fuß kommt man kaum an diese Stellen - aber es gibt genügend andere Wege, um die beeindruckenden Naturbilder zu sehen. Per Raftingboot und Flugzeug, mit dem Fahrrad, zu Pferd, mit Kanus und Hundeschlitten - das sind die Möglichkeiten. Ausgangspunkt für die meisten Touren dieser Art ist das kleine Örtchen Haines Junction.
Informationen: Kanada-Information, c/o Lange Touristik-Dienst, Eichenheege 1-5, 63477 Maintal, Telefon: 018 05/52 62 32 (für 14 Cent pro Minute)
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