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Kanada » Traumziele

Unterwegs auf den Gewässern von Ontario

Von Nina C. Zimmermann, dpa

Wabatongushi/French River (dpa/tmn) - Nur ab und zu unterbricht ein Motorboot in der Ferne die Stille. Der kleine Holzkahn schwankt, ansonsten ist es ruhig auf dem Wabatongushi Lake.


Adam Madahbee starrt auf den See im Norden von Kanadas wasserreichster Provinz Ontario. «Irgendwann muss doch ein Fisch anbeißen», sagt er - auch wenn nach zwei Stunden keiner seiner Mitangler mehr daran glauben mag. Auf einmal wackelt eine Angelrute. Der 25-Jährige hechtet durch das Boot, zückt ein Netz und hievt im nächsten Moment einen grünlich-silbrigen Fisch an Bord: einen zappelnden «Walleye».


Wie Störe, Welse und andere Schuppentiere kommt diese nordamerikanische Zanderart in den unzähligen Gewässern von Ontario häufig vor. Trotzdem ist Adam enttäuscht, als es ans Ufer geht - mehr als der eine Walleye hat nicht angebissen. Auch sein Großvater Ivan hat heute kein Glück. Der 75-Jährige hält die Angel sogar noch ins glitzernde Wasser, als sein Enkel das Boot schon längst an Land festgemacht hat. Auf einer kleinen Insel im See zaubern Adam und Ivan im Handumdrehen eine reich gedeckte Tafel: mit mitgebrachtem Fisch, und knusprigen Kartoffelspalten - alles über einem Holzfeuer zubereitet. Auch der einzige Fang des Tages landet im heißen Fett.


Der schmale Wabatongushi-See erstreckt sich etwa 30 Kilometer von Nord nach Süd und liegt abgeschieden im «Chapleau Crown Game Preserve». Das größte Wildreservat der Welt liegt nicht weit vom Ufer des Lake Superior, dem größten Binnengewässer Kanadas. Hier haben die Eltern von Al Errington, dem Chef von Ivan und Adam, Mitte der 1970-er Jahre begonnen, mitten in der Wildnis eine Lodge zu errichten. Mittlerweile bieten Al und seine Frau Doris fünf Monate im Jahr einen Zufluchtsort für stressgeplagte Großstädter.


Kanada besitzt etwa zehn Prozent des weltweiten Süßwasservorkommens, das meiste davon in Ontario. Im Süden grenzt die Provinz an die Großen Seen und im Norden an die Hudson Bay. Ein Sechstel der Landesfläche besteht aus Seen und Flüssen - mehr als 400 000 Gewässer soll es geben. Die Gäste von Al und Doris wohnen entweder in Suiten neben dem Haupthaus oder in einer Holzhütte auf der benachbarten Insel. Wer keine Lust hat, sich zu Fuß durchs Unterholz zum Essen ins Haupthaus zu schlagen, fährt mit dem eigenen Motorboot vor - jede Hütte hat einen Privatsteg mit eigenem Kahn.


Naturliebhaber entspannen auf der Terrasse, paddeln im See oder halten Ausschau nach Elchen, Bibern, Ottern und Schwarzbären oder Kolibris, Eistauchern und Weißkopf-Seeadlern. Adam und Ivan gehören zum Stamm der Anniishnabek. Dieser ist Teil der Ojibway, einer der größeren «first nations» - der kanadischen Ureinwohner. Sie stammen aus einer Gegend, die dem Chapleau Wildreservat sehr ähnlich ist: Manitoulin Island. Die rund zwei Flugstunden vom Wabatongushi-Lake entfernte Insel liegt im Lake Huron und ist mit rund 2800 Quadratkilometern Fläche die weltgrößte Insel in einem Binnenmeer.


Sie liegt vor der Georgian Bay an der ehemaligen Pelzhandelsroute. Eileen und David Quinn betonen gern, dass der Kanal zwischen dem kleinen Örtchen Killarney und der ihm vorgelagerten George-Insel schon den Pelzhändlern guten Schutz vor den Unwettern in der Bay bot. Das Paar Ende 50 ist zwölf Jahre durch die Karibik gesegelt. Ganz zurück an Land wollten die ehemalige Musikerin und der einstige Journalist nicht. Daher steuern die beiden seit bald drei Jahren die Segeljacht «Stormy Night» durch die Bucht und die Gewässer rund um Manitoulin Island.


Dreimal in der Woche zeigen die Quinns Touristen versteckte Ecken der Inselwelt. Ein Geheimtipp für einen Tagesausflug von Killarney aus sei zum Beispiel Fox Island, sagt David. «Hier segeln nur Einheimische, denn die Bucht ist ein weißer Fleck auf der Landkarte.»


Kaum ein Segler-, aber umso mehr ein Whitewater-Rafting-, Paddel-, Angler- und Schwimmparadies ist der nahe gelegene Provinzpark French River, der den Lake Nipissing mit der Georgian Bay verbindet. Mal weiter, mal enger führt der Fluss zwischen Felsen aus grau-weißem Granit und baumbestandenen Hügeln hindurch. Die Gegend ist nicht ganz so einsam wie weiter oben im Norden rund um das Chapleau Wildreservat. Tauschen möchte Adam Madahbee trotzdem nicht. «Wenn Du diese tolle Gegend hier siehst, dann fehlt Dir eigentlich nichts», sagt er und schaut versonnen auf das glitzernde Wasser.


Infos

Kanadas wasserreichste Provinz Anreise: British Airways fliegt nonstop von London-Heathrow zum Toronto Pearson International Airport, dem größten Flughafen Kanadas. Von dort bietet Air Canada zahlreiche Anschlussflüge, zum Beispiel ins 600 Kilometer entfernte Sault Ste. Marie am Südende des Lake Superior. Zahlreiche Regionalfluggesellschaften bedienen abgelegenere Landesteile. Klima und Reisezeit: Im Sommer liegen die Temperaturen tagsüber bei 25 bis 30 Grad Celsius, nachts können es vor allem im Norden weniger als 15 Grad sein. Die beste Reisezeit ist Juni bis August. Sprache: Englisch Unterkunft: Da die Unterkünfte meist sehr abgelegen sind, sollten Reisende im Voraus buchen. Währung: Für 1 Euro gibt es etwa 1,55 kanadische Dollar (Stand Mai 2009). Wassersport: Fast alle Unterkünfte und sogenannte Outfitters rund um die Seen verleihen Kanus, Kajaks und Motorboote. Segelboote lassen sich unter anderem in Gore Bay auf der Nordseite von Manitoulin Island chartern. Auskünfte: Canadian Tourism Commission, c/o Lange Touristik-Dienst, Eichenheege 1-5, 63477 Maintal, Telefon: 01805/52 62 32 (für 14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz); «Ontario Tourism, Sonnenstraße 9, 80331 München, Tel. 089/23 66 21 68.

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